Jesus erscheint den Jüngern LEITTEXT: „Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.“ (Johannes 20, 20 letzter Teil.) Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 791-808. Christi Gleichnisse, S. 39-42. „Nach seiner Auferstehung bestand Christi erste Aufgabe darin, seine Jünger von seiner unverminderten Zuneigung und liebevollen Rücksichtnahme ihnen gegenüber zu überzeugen.“ – Das Leben Jesu, S. 795. 1. Das Wunder am Grab 16.11. (So) a. Als Maria von Magdala weinte, hielt sie inne und blickte in das Grab. Was sah sie dort? Johannes 20, 11-13. b. Wem und auf welche Weise offenbarte sich Jesus zuerst? Johannes 20, 14-18. „Mit durch Tränen verdunkeltem Blick erkannte Maria die Gestalt eines Mannes. Sie glaubte, es sei der Gärtner, und fragte ihn: ‚Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt, so will ich ihn holen.‘ Sollte des reichen Mannes Grabstätte zu ehrenvoll gewesen sein für Jesus, dann würde sie selbst einen Platz für ihn zu finden wissen. Sie dachte an die Gruft, aus der Jesu eigene Stimme einen Toten herausgerufen hatte; es war das Grab des Lazarus. Könnte sie dort nicht einen guten Ruheort für ihren Herrn finden? Sie fühlte, dass es für sie in ihrem Kummer sehr tröstlich wäre, wenn sie sich um den Leichnam des Gekreuzigten kümmerte. Doch plötzlich sagte Jesus in der ihr so wohlbekannten Stimme zu ihr: ‚Maria!‘ Auf einmal wusste sie, dass es kein Fremder war, der sie auf diese Weise anredete, und als sie sich umdrehte, sah sie Christus lebendig vor sich stehen.“ – Das Leben Jesu, S. 793. „[Maria] war nach seiner Auferstehung als erste an der Gruft, und sie war die erste, die den auferstandenen Heiland verkündigte.“ – Das Leben Jesu, S. 560. 2. Auf dem Weg nach Emmaus 17.11. (Mo) a. Was geschah, während zwei Jünger Christi auf dem Weg ins Dorf Emmaus waren? Lukas 24, 13-16. „Jetzt kehrten [zwei der Jünger] wieder nach Hause zurück, um über alles nachzusinnen und zu beten. Mit traurigen Gedanken gingen sie ihren abendlichen Weg dahin und unterhielten sich über das Verhör und die Kreuzigung. Noch nie waren sie so völlig entmutigt gewesen. Verzweifelt und verzagt wanderten sie im Schatten des Kreuzes. Sie waren noch nicht weit gekommen, da gesellte sich ein Fremder zu ihnen. Sie waren aber so sehr in ihrer Schwermut und ihrer Enttäuschung gefangen, dass sie diesen Fremden nicht näher betrachteten.“ – Das Leben Jesu, S. 798. b. Gib das Gespräch wieder, das sich daraus ergab. Lukas 24, 17-24. „[Die beiden Jünger] besprachen die Lehren, die ihnen Jesus erteilt hatte und die sie nicht zu verstehen schienen. Als ihre Unterhaltung wieder auf die jüngsten Ereignisse zurückkam, sehnte sich Jesus danach, sie zu trösten. Er hatte ihren tiefen Kummer gesehen und verstand die widerstreitenden, wirren Gedanken, die in ihnen die Frage aufkommen ließen: Konnte dieser Mann, der sich so sehr erniedrigen ließ, der Christus sein? Sie konnten ihren Kummer nicht mehr zurückhalten und weinten. Jesus wusste, dass sie ihn sehr liebten, und es verlangte ihn danach, ihre Tränen abzuwischen und sie mit Fröhlichkeit und Jubel zu erfüllen. Aber zuerst musste er ihnen einige Lehren mitteilen, die sie nicht mehr vergessen würden.“ – Das Leben Jesu, S. 798. 799. c. Wie erklärte Jesus ihnen behutsam die Prophezeiungen? Lukas 24, 25-27. „Hätte er sich ihnen sofort zu erkennen gegeben, so wären sie zufrieden gewesen, und in der Fülle ihrer Freude würden sie nichts weiter verlangt haben. Und doch war es für sie notwendig, die Sinnbilder und Weissagungen des Alten Testamentes, die auf Jesus hindeuteten, zu verstehen; denn darauf sollte ihr Glaube ja gegründet sein. Christus tat kein Wunder, um sie zu überzeugen, sondern er sah es als seine erste Aufgabe an, ihnen die heiligen Schriften zu erklären. Sie hatten seinen Tod als Vernichtung all ihrer Hoffnungen angesehen, und nun zeigte Jesus ihnen aus den Propheten, dass gerade sein Kreuzestod der stärkste Beweis für ihren Glauben sei.“ – Das Leben Jesu, S. 800. 3. Brennende Herzen 18.11. (Di) a. Welchen Vorschlag machten ihm die beiden Jünger, als es schien, als wolle Jesus seine Reise an Emmaus vorbeiführen? Lukas 24, 28. 29. „Hätten die Jünger den Herrn nicht so dringend genötigt, so würden sie nicht erfahren haben, dass ihr Reisegefährte der auferstandene Herr gewesen war. Christus drängt seine Gemeinschaft niemandem auf; er nimmt sich aber aller an, die ihn brauchen. Gern tritt er in die bescheidenste Hütte und erfreut das Herz des Allergeringsten. Sind die Menschen aber zu gleichgültig, um an den himmlischen Gast zu denken oder ihn zu bitten, bei ihnen zu bleiben, so geht er weiter. Viele erleiden auf diese Weise einen großen Verlust. Sie kennen dann Christus nicht besser als jene Jünger, die mit ihm nach Emmaus wanderten.“ – Das Leben Jesu, S. 802. b. Wann und wie erkannten die beiden Jünger schließlich den auferstandenen Erlöser, und wie können wir eine ähnliche Freude erleben? Lukas 24, 30-32. „Ein einfaches Abendessen ist bald bereitet und wird dem Gast, der am Kopfende des Tisches Platz genommen hat, vorgesetzt. Da streckt Jesus seine Hand aus und segnet die Speise. Die Jünger stutzen. Ihr Begleiter breitet die Hände genauso aus, wie es ihr Meister zu tun pflegte. Sie blicken wieder hin – und siehe da, sie erkennen die Nägelmale an seiner Hand. Beide rufen zugleich aus: Es ist der Herr Jesus! Er ist von den Toten auferstanden! Sie erheben sich, um ihm zu Füßen zu fallen und ihn anzubeten, aber er ist ihren Blicken entschwunden. Sie schauen auf den Platz, auf dem der gesessen hat, dessen Körper vor kurzem noch im Grabe ruhte, und sagen zueinander: ‚Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete?‘“ – Das Leben Jesu, S. 802. „Viele rufen nach dem lebendigen Gott und sehnen sich nach seiner Gegenwart. Lasst sein Wort zum Herzen sprechen. Sorgt dafür, dass jene, die nur Überliefertes, nur menschliche Theorien und Leitsätze gehört haben, die Stimme dessen vernehmen, der die Seele zum ewigen Leben erneuern kann… Wenn bereits die Heiligen des Alten Testaments ein so glänzendes Zeugnis der Treue abgelegt haben, sollten dann nicht alle, auf die das volle Licht der Jahrhunderte fällt, noch sichtbarer für die Macht der Wahrheit zeugen?“ – Propheten und Könige, S. 439. 4. Eifer zur Verkündigung der Botschaft 19.11. (Mi) a. Was taten die beiden Jünger in Emmaus sofort, nachdem sie Jesus erkannt hatten? Lukas 24, 33-35. „Diese große Neuigkeit, die sie verkündigen müssen, erlaubt es ihnen nicht, einfach sitzen zu bleiben und zu erzählen. Müdigkeit und Hunger sind vergessen. Sie lassen ihre Mahlzeit unberührt, und voller Freude brechen sie sofort auf und eilen den gleichen Weg, den sie kamen, wieder in die Stadt zurück, um den Jüngern diese Botschaft zu bringen. An einigen Stellen ist der Weg unsicher, aber sie klettern über schroffe Steine und eilen auf glattem Fels dahin. Sie sehen und wissen nicht, dass sie unter dem Schutz dessen stehen, der vorher mit ihnen diesen Weg gegangen ist. Den Stab in der Hand, drängen sie vorwärts und möchten gern noch schneller gehen, als sie es jetzt schon wagen. Sie verlieren ihren Pfad und finden ihn wieder. Manchmal rennend, manchmal stolpernd, eilen sie weiter, ihren unsichtbaren Begleiter während der ganzen Wegstrecke immer neben sich. Die Nacht ist dunkel, aber die Sonne der Gerechtigkeit scheint auf die eilenden Jünger. Ihr Herz droht vor Freude zu zerspringen. Sie fühlen sich wie in einer neuen Welt, haben sie doch erfahren: Christus ist ein lebendiger Heiland! Sie brauchen ihn nicht länger als Toten zu betrauern. Er ist auferstanden – immer und immer wieder sagen sie es vor sich hin. Diese Botschaft dürfen sie den Trauernden bringen. Sie müssen ihnen die wunderbare Geschichte von ihrem Gang nach Emmaus erzählen; sie müssen berichten, wer sich ihnen auf dem Wege angeschlossen hat. So tragen sie die größte Botschaft, die je der Welt gegeben wurde – eine frohe Botschaft, auf der alle Hoffnung der menschlichen Familie für Zeit und Ewigkeit ruht.“ – Das Leben Jesu, S. 802. 803. b. Was geschah unerwartet, während sich die meisten Jünger Christi im Obergemach in Jerusalem aufhielten? Lukas 24, 36-40; Johannes 20, 19-21. „[Die beiden Jünger] gehen zu dem Obergemach, in dem Jesus den letzten Abend vor seinem Tode verbrachte… Die Tür zum Gemach ist fest verschlossen; sie klopfen an, aber keine Antwort erfolgt – alles bleibt still. Dann nennen sie ihre Namen, und endlich wird vorsichtig die Tür entriegelt. Sie treten ein und mit ihnen noch ein anderer, unsichtbarer Gast. Dann wird die Tür wieder verriegelt, um Späher fernzuhalten… Auf einmal [steht] noch eine andere Gestalt vor ihnen... Aller Augen richten sich auf den Fremden. Niemand hat um Einlass gebeten; niemand hat Schritte vernommen. Die Jünger sind bestürzt und fragen sich, was das bedeuten solle. Doch da hören sie eine Stimme, die keinem anderen gehört als ihrem Meister Jesus Christus. Klar und deutlich kommen die Worte von seinen Lippen: ‚Friede sei mit euch!‘“ – Das Leben Jesu, S. 804. 5. Mit einer Aufgabe Bertraut 20.11. (Do) a. Welche Verantwortung legte Jesus der Gemeinde im Umgang mit Sünde und Sündern auf? Johannes 20, 22. 23. „Ehe die Jünger ihr Amt in der Gemeinde ausüben konnten, musste Jesus ihnen erst seinen Geist eingeben. Er vertraute ihnen damit eine besonders heilige Gabe an… Der Gemeinde aber als Organisation ist vom Herrn eine Verantwortung für jedes einzelne Glied auferlegt. Gegenüber denen, die in Sünde fallen, hat die Gemeinde die Pflicht, zu warnen, zu belehren und, falls es möglich ist, zu bessern. ‚Weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre‘ (2. Timotheus 4, 2), so sagt der Herr. Bleibe ehrlich gegenüber jedem Unrecht; warne jede Seele, die in Gefahr ist; überlasse niemand dem Selbstbetrug; nenne die Sünde bei ihrem richtigen Namen; verkündige, was Gott über die Lüge, über das Brechen des Sabbats, über Stehlen, Abgötterei und jede andere Sünde gesagt hat. ‚Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.‘ (Galater 5, 21.) Wenn sie aber in ihrer Sünde beharren, wird das Gericht, das du ihnen aus der Heiligen Schrift angekündigt hast, im Himmel über sie ausgesprochen werden. Indem sie die Sünde wählen, verstoßen sie Christus. Die Gemeinde muss zeigen, dass sie deren Taten nicht gutheißt, oder sie selbst entehrt ihren Herrn. Sie muss über die Sünde ebenso urteilen wie Gott; sie muss die Übertretungen genauso behandeln, wie Gott es vorgeschrieben hat, dann wird ihre Handlungsweise im Himmel bestätigt werden. Wer die Vollmacht der Gemeinde verachtet, der verachtet damit die Autorität Christi. Doch diese Darstellung hat noch eine angenehmere Seite. ‚Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen.‘ (Johannes 20, 22. 23.) Dieser Gedanke soll vorherrschend sein. Blickt bei der Arbeit für die Irrenden mit beiden Augen auf den Heiland! Die Hirten sollten die Herde von des Herrn Weide mit liebevoller Fürsorge leiten. Den Irrenden sollten sie von der vergebenden Gnade des Herrn erzählen und den Sünder ermutigen, seine Taten zu bereuen und an den zu glauben, der vergeben kann.“ – Das Leben Jesu, S. 806. 807. Fragen zur persönlichen Wiederholung 21.11. (Fr) 1. Was kann ich aus der Stunde lernen, in der Maria Jesus suchte? 2. Erkläre, wie Jesus die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus unterwies. 3. Was kann ich aus dem Eifer dieser beiden Jünger lernen? 4. Wie sehr folge ich in meinen Prioritäten ihrem Beispiel? 5. Wie kann ich meine Aufgaben als Teil der organisierten Gemeinde besser erfüllen? |