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Vorwort
Da wir nun diese Reihe von Lektionen aus dem Evangelium nach Johannes abschließen, gelangen wir zu den letzten Szenen – der letzten Woche – im irdischen Leben Christi. Beinahe die Hälfte des gesamten Johannesevangeliums ist dieser Zeit gewidmet. Johannes „erfreute sich allem Anschein nach der besonderen Zuneigung Christi.“ – Biblische Heiligung, S. 33. Aufgrund dieser Nähe sind die Einblicke des Apostels in das Opfer des Erlösers besonders tiefgehend.
Nach der Himmelfahrt des Herrn wurde „Johannes nach Rom vor Gericht geladen, um dort seines Glaubens wegen verhört zu werden. Vor der Obrigkeit wurden die Lehren des Apostels falsch dargestellt, und falsche Zeugen beschuldigten ihn der Verbreitung aufrührerischer Irrlehren. Durch diese Beschuldigung hofften seine Feinde den Tod des Jüngers herbeizuführen.
Johannes verantwortete sich auf eine klare, überzeugende Weise und mit einer solchen Bescheidenheit und Offenheit, dass seine Worte eine starke Wirkung ausübten. Seine Zuhörer waren erstaunt über seine Weisheit und seine gewandte Rede. Aber je überzeugender sein Zeugnis wurde, desto heftiger entbrannte der Hass seiner Gegner. Kaiser Domitian war von Wut erfüllt. Er konnte weder die Beweisführung des treuen Vertreters der Sache Christi entkräften, noch es mit der Macht aufnehmen die dessen Wahrheitsbekundungen begleitete. Dennoch beschloss Domitian, diese Stimme zum Schweigen zu bringen.
Johannes wurde in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen; aber der Herr bewahrte das Leben seines treuen Dieners, wie er es einst mit den drei Hebräern im feurigen Ofen getan hatte. Als es hieß: So sollen alle umkommen, die an den Betrüger Jesus Christus von Nazareth glauben, erklärte Johannes: Mein Meister ertrug geduldig alles, was Satan und seine Engel erdenken konnten, um ihn zu kränken und zu quälen. Er gab sein Leben, um die Welt zu retten. Es ist mir eine Ehre, um seinetwillen leiden zu dürfen. Ich bin ein schwacher, sündiger Mensch. Christus aber war heilig, unschuldig und makellos. Er tat keine Sünde, und kein Falsch wurde je in seinem Munde gefunden.
Diese Worte verfehlten ihren Eindruck nicht, und Johannes wurde von denselben Männern, die ihn in den Kessel geworfen hatten, wieder herausgezogen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 566. 567.
Ein siegreiches christliches Leben, wie es Johannes, der geliebte Jünger, erfahren hat, steht auch uns heute offen. Lasst uns daran denken, dass es gut für uns sein würde „täglich eine stille Stunde über das Leben Jesu nachzudenken. Wir sollten das ganze Erleben Jesu auf Erden in allen Einzelheiten, besonders aber die letzten Tage, an unserem inneren Auge vorüberziehen lassen. Wenn wir in dieser Weise bei dem Opfer verweilen, das er für uns gebracht hat, wird unser Vertrauen zu ihm wachsen, unsere Liebe zu ihm lebendiger werden, und am Ende werden wir tiefer mit seinem guten Geist erfüllt sein. Wenn wir gerettet werden wollen, müssen wir am Fuße des Kreuzes Reue und wahre Demut lernen.“ – Das Leben Jesu, S. 67.
Möge der Heilige Geist unsere Herzen und Gedanken leiten, während wir über diese abschließenden Szenen im irdischen Leben unseres kostbaren Erlösers nachsinnen!
Die Sabbatschulabteilung der Generalkonferenz