Der Missionsauftrag LEITTEXT: „Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28, 19. 20.) Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 6, S. 128-130. 294-298. „Der Auftrag zur Evangeliumsverkündigung ist zugleich die bedeutungsvolle Missionsurkunde des Reiches Christi. Mit allem Ernst sollten die Jünger für alle Menschen zu wirken suchen, indem sie die Einladung der Gnade an sie ergehen lassen. Sie sollten nicht darauf warten, dass die Leute zu ihnen kamen, sondern sollten mit der Botschaft zu ihnen gehen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 27. 1. Das Treffen in Galiläa 07.12. (So) a. Wie reagierten die Jünger auf die Einladung Christi, und wohin gingen sie? Matthäus 28, 10. 16. Wie viele nahmen an diesem Treffen teil? 1. Korinther 15, 6. „Der Auftrag war den Zwölfen schon gegeben worden, als Jesus ihnen im Obergemach begegnete; doch nun sollte er einer größeren Anzahl mitgeteilt werden. Alle Gläubigen, die zusammengerufen werden konnten, waren zu dieser Versammlung auf einem Berg in Galiläa vereint… Zur festgesetzten Zeit hatten sich etwa 500 Gläubige in kleinen Gruppen am Bergeshang eingefunden, die sämtlich danach verlangten, soviel wie irgend möglich von denen zu erfahren, die Christus seit seiner Auferstehung gesehen hatten. Die Jünger gingen von Gruppe zu Gruppe, berichteten über alles, was sie von Jesus gesehen und gehört hatten, und legten die Schrift aus, so wie es Jesus bei ihnen getan hatte. Thomas sprach von seinem Unglauben und erzählte, wie seine Zweifel hinweggefegt worden waren. Plötzlich stand Jesus mitten unter ihnen. Niemand konnte sagen, woher oder wie er zu ihnen gekommen war. Viele der Anwesenden hatten ihn nie zuvor gesehen; aber an seinen Händen und Füßen sahen sie die Nägelmale der Kreuzigung. Sein Angesicht erschien wie das Antlitz Gottes, und als sie ihn erblickten, beteten sie ihn an.“ – Das Leben Jesu, S. 820. 821. 2. Ein Auftrag, der Freude bringt 08.12. (Mo) a. Welcher Auftrag soll große Wirkung haben? Matthäus 28, 19. 20 (erster Teil). „Die Jünger hatten [Jesus] schon angebetet, bevor er zu ihnen sprach, doch diese Worte kamen aus einem Munde, der im Tode verschlossen gewesen war, und das berührte die Anwesenden mit besonderer Kraft. Er war in der Tat der auferstandene Heiland.“ – Das Leben Jesu, S. 821. „Kurz vor seiner Himmelfahrt versicherte Jesus den Jüngern: ‚Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.‘ Daran schloss sich der Auftrag an: ‚Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker.‘ ‚Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.‘ (Markus 16, 15.) Wieder und wieder wurden diese Worte wiederholt, damit die Jünger deren Bedeutung begriffen. Auf alle Bewohner der Erde, ob groß oder klein, reich oder arm, sollte das Licht des Himmels kraftvoll und hell herniederscheinen. Die Jünger sollten mit ihrem Erlöser zur Errettung der Welt zusammenarbeiten.“ – Das Leben Jesu, S. 820. b. Welche Zusicherung ist in Christi Befehl enthalten? Markus 16, 16. „Christi Worte am Bergeshang gaben zu erkennen, dass sein für den Menschen gebrachtes Opfer vollständig und abgeschlossen war. Die Bedingungen zur Versöhnung waren erfüllt worden; die Aufgabe, derentwillen er in diese Welt gekommen war, hatte er vollendet. Nun war er auf dem Wege zum Throne Gottes, um von Engeln, Fürstentümern und Gewalten geehrt zu werden. Er hatte sein Mittleramt angetreten. Ausgestattet mit unbeschränkter Autorität, erteilte er den Jüngern seinen Auftrag.“ – Das Leben Jesu, S. 821. 822. c. Mit welchen Worten bestätigte der Apostel Petrus diese grundlegende Wahrheit, und was war das Ergebnis? Apostelgeschichte 4, 12. „Jesus Christus, die Weisheit und die Kraft Gottes – das war der Inhalt aller ihrer Predigten. Sie erhöhten seinen Namen, den einzigen unter dem Himmel, durch den Menschen selig werden können. Wenn sie die Vollkommenheit Christi, des auferstandenen Heilandes, verkündigten, bewegten ihre Worte die Herzen, und Männer und Frauen wurden für das Evangelium gewonnen. Viele, die bislang den Namen des Heilandes geschmäht und seine Kraft verachtet hatten, bekannten sich nun als Jünger des Gekreuzigten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 590. 3. „Mir ist gegeben alle Gewalt“ 09.12. (Di) a. Was bedeuten die Worte Christi: „Mir ist gegeben alle Gewalt“? Matthäus 28, 18. „Jesu Macht ist im Verlauf der Zeiten weder geringer geworden, noch ist sie durch die ständige Wirksamkeit seiner überströmenden Gnade erschöpft. Allen, die an ihn glauben und auf ihn ihr Vertrauen setzen, ist er ein lebendiger Heiland.“ – Das Leben Jesu, S. 309. „Wenn wir sicher in Christus verankert sind, haben wir eine Kraft, die uns kein Mensch nehmen kann. Wie kommt das? Wir sind Teilhaber der göttlichen Natur, und dem Verderben, das durch die Lust in die Welt gekommen ist, entflohen. Wir sind Teilhaber der Natur dessen, der als Mensch auf diese Erde kam, um an die Spitze des Menschengeschlechtes zu treten und einen Charakter zu entwickeln, der ohne die Flecken und Runzeln der Sünde ist. Warum sind viele von uns so schwach und kraftlos? Weil wir auf uns selbst schauen und über unsre Launen nachdenken. Wir überlegen, wie wir uns, unsrer Persönlichkeit und unsern Eigenheiten Geltung verschaffen können, anstatt über Christus und seinen Charakter nachzudenken.“ – Zeugnisse, Band 9, S. 178. 179. b. Wie empfangen wir Kraft von Christus? Philipper 4, 13; Hebräer 12, 1. 2. „Das Wort Gottes, das ins Herz eindringt, formt die Gedanken und gestaltet die Charakterentwicklung. Schauen wir mit Augen des Glaubens beständig auf Jesus, dann werden wir stark werden. Gott wird seinem hungernden und dürstenden Volk die herrlichsten Offenbarungen schenken und es erfahren lassen, dass Christus ein persönlicher Erlöser ist. Alle, die sein Wort in sich aufnehmen, merken bald, dass es Geist und Leben ist. Das Wort überwindet (engl.: zerstört) die irdische Natur und verleiht in Jesus Christus neues Leben. Der Heilige Geist naht sich der Seele als Tröster. [Die folgenden vier Sätze sind nach dem englischen Original zitiert.] Durch die umwandelnde Kraft seiner Gnade wird das Ebenbild Gottes in dem Jünger hergestellt; er wird eine neue Kreatur. Liebe tritt an die Stelle von Hass, und das Herz wird Gott ähnlich. Das bedeutet es, ‚von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht‘, zu leben. Das bedeutet es, das Brot zu essen, das vom Himmel kommt.“ – Das Leben Jesu, S. 382. 383. 4. Gehet hin 10.12. (Mi) a. Was wird durch die Worte ‚Gehet hin‘ und ‚lehret‘ angedeutet? Matthäus 28, 19 (erster Teil). „Wir sind aufgerufen, unsere Blicke auf entfernte Gebiete zu richten. Christus reißt die Scheidewand, das trennende Vorurteil der Volkszugehörigkeit, hinweg und lehrt die Liebe zu allen Angehörigen der menschlichen Familie. Er hebt die Menschen über den engen Kreis hinaus, den die Selbstsucht ihnen vorschreibt; er hebt alle nationalen Grenzen und alle künstlich errichteten gesellschaftlichen Unterschiede auf. Christus macht keinen Unterschied zwischen Nachbar und Fremdling, Freund und Feind. Er lehrt uns, jede bedürftige Seele als unseren Bruder und die Welt als unser Arbeitsgebiet zu betrachten.“ – Das Leben Jesu, S. 826. b. Welche Verheißung verknüpfte Jesus mit dem Missionsauftrag, und was bedeutet das für uns? Matthäus 28, 20 (letzter Teil). „Wenn die Gemeinde das Werk Christi ausführt, besitzt sie die Verheißung seiner Gegenwart.“ – Das Leben Jesu, S. 829. „Er hatte alle Vorkehrungen für die Durchführung des Werkes getroffen und übernahm selbst die Verantwortung für dessen Erfolg. Solange sie seinem Wort gehorchten und in Verbindung mit ihm arbeiteten, würden sie nicht versagen können. Geht zu allen Völkern, gebot er ihnen. Geht bis zu den entferntesten Teilen der bewohnten Welt und wisst, dass ich auch dort sein werde! Wirkt im Glauben und voller Vertrauen, denn es wird nie geschehen, dass ich euch verlasse. Jesu Auftrag an seine Jünger schloss alle Gläubigen ein. Bis zum Ende der Zeiten sind alle, die an Christus glauben, davon betroffen. Es ist ein verhängnisvoller Irrtum anzunehmen, die Aufgabe der Seelenrettung beziehe sich allein auf den ordinierten Geistlichen. Vielmehr ist allen, denen die himmlische Erkenntnis zuteil geworden ist, die Frohbotschaft anvertraut. Wer durch Christus neues Leben empfangen hat, ist dazu ausersehen, an der Errettung seiner Mitmenschen mitzuwirken. Zu diesem Zweck wurde die Gemeinde gegründet, und alle, die gelobt haben, zur Gemeinschaft der Gläubigen gehören zu wollen, sind damit als Mitarbeiter Christi verpflichtet.“ – Das Leben Jesu, S. 824. 825. „Seid ihr Mitarbeiter Christi? Könnt ihr nicht um seinetwillen Leiden, Opfer und Prüfung erdulden? Wir haben Gelegenheit, der Jugend und den Irrenden Gutes zu tun. Wenn ihr jemand seht, dessen Worte oder Haltung zeigen, dass er Gott fernsteht, dann tadelt ihn nicht. Es ist nicht eure Aufgabe, ihn zu verurteilen, sondern naht euch ihm, um ihm zu helfen.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 130. 5. Das Evangelium verkünden 11.12. (Do) a. Was ist die biblische Definition des Evangeliums? Römer 1, 16. „Vergebung und Rechtfertigung sind ein und dasselbe. Durch den Glauben wechselt der Glaubende von der Stellung eines Rebellen, eines Kindes der Sünde und Satans, zur Stellung eines getreuen Nachfolgers Jesu Christi über: nicht aufgrund innewohnender Güte, sondern weil Christus ihn als sein Miterbe annimmt. Dem Sünder werden seine Sünden vergeben, weil sein Stellvertreter und Bürge diese Sünden trägt. Der Herr spricht zu seinem himmlischen Vater und sagt: ‚Dies ist mein Kind. Ich begnadige es vom Todesurteil und gebe ihm meine Lebensversicherung – ewiges Leben –, weil ich seinen Platz eingenommen und für seine Sünden gelitten habe. Es ist sogar mein geliebtes Kind.‘ So steht der Mensch makellos vor Gott: Seine Sünden sind vergeben, und er ist mit den wunderbaren Kleidern der Gerechtigkeit Christi bekleidet. Der Sünder mag sich irren, jedoch ist er nicht gnadenlos verworfen. Seine einzige Hoffnung aber ist Umkehr zu Gott und der Glaube an den Herrn Jesus Christus.“ – Reflecting Christ, S. 74. b. Warum betrachtete sich der Apostel Paulus als einen Schuldner? Römer 1, 14. 15. „In welchem Sinne war Paulus Juden und Griechen ein Schuldner? Ihm wurde der Missionsbefehl aufgetragen, wie er jedem andern Jünger Christi aufgetragen wird: ‚Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.‘ Als Paulus Christus annahm, nahm er diesen Befehl an. Er erkannte, dass auf ihm die Verpflichtung ruhte, für alle Gesellschaftsschichten zu wirken – für Juden und Heiden, Gelehrte und Ungelehrte, für die, die in hohen Stellungen und die in den bescheidensten Verhältnissen leben.“ – Bibelkommentar, S. 366. Fragen zur persönlichen Wiederholung 12.12. (Fr) 1. Welchen Auftrag hat mein Herr mir ganz persönlich in meinem Wirkungsbereich gegeben? 2. Warum habe ich die Kraft Christi noch nicht in ihrer ganzen Fülle empfangen? 3. Welche Herausforderung und welche Zusicherung hält der Herr heute für mich bereit? 4. Was bedeutet der Name Christi für seine Nachfolger? 5. Was bedeutet es, auf Christus zu schauen? |