12. Lektion Sabbat, den 20. Juni 2020


Der Abfall am Jordan

„Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.“ (1. Korinther 10, 12.)

„Satan arbeitet in diesen letzten Tagen besonders darauf hin, den Geist der Jugendlichen zu erobern. Er will ihre Gedanken verunreinigen und ihre Leidenschaften entzünden, denn er weiß, dass er sie dadurch zu unreinen Taten verführen kann.“ – Wie führe ich mein Kind?, S. 274.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 434-443.

Sonntag, 14. Juni

1. Gottes Gunst ist unser Schutz

a. Was wollte Balak, der König von Moab, tun? Warum? 4. Mose 22, 2. 3. 5-7.

b. Warum konnte Bileam Israel nicht verfluchen? 4. Mose 22, 38; 23, 8.

c. Welcher Aspekt des geistlichen Zustands Israels war ein weiterer Grund dafür, dass es nicht verflucht werden konnte? 4. Mose 23, 21. Wieso ist das so ermutigend für uns?


„Solange die Israeliten unter seinem Schutz standen, konnte kein Volk und keine Nation etwas gegen sie ausrichten, und würden sie von Satans ganzer Macht unterstützt. Alle Welt sollte über die wunderbare Hilfe Gottes staunen, die er seinem Volk gewährte. In diesem Fall wurde ein Mann, der ganz bewusst einen schuldhaften Weg ging, von Gott gezwungen, anstelle von Fluch in verinnerlichter und doch leidenschaftlicher dichterischer Ausdruckskraft die reichsten und köstlichsten Verheißungen zu äußern. Die Israel offenbarte Gnade Gottes war aber zugleich für seine treuen, gehorsamen Kinder zu allen Zeiten die Zusicherung seines Schutzes und seiner Fürsorge. Wenn Satan böse Menschen dazu verleiten sollte, Gottes Volk zu beunruhigen, zu verleumden und zu vernichten, würde gerade diese Begebenheit in die Erinnerung des Volkes zurückgerufen werden und seinen Mut und Glauben an Gott erstarken lassen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 429.

Montag, 15. Juni

2. Segnungen und prophetische Verheißungen

a. Welche Segnungen wurden Bileam von Gott eingegeben, damit er sie über das Volk Israel aussprach? Erste Segnung: 4. Mose 23, 7-10. Zweite Segnung: Verse 18-24. Dritte Segnung: Kapitel 24, 5-9.

b. Welche Prophezeiung sprach Bileam danach über Israel und den kommenden Messias aus? 4. Mose 24, 15-17.


„Zu allen Zeiten ließ Gott sein Licht in die Finsternis der Heidenwelt hineinleuchten. So durften diese Magier, als sie den gestirnten Himmel beobachteten und das leuchtende Geheimnis des Schöpfers zu ergründen suchten, die Herrlichkeit des Herrn schauen. Auf der Suche nach größerer Erkenntnis wandten sie sich den hebräischen Schriften zu. Ihr eigenes Land barg Schätze der Weissagung, die von dem einstigen Kommen eines göttlichen Lehrers Kunde gaben. Hatte doch ein Bileam, obwohl eine Zeitlang Prophet des lebendigen Gottes, ebenfalls zu den Magiern gehört. Er hatte durch den Heiligen Geist das Gedeihen Israels und das Erscheinen des Messias vorhergesagt, und seine Weissagungen waren durch Überlieferung von Jahrhundert zu Jahrhundert weitergetragen worden. Im Alten Testament aber war das Kommen des Heilandes noch deutlicher angekündigt.“ – Das Leben Jesu, S. 43.

c. Was prophezeite Bileam über das Schicksal der Völker, die damals im verheißenen Land wohnten? 4. Mose 24, 17-23.

„Gott gibt den Völkern eine bestimmte Zeit der Bewährung. Er schenkt ihnen Licht und Beweise. Werden diese angenommen, so werden sie dadurch errettet. Verwerfen sie aber das Licht wie die Juden, wird Unwille und Strafe über sie kommen. Lehnen die Menschen die Wohltaten ab und wählen die Finsternis statt des Lichtes, dann werden sie die Folgen ihrer Entscheidung zu tragen haben.“ – Bibelkommentar, S. 189.
„Mit unfehlbarer Genauigkeit bucht der Unendliche noch die Taten aller Völker. Solange er seine Gnade mit der Aufforderung zur Buße anbietet, bleibt die Rechnung offen. Wenn aber die Zahlen eine bestimmte Höhe erreicht haben, die Gott festgesetzt hat, beginnt das Amt seines Zorns. Die Bilanz wird gezogen. Gottes Geduld ist zu Ende. Die Gnade verteidigt die Völker nicht mehr.
Dem Propheten, der die Zeitalter überschaute, wurde diese Zeit im Gesicht vorgeführt. Die Völker unserer Zeit haben beispiellose Gnadenerweisungen empfangen. Des Himmels auserwählteste Segnungen sind ihnen zuteil geworden, aber wachsender Stolz, Begehrlichkeit, Abgötterei, Gottesverachtung und niedrige Undankbarkeit zeugen gegen sie. Ihre Rechnung mit Gott nähert sich rasch ihrem Abschluss.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 218.

Dienstag, 16. Juni

3. Der Fluch wird nicht grundlos kommen

a. Womit versuchte Satan um die Kinder Israels zu verführen, als sie dabei waren, das verheißene Land zu betreten? 4. Mose 25, 1.

b. Was taten die Moabiter, um die Israeliten weiter von Gott weg zu locken? 4. Mose 25, 2. 3.


„Auf Bileams Anregung veranstaltete der König der Moabiter ein großes Fest zu Ehren ihrer Götter. Heimlich wurde verabredet, dass Bileam die Israeliten veranlassen sollte, daran teilzunehmen. Da sie ihn für einen Propheten Gottes hielten, fiel es ihm nicht schwer, seine Absicht zu erreichen. Viele schlossen sich ihm an, um die Festlichkeiten mitzuerleben.
Aber damit wagten sie sich auf ein von Gott verbotenes Gebiet und wurden bald in Satans Schlingen verstrickt. Bezaubert von Musik und Tanz und angelockt von der Schönheit der heidnischen Priesterinnen, brachen sie Jahwe die Treue. Bei gemeinsamer Fröhlichkeit und Schwelgerei umnebelte der Weingenuss bald ihre Sinne und riss alle Schranken der Selbstbeherrschung nieder. Leidenschaft überwältigte sie, und nachdem sie einmal ihr Gewissen durch Unzucht besudelt hatten, konnte man sie auch überreden, sich vor Götzenbildern zu beugen. Sie opferten auf heidnischen Altären und beteiligten sich an den entwürdigendsten Bräuchen.
Es dauerte nicht lange, bis sich das Gift wie eine tödliche Seuche im ganzen Lager ausbreitete. Sie, die ihre Feinde auf dem Schlachtfeld besiegt hätten, wurden von der List heidnischer Frauen überwunden. Das Volk schien wie verzaubert. Zu den ersten, die schuldig wurden, gehörten Oberste und führende Männer, und aus dem Volk waren es so viele, dass der Abfall allgemein wurde. ‚Israel hängte sich an den Baal-Peor.‘“ – Patriarchen und Propheten, S. 435. 436.

c. Welche schnelle Strafe sandte Gott über die Unfolgsamen? Warum? 4. Mose 25, 4. 5. 9.

„Im Lager brach eine schreckliche Seuche aus, der Zehntausende zum Opfer fielen. Gott befahl, die Anführer des Abfalls durch die Richter umbringen zu lassen. Das geschah auf der Stelle. Die Schuldigen wurden getötet und vor den Augen ganz Israels aufgehängt, damit die Gemeinde durch diese strenge Bestrafung Gottes Abscheu vor ihrer Sünde und den Schrecken seines Zorns zutiefst erkannte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 436.

Mittwoch, 17. Juni

4. Die Falle der Sinneslust

a. Welche Sünden finden sich unter den Werken der menschlichen Natur? Galater 5, 19. Wie verbreitet sind Lüsternheit und Zügellosigkeit in der heutigen Zeit?


„Die Zügellosigkeit kennzeichnet unsere Zeit. Wohl kaum hat das Laster je sein entstelltes Haupt so dreist erhoben wie jetzt. Die Menschen scheinen wie betäubt zu sein. Durch das dreiste Hervorkehren des Lasters, durch seine Macht und seine weite Verbreitung sind die Tugendhaften und echten Frommen nahezu entmutigt. Die überhandnehmende Ungerechtigkeit beschränkt sich nicht nur auf Ungläubige und Spötter. Wenn dies doch der Fall wäre! Aber leider sind viele Männer und Frauen, die sich zur Religion Christi bekennen, ebenso lasterhaft … Jeder Christ muss lernen, seine Leidenschaften zu bezwingen und sie durch einen festen Grundsatz zu beherrschen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 343.

b. Welche Lehre können wir heute, da wir an der Grenze zum himmlischen Kanaan stehen, aus dem Abfall der Israeliten am Jordan ziehen? 1. Korinther 10, 8. 12.

„In allen Jahrhunderten gab es charakterliches Strandgut, das an den Klippen der sinnlichen Leidenschaft scheiterte. Da wir uns dem Ende der Zeit nähern und das Volk Gottes an der Grenze des himmlischen Kanaans steht, wird Satan wie vor alters seine Anstrengungen verdoppeln, um es am Einzug in das verheißene Land zu hindern. Er legt seine Schlingen nach allen Menschen aus. Nicht nur die Unwissenden und weniger Gebildeten müssen auf der Hut sein; er wird seine Versuchungen gerade auf die Höchstgestellten im geistlichen Amt richten. Kann er sie zur Unreinheit verführen, gelingt es ihm, wiederum durch sie viele andere zugrunde zu richten. Und er wendet heute dieselben Mittel an wie vor drei Jahrtausenden. Durch weltliche Freundschaften, den Zauber der Schönheit, durch Vergnügungssucht, mit ausgelassener Fröhlichkeit bei Wein und Festgelagen verleitet er zur Übertretung des siebenten Gebots.“ – Patriarchen und Propheten, S. 438.
„Übermäßige Triebhaftigkeit schwächt den Willen und das feine seelische Empfinden. Die geistigen und sittlichen Kräfte stumpfen ab und werden lahmgelegt, wenn man animalischen Neigungen immer nachgibt. Solchem Sklaven seiner Leidenschaft ist es unmöglich, die heiligen Verpflichtungen des göttlichen Gesetzes zu erkennen. Wie könnte er Verständnis für die Bekehrung haben oder dem Seelenleben den rechten Wert beimessen? Güte, Reinheit und Aufrichtigkeit, Ehrfurcht vor Gott und Liebe zu geistlichen Dingen – alle diese edlen Eigenschaften und Bestrebungen, des Menschen Bindeglied zum Himmelreich, werden oft im Feuer der Sinneslust verzehrt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 439.

Donnerstag, 18. Juni

5. Die Sünden dieser Tage vermeiden

a. Welche Warnungen wurden gegeben, um uns vor allem in der heutigen Zeit während unserer Vorbereitung für den Himmel vor dem Abfall zu bewahren? 2. Korinther 6, 17; Jakobus 4, 4.


„Durch die Gemeinschaft mit Götzendienern und ihre Beteiligung an deren Festen begannen die Hebräer, das Gesetz Gottes zu übertreten. Und das löste die Strafgerichte über sie als Volk aus. So ist es noch heute; wenn Satan Christi Nachfolger zum Umgang mit Ungläubigen veranlassen und zur Teilnahme an deren Vergnügungen verführen kann, gelingt es ihm meistens auch, sie zur Sünde zu verlocken. ‚Gehet aus von ihnen und sondert euch ab‘, spricht der Herr; ‚und rühret kein Unreines an.‘ (2. Korinther 6, 17.) Gott verlangt auch heute noch von seinem Volk, dass es sich in Gewohnheiten und Grundsätzen von der Welt unterscheidet wie Israel vor alters. Wenn es sich gewissenhaft an die Belehrungen aus seinem Wort hält, wird der Unterschied sichtbar werden; das kann gar nicht anders sein. Die Hebräer wurden unmissverständlich vor der Vermischung mit den Heiden gewarnt und ebenso die Christen, sich dem Geist und den Gewohnheiten der Gottlosen anzupassen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 440.
„Jede falsche Neigung kann durch die Gnade Christi unterdrückt werden, nicht halbherzig, sondern mit fester Absicht und Entschlossenheit, Christus als Vorbild zu haben. Lass auch deine Liebe ausgehen zu dem, was Jesus liebte, und halte dich fern von den Dingen, die dir keine Kraft zum rechten Antrieb geben.“ – That I May Know Him, S. 135. 

b. Was können wir tun, um Sittenlosigkeit zu vermeiden? 1. Petrus 1, 13; Philipper 4, 8.

„Wer Satans Anschlägen nicht zum Opfer fallen will, muss die Eingangstore seines Herzens wohl verwahren und sich hüten, das zu lesen, zu sehen oder zu hören, was unreine Gedanken hervorrufen könnte. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Gedanken umherschweifen und nach Belieben bei jedem Gegenstand verweilen, den uns Satan einflüstert.“ – Das Wirken der Apostel, S. 518.
„Jede falsche Neigung kann durch die Gnade Christi unterdrückt werden, nicht auf eine träge, unschlüssige Weise, sondern mit fester Absicht und festen Vorsätzen, um Christus zu unserem Vorbild zu machen. Liebe das, was Jesus geliebt hat, und halte dich von den Dingen zurück, die den richtigen Vorsätzen keine Kraft verleihen." – That I May Know Him, S. 135.

Freitag, 19. Juni

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was sollte uns Hoffnung und Mut geben, wenn sich Übeltäter gegen uns stellen?
2. Wie sollte Bileam den heidnischen Völkern Licht über Christus zu bringen?
3. Wie verspielte Israel Gottes Schutz an der Grenze zu Kanaan?
4. Warum sollte die Sinneslust für uns heute eine große Sorge sein?
5. Wie können wir unsere Gedanken rein halten?

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