2. Lektion Sabbat, den 11. April 2020 


Der Bund wird gebrochen

„Der Herr aber sprach zu Mose: Gehe, steig hinab; denn dein Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, hat’s verderbt.“ (2. Mose 32, 7.)

„Weil sie in seiner Abwesenheit ihre Hilflosigkeit empfanden, kehrten sie zu der alten Abgötterei zurück. Das ‚fremde Volk‘ erlaubte sich als Erstes, Murren und Unwillen zu äußern. Sie waren auch die Anführer bei dem Abfall, der nun folgte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 291.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 290-295.

Sonntag, 5. April

1. Das Volk verspricht Gehorsam

a. Wer wurde nach der Verkündigung des Gesetzes aufgerufen, den Berg zu besteigen, und wer allein sollte sich dem Herrn nähern? 2. Mose 24, 1. 2.

b. Was antwortete das Volk einstimmig, als es alle Worte des Herrn durch Mose vernahm? Was tat Mose daraufhin? 2. Mose 24, 3. 4.


„Das durch Sklaverei und Heidentum abgestumpfte und erniedrigte Volk war nicht darauf vorbereitet, die Tragweite der Zehn Gebote ganz zu erfassen. Damit sie nun die Verpflichtungen des Dekalogs besser verstünden und auch erfüllten, wurden ihnen zusätzliche Vorschriften gegeben, die die Grundsätze der Zehn Gebote veranschaulichten und zeitgemäß erklärten. Diese Gesetze nannte man Rechtsordnungen; einmal weil sie in unendlicher Weisheit und Gerechtigkeit ersonnen waren, zum andern weil die ehrenamtlichen Richter danach Recht sprechen sollten. Zum Unterschied von den Zehn Geboten wurden sie Mose persönlich von Gott übergeben, damit er sie dem Volke mitteilte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 284.
„[2. Mose 24, 3 zitiert] Dieses Gelöbnis und die Worte des Herrn, die es zum Gehorsam verpflichteten, schrieb Mose in ein Buch.“ – Patriarchen und Propheten, S. 286.

Montag, 6. April

2. Israel geht einen Bund mit Gott ein

a. Was versprach das Volk erneut, als Moses das Buch des Bundes nahm und es vorlas? 2. Mose 24, 7.


„Hätten die Israeliten die Forderungen Gottes erfüllt, so wären sie praktische Christen gewesen. Sie wären glücklich gewesen; denn sie wären in Gottes Wegen gewandelt und hätten nicht den Neigungen ihres eigenen, natürlichen Herzens Folge geleistet. Mose hatte dafür gesorgt, dass die Worte des Herrn nicht falsch verstanden und seine Forderungen nicht falsch gedeutet werden konnten. Er schrieb all die Worte des Herrn in ein Buch, damit man sich später darauf berufen konnte. Auf dem Berge hatte er sie nach den Anweisungen Christi niedergeschrieben.
Willig versprachen die Israeliten dem Herrn Gehorsam, nachdem sein Bund in Gegenwart des Volkes verlesen worden war. Sie sagten: ‚Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun und gehorchen.‘ Dann wurde das Volk abgesondert und dem Herrn versiegelt. Ein Opfer wurde dem Herrn gebracht. Ein Teil des Opferblutes wurde auf den Altar gesprengt. Das sollte bedeuten, dass das Volk sich mit Leib, Geist und Seele Gott geweiht hatte. Mit dem anderen Blut wurde das Volk besprengt. Dies bedeutete, dass Gott sie durch das vergossene Blut Christi gnädig als seinen besonderen Schatz annahm. So gingen die Israeliten mit Gott einen feierlichen Bund ein.“ – Bibelkommentar, Band 1, S. 43.

b. Was verstanden die Israeliten bezüglich ihrer Entscheidung, einen Bund mit Gott einzugehen, nicht? Römer 7, 18; Johannes 15, 5.

„Gott … gab [Israel] sein Gesetz und verhieß ihnen unter der Bedingung des Gehorsams große Segnungen: ‚Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr … mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.‘ (2. Mose 19, 5. 6.) Die Volksmenge aber erkannte weder ihre Sündhaftigkeit noch die Unmöglichkeit, ohne Christus Gottes Gesetz halten zu können! Bereitwillig ging sie den Bund mit Gott ein. In dem Bewusstsein, aus sich heraus zur Gerechtigkeit fähig zu sein, erklärten die Israeliten: ‚Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.‘ (2. Mose 24, 7.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 350.

c. Was nutzte Moses, um den Bund am Sinai zu besiegeln? 2. Mose 24, 8.

Dienstag, 7. April

3. Moses auf dem Berg

a. Aus welchem Grund wurde Moses erneut auf den Berg gerufen? 2. Mose 24, 12; 25, 8. 9. 40.


„Auf dem Berge erhielt Mose Anweisungen für den Bau eines Heiligtums, in dem sich Gottes Gegenwart auf besondere Weise offenbaren sollte. ‚Sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich unter ihnen wohne‘ (2. Mose 25, 8), hieß der Befehl Gottes …
Fortan wurde das Volk der immerwährenden Gegenwart seines himmlischen Königs gewürdigt. ‚Ich will unter den Kindern Israel wohnen und ihr Gott sein‘, ‚… das Heiligtum wird geheiligt werden durch meine Herrlichkeit‘ (2. Mose 29, 45. 43), lautete die Mose gegebene Versicherung. Als ein Sinnbild der Autorität Gottes und Verkörperung seines Willens erhielt Mose eine Niederschrift der Zehn Gebote, die Gottes Finger auf zwei Steintafeln geschrieben hatte. Sie sollten nach der Errichtung der Stiftshütte, dem sichtbaren Mittelpunkt der Nation im Hinblick auf deren Gottesdienst, würdig darin aufbewahrt werden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 289.

b. Was konnte man auf dem Sinai erblicken? 2. Mose 24, 15-17.

c. Wie lange verweilte Mose auf dem Berg in der Anwesenheit Gottes? 2. Mose 24, 18. Wie wollte Gott die Welt mithilfe des Volkes Israel erleuchten? Wie bezieht sich das auf uns heute?


„Aus einem Sklavenvolk waren die Israeliten über alle Völker erhöht worden zum besonderen Eigentum des Königs der Könige. Gott hatte sie von der Welt abgesondert, damit er ihnen heiliges Gut anvertrauen könnte. Er machte sie zu Hütern seines Gesetzes und wollte durch sie die Gotteserkenntnis unter den Menschen bewahren. Auf diese Weise sollte das Licht des Himmels in eine dunkle Welt scheinen und eine Stimme hörbar werden, die alle Völker aufforderte, sich vom Götzendienst abzuwenden und dem lebendigen Gott zu dienen. Wenn Israel seinem Auftrag treu nachkäme, würde es eine weltbewegende Kraft werden. Gott selbst wollte sein Schild sein und es über alle andern Völker erhöhen. Dann würde durch die Israeliten sein Licht und seine Wahrheit offenbart, sie selbst aber überragten dann unter seiner weisen, heiligen Führung als Beispiel für die Erhabenheit seiner Anbetung jeden Götzendienst.“ – Patriarchen und Propheten, S. 289.

Mittwoch, 8. April

4. Das goldene Kalb

a. Was schlug das Volk vor, als es sich um Aaron versammelte, da Mose so lange auf dem Berg verweilte? 2. Mose 32, 1.


„Während dieser Wartezeit wurde ihnen Zeit gewährt, über das Gesetz Gottes nachzudenken, das sie gehört hatten, und sich auf weitere Offenbarungen einzustellen, die er ihnen noch schenken konnte. Dafür blieb ihnen gar nicht zu viel Zeit. Hätten sie sich um besseres Verständnis für Gottes Forderungen bemüht und sich vor ihm gedemütigt, wären sie gegen Versuchung gewappnet gewesen. Weil sie das nicht taten, wurden sie bald nachlässig, unaufmerksam und zügellos. Das galt besonders für das Mischvolk … Einige schlugen vor, nach Ägypten zurückzugehen. Aber ob vorwärts nach Kanaan oder zurück nach Ägypten, die Mehrheit des Volkes war entschlossen, nicht länger auf Mose zu warten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 290.

b. Wie offenbarte Aaron seine Schwachheit? Was tat das Volk? 2. Mose 32, 2-6; Psalm 106, 19. 20.

„Zwar wagten einige wenige, das geplante Bild als Abgötterei zu brandmarken. Aber da fiel man über sie her und misshandelte sie; in dem allgemeinen Aufruhr kamen sie schließlich ums Leben.
Weil Aaron um seine Sicherheit fürchtete, gab er den Forderungen der Menge nach, statt mutig für die Ehre Gottes einzutreten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 292.

c. Welche Warnung enthält diese Erfahrung für uns? 1. Korinther 10, 7.

„Wir wiederholen Aarons Sünde des Stillschweigens, wenn wir das Unrecht klar erkennen und es beim Namen nennen sollten, selbst wenn wir dadurch in eine unangenehme Lage kommen, weil unsere Motive missverstanden werden könnten. Wir dürfen bei einem Bruder oder irgendeiner Seele, mit der wir verbunden sind, kein Unrecht dulden. Aaron wurde es zur Sünde, dass er nicht unerschrocken für die Wahrheit eintrat. Hätte er die Wahrheit deutlich vorgetragen, dann wäre das goldene Kalb niemals gemacht worden.“ – Bibelkommentar, S. 46.

Donnerstag, 9. April

5. Mose bittet für das Volk

a. Erkläre die Unterredung zwischen dem Herrn und Mose bezüglich der Abtrünnigkeit im Lager. 2. Mose 32, 7- 14.


„Als Mose für Israel eintrat, hatte er über seiner großen Liebe zu ihnen, für die er unter Gottes Führung so viel tun durfte, alle Zaghaftigkeit aufgegeben. Der Herr erhörte seine Bitten und gewährte ihm, worum er so selbstlos flehte. Er hatte seinen Diener auf die Probe gestellt. Er prüfte dessen Treue und Liebe zu dem undankbaren und vom rechten Wege abgewichenen Volk. Mose hatte diese Probe gut bestanden. Seine Anteilnahme für Israel entsprang keinem selbstsüchtigen Beweggrund. Das Wohlergehen des erwählten Gottesvolkes war ihm mehr wert als eigene Ehre.“ – Patriarchen und Propheten, S. 294.

b. Welche Erwartung hat Gott an uns, wenn wir uns heute der Abtrünnigkeit gegenübersehen? 2. Timotheus 4, 2.

„Von allen Sünden, die Gott strafen wird, wiegt in seinen Augen keine so schwer wie die, andere im Bösen zu bestärken. Gott möchte, dass seine Diener ihre Treue dadurch beweisen, dass sie Fehler gewissenhaft tadeln, so schmerzlich das auch sein mag. Wer von Gott eines besonderen Auftrags gewürdigt wird, darf nicht nachgiebig und liebedienerisch sein, nicht nach Selbsterhöhung streben oder unangenehmen Pflichten ausweichen. Er muss vielmehr Gottes Werk mit unwandelbarer Treue ausführen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 297.

Freitag, 10. April

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie standen die den Israeliten zusätzlichen erteilten Anweisungen mit den Zehn Geboten in Verbindung?
2. Wie kann ich ein „praktischer Christ“ sein? Wird mich das unglücklich machen?
3. Wie kann ich helfen, das Wissen über Gott in dieser Welt zu bewahren?
4. Warum versagen wir manchmal darin, für das Richtige einzustehen? Welche Auswirkung kann das haben?
5. Was kann ich von der Einstellung Moses denen gegenüber lernen, die offen ungehorsam waren, im Vergleich zu andern, die unbeständig im Glauben waren?

Nach oben