10. Lektion Sabbat, den 6. Juni 2020


Die Reise um Edom

„Und wie Mose in der Wüste eine Schlange erhöht hat, also muss des Menschen Sohn erhöht werden.“ (Johannes 3, 14.)

„Die eherne Schlange wurde in der Wüste errichtet, damit diejenigen, die im Glauben aufschauten, gesund würden. In gleicher Weise schickt Gott eine wiederherstellende Heilsbotschaft an alle Menschen und fordert sie auf, weder auf Menschen noch auf irdische Dinge zu schauen, sondern völlig auf Gott zu trauen.“ – Bibelkommentar, S. 55.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 402-413.

Sonntag, 31. Mai

1. Der Durchzug durch Edom wird verweigert

a. Welche Botschaft sandte Mose dem König von Edom, und welche Antwort erhielt er? 4. Mose 20, 14-18.


„Die Edomiter waren Nachkommen Abrahams und Isaaks, und um dieser seiner Diener willen war Gott den Kindern Esaus gnädig. Er hatte ihnen das Gebirge Seir als Besitz gegeben, und sie sollten nicht beunruhigt werden, es sei denn, sie entfernten sich selbst durch ihre Sünden aus dem Bereich der göttlichen Gnade.“ – Patriarchen und Propheten, S. 403.

b. Wie wiederholten die Leiter Israels ihren Aufruf an den König von Edom, und was war seine Antwort? 4. Mose 20, 19. 20. Welcher Fehler seitens des Volkes gab Satan einen entscheidenden Vorteil in dieser negativen Erfahrung?

„Die Israeliten handelten nicht unverzüglich nach dem Wort Gottes, und während sie wieder einmal klagten und murrten, ging die goldene Gelegenheit vorüber. Als sie schließlich so weit waren, dem König ihre Bitte vorzutragen, schlug er sie ab.“ – Patriarchen und Propheten, S. 403.

Montag, 1. Juni

2. Der Tod Aarons

a. Welchen Weg nahm das Volk Israel, anstatt durch das Land Edom hindurchzuziehen? 4. Mose 20, 21. 22; 21, 4.

b. Was sagte der Herr zu Mose und Aaron, als das Volk Israel zum Berg Hor kam? 4. Mose 20, 23-26.


„Viele Jahre hatten Mose und Aaron in Sorge und Mühe Seite an Seite gestanden. Gemeinsam hatten sie zahllosen Gefahren getrotzt und gemeinsam überwältigende Segnungen Gottes empfangen. Nun war die Zeit gekommen, da sie sich trennen mussten. Sehr langsam stiegen sie hinauf, denn jeder Augenblick des Beisammenseins war kostbar. Es ging steil und mühselig nach oben; und da sie oft innehielten, um auszuruhen, sprachen sie über Vergangenheit und Zukunft... Aber in ihren Herzen war kein Aufbegehren, kein Murren entschlüpfte ihren Lippen; doch lag ernste Trauer auf ihren Gesichtern, wenn sie daran dachten, was sie vom Erbe ihrer Väter ausschloss.“ – Patriarchen und Propheten, S. 405.

c. Welche Feierlichkeit war bei der Übertragung des Amtes des Hohepriesteramtes von Aaron auf Eleaser vorhanden und wie lange trauerten sie um Aaron? 4. Mose 20, 27-29.

„Zutiefst betrübt nahm Mose Aaron die heiligen Gewänder ab und legte sie Eleasar an, der so durch göttliche Berufung dessen Nachfolger wurde. Wegen der eben genannten Schuld bei Kadesch blieb es Aaron versagt, als Hoherpriester in Kanaan zu amtieren, das erste Opfer im Gelobten Lande darzubringen und auf diese Weise Israels Erbe zu weihen. Mose musste seine Bürde weiterhin tragen und das Volk bis unmittelbar an die Grenze Kanaans führen. Dann sollte er das verheißene Land sehen, aber betreten durfte er es nicht. Hätten diese Diener Gottes vor dem Felsen bei Kadesch die Probe widerspruchslos bestanden, wie ganz anders hätte sich ihre Zukunft gestaltet! Keine unrechte Tat lässt sich ungeschehen machen. So kann es kommen, dass ein ganzes Lebenswerk nicht aufzuwiegen vermag, was in einem einzigen Augenblick der Versuchung oder der Gedankenlosigkeit verloren ging.“ – Patriarchen und Propheten, S. 406.

Dienstag, 2. Juni

3. Der Sieg über König Arad

a. Wer griff das Volk Israel bald nach dem Tod Aarons an, und was war das Resultat? 4. Mose 21, 1-3.


„Bald nachdem die Israeliten den Berg Hor verlassen hatten, erlitten sie eine Niederlage gegen den kanaanitischen König Arad. Als sie Gott jedoch ernstlich baten, gewährte er ihnen seine Hilfe, und ihre Feinde wurden in die Flucht geschlagen. Aber anstatt dankbar und sich ihrer Abhängigkeit von Gott bewusst zu sein, machte dieser Sieg die Hebräer stolz und selbstsicher.“ – Patriarchen und Propheten, S. 408. 

b. In welche Gewohnheit verfiel das Volk erneut, anstatt dem Herrn dankbar zu sein? 4. Mose 21, 4 (letzter Teil). 5.

„Bald verfielen sie in die alte Neigung zu murren. Jetzt waren sie unzufrieden, weil sie nicht schon vor vierzig Jahren – unmittelbar nach ihrer Empörung bei dem Bericht der Kundschafter – nach Kanaan ziehen durften. Ihrer Meinung nach war die lange Wüstenreise eine unnötige Verzögerung; schon damals hätten sie ihre Feinde ebenso leicht besiegt wie heute.
Als sie ihre Wanderung nach Süden fortsetzten, führte sie der Weg durch ein heißes, sandiges Tal ohne jeden schattigen Platz und Pflanzenwuchs. Der Weg schien weit und war beschwerlich, sie waren müde und durstig. Und wieder einmal bestanden sie eine Glaubens- und Geduldsprobe nicht. Weil sie immer nur die Schattenseiten ihrer Erlebnisse sahen, entfernten sie sich innerlich mehr und mehr von Gott. Sie verloren den Blick für die Tatsache, dass ihnen die Reise um Edom herum erspart geblieben wäre, wenn sie nicht aufbegehrt hätten, als ihnen bei Kadesch das Wasser ausging. Gott plante Besseres für sie, und sie mussten eigentlich dankbar sein, dass er ihre Sünde so milde bestraft hatte. Stattdessen bildeten sie sich ein, sie könnten längst im Besitz des verheißenen Landes sein, wenn Gott und Mose sie nicht daran gehindert hätten. Nachdem sie sich selbst in Schwierigkeiten gebracht und ihr Los allesamt schwerer gemacht hatten, als Gott es vorhatte, schrieben sie nun all ihr Unglück ihm zu. So nährten sie bittere Gefühle über sein Handeln mit ihnen und waren schließlich mit allem unzufrieden. Ägypten erschien ihnen wieder angenehmer und begehrenswerter als die Freiheit und das Land, wohin Gott sie führte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 408.

Mittwoch, 3. Juni

4. Von den Schlangen gebissen

a. Was ließ der Herr aufgrund des unberechtigten Murrens ins Lager kommen? 4. Mose 21, 6.


„Beschirmt von Gottes Macht, hatten sie die zahllosen Gefahren, die sie ständig umgaben, gar nicht wahrgenommen. In ihrer Undankbarkeit und ihrem Unglauben sahen sie dauernd den Tod voraus; nun ließ der Herr tatsächlich Tod über sie kommen. Die giftigen Schlangen, die die Wüste unsicher machten, nannte man feurige Schlangen wegen der furchtbaren Folgen ihres Bisses, der eine heftige Entzündung und schnellen Tod verursachte. Als Gott seine schützende Hand von den Kindern Israel zurückzog, wurden viele von diesen giftigen Tieren angegriffen und gebissen.
Nun herrschten Schrecken und Verwirrung im ganzen Lager. Fast in jedem Zelt gab es Sterbende oder Tote. Niemand war sicher. Oft zerrissen durchdringende Schreie die Stille der Nacht und verrieten neue Opfer. Alle bemühten sich eifrig um die Leidenden oder suchten mit verzweifelter Sorge die zu schützen, die noch nicht gebissen waren. Keine Klage kam jetzt über ihre Lippen. Wenn sie die gegenwärtigen Leiden mit den früheren Schwierigkeiten und Prüfungen verglichen, schienen diese nicht mehr der Rede wert zu sein.“ – Patriarchen und Propheten, S. 409. 410.

b. Was tat das Volk, als es erkannte, dass der Herr sie wegen seines aufrührerischen Verhaltens strafte, und welches Heilmittel wurde bereitgestellt? 4. Mose 21, 7-9.

„Auf göttlichen Befehl hin sollte Mose eine eherne Schlange schaffen, die den lebendigen gliche, und sie mitten unter dem Volk aufrichten. Auf sie sollten alle schauen, die gebissen waren, und Erleichterung finden …
Das Volk begriff sehr gut, dass es nicht an der ehernen Schlange lag, wenn bei denen, die sie anblickten, Besserung eintrat. Die heilende Kraft kam allein von Gott. In seiner Weisheit wählte er eben diesen Weg, um ihnen seine Macht zu zeigen. Durch dieses einfache Mittel erkannten sie, dass sie sich diese Plage aufgrund ihrer Sünden selbst zugezogen hatten. Sie erhielten aber auch die Zusicherung, dass sie sich nicht zu fürchten brauchten, solange sie Gott gehorchten, denn er würde sie bewahren.“ – Patriarchen und Propheten, S. 410.

Donnerstag, 4. Juni

5. Das Heilmittel für die Sünde

a. Was versinnbildete die eherne Schlange? Johannes 3, 14. 15; Amos 5, 4.


„Die Israeliten retteten ihr Leben, wenn sie auf die erhöhte Schlange sahen. Jener Blick bedeutete Glauben. Sie lebten, weil sie dem Worte Gottes glaubten und zuversichtlich auf die Hilfe zu ihrer Genesung vertrauten. So kann der Sünder auf Christus blicken und leben. Er empfängt Vergebung durch den Glauben an das Versöhnungsopfer. Aber im Gegensatz zu dem leblosen Sinnbild besitzt Christus Macht und Kraft, dem reuigen Sünder zu helfen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 411.

b. Nur durch wen und wie allein können wir geheilt werden? Psalm 103, 2. 3; 1. Petrus 2, 21. 24.

„Erkennen wir unsere Hilflosigkeit ohne Christus, dürfen wir uns nicht entmutigen lassen, sondern auf die Verdienste des gekreuzigten und auferstandenen Heilandes bauen. Sieh auf und lebe! Jesus hat sein Wort verpfändet, dass er alle, die zu ihm kommen, errettet. Wenn auch Millionen, die Heilung so nötig hätten, seine angebotene Gnade zurückweisen werden, wird doch niemand verlorengehen, der Jesu Verdiensten Glauben schenkt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 412.
„Der Sünder kann sich zwar nicht selbst retten, muss aber doch etwas zu seinem Heil beitragen. ‚Wer zu mir kommt‘, sagt Christus, ‚den werde ich nicht hinausstoßen.‘ (Johannes 6, 37.) Aber wir müssen zu ihm kommen und wenn wir unsere Sünden bereuen, auch glauben, dass er uns annimmt und vergibt. Wohl ist der Glaube ein Geschenk Gottes, aber wir haben ihn anzuwenden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 431.

Freitag, 5. Juni

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum wurden die Edomiter diesmal nicht vernichtet?
2. Was können wir aus der Erfahrung von Mose und Aaron über die weitreichenden Folgen einer einzigen Handlung lernen?
3. Welches Gedankenschema führt zum Murren? Wie können wir das vermeiden?
4. Welches einfache Heilmittel gegen die Folgen der Schlangenbisse wurde bereitgestellt? Worin lag die Heilkraft der ehernen Schlange?
5. Wohin müssen wir blicken, um von der Sünde erlöst zu werden? Was muss mit diesem Blick einhergehen?

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