5. Lektion Sabbat, den 2. Mai 2020


Der Aufbruch vom Sinai

„Solches alles widerfuhr jenen zum Vorbilde; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen ist.“ (1. Korinther 10, 11.)

„Das wiederholte Murren der Israeliten und die Heimsuchungen durch Gottes Zorn wegen ihrer Übertretungen sind in einem heiligen Bericht zum Nutzen des Volkes Gottes, das später auf Erden leben sollte, festgehalten worden, in besonderer Weise aber als Warnung für die Menschen, die kurz vor dem Ende der Zeit leben.“ – Die Geschichte der Erlösung, S. 144.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 353-365.

Sonntag, 26. April

1. Die Wüstenwanderung

a. Warum lud Mose Hobab ein, das Volk Israel zu begleiten? Hat er die Einladung angenommen? 4. Mose 10, 29-31; Richter 1, 16; 4, 11.


„Aus diesem Stamme [der Keniter] war seinerzeit Moses Schwager Hobab gekommen, der die Israeliten auf ihrer Wüstenwanderung begleitet und ihnen durch seine Kenntnis des Landes wertvolle Dienste geleistet hatte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 611.

b. Welche Gebete sprach Mose, wenn sich die Wolke erhob und die Lade weiterzog, und dann, wenn sie wieder ruhte? 4. Mose 10, 35. 36.

„Auf allen ihren Wanderungen führte Gott selbst die Israeliten. Senkte sich die Wolkensäule herab, zeigte das ihren Lagerplatz an. Und solange sie über der Stiftshütte verharrte, mussten sie im Lager bleiben. Sollten sie ihre Reise fortsetzen, erhob sich die Wolke hoch über das heilige Zelt. Ein feierlicher Ruf bezeichnete jedes Mal das Anhalten und Weiterziehen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 355.

Montag, 27. April

2. Erneutes Murren

a. Durch welche Art von Land wanderte das Volk Israel, nachdem es den Sinai verlassen hatte? 5. Mose 8, 15. 16; Jeremia 2, 6.


„Als es voranging, wurde der Weg immer beschwerlicher. Es ging durch steinige Hohlwege und unfruchtbare Wüste. Ringsum ausgedehnte Wildnis, zogen sie im ‚wilden, ungebahnten Lande‘, im dürren und finsteren Lande, ‚im Lande, das niemand durchwandert und kein Mensch bewohnt‘ (Jeremia 2, 6). Die felsigen Bergschluchten waren allenthalben gedrängt voll von Männern, Frauen und Kindern, von Tieren, Wagen und langen Reihen Groß- und Kleinvieh. Dabei war es einfach unvermeidlich, dass sie nur langsam und mit Mühe vorwärts kamen. Und nach der langen Lagerzeit war die Menge auch nicht mehr auf Gefahren und Verdrießlichkeiten dieses Marsches eingestellt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 356.

b. Was geschah, als das Volk begann, über die Unannehmlichkeiten auf der Reise zu klagen? 4. Mose 11, 1-3.

„Nach drei Tagen hörte man lautes Klagen. Es kam aus dem fremden Volk, von dem viele noch nicht recht mit Israel verwachsen waren und die ständig einen Grund zum Kritisieren suchten. Ihren Beschwerdeführern gefiel die Marschrichtung nicht. Fortwährend hatten sie etwas auszusetzen an der Art, wie Mose sie führte, obwohl sie genau wussten, dass er ebenso wie sie der wegweisenden Wolke nachging. Unzufriedenheit ist ansteckend, und bald griff sie im ganzen Lager um sich.“ – Patriarchen und Propheten, S. 356.
„[Die Israeliten] hatten große Erkenntnis gewonnen, nachdem sie Zeugen der Majestät, Macht und Barmherzigkeit Gottes geworden waren. Deshalb luden sie mit ihrem Unglauben und der Unzufriedenheit umso größere Schuld auf sich. Außerdem hatten sie gelobt, Jahwe als ihren König anzunehmen und ihm zu gehorchen. Jetzt war ihr Murren Empörung, die schnell und spürbar bestraft werden musste, wenn Israel vor Gesetzlosigkeit und Untergang bewahrt bleiben sollte: ‚Das Feuer des Herrn loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers.‘ (4. Mose 11, 1.) Die schlimmsten Ankläger unter ihnen wurden von Blitzen aus der Wolke erschlagen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 358.

Dienstag, 28. April

3. Der Wunsch nach Fleisch

a. Worüber klagte das Volk Israel als nächstes, und mit wem begann das Klagen? 4. Mose 11, 4-6; Psalm 78, 18-20.


„Während ihrer Knechtschaft in Ägypten mussten die Israeliten von der einfachsten Nahrung leben. Aber Entbehrung und schwere Arbeit machten hungrig und hatten sie ihnen schmackhaft gemacht. Viele Ägypter, die jetzt unter ihnen lebten, waren üppige Kost gewöhnt; und sie gehörten zu den Ersten, die klagten. Als der Herr ihnen unmittelbar vor dem Sinai Manna schickte, bekamen sie auf ihr Jammern auch Fleisch, aber nur für einen Tag.“ – Patriarchen und Propheten, S. 356.
„Es wäre Gott ein Leichtes gewesen, sie ebenso mit Fleisch wie mit Manna zu versorgen. Wenn er es nicht tat, geschah es zu ihrem Besten. Er wollte sie mit Nahrung versehen, die ihren Bedürfnissen besser entsprach als die fiebererregende Kost, an die sich viele von ihnen in Ägypten gewöhnt hatten. Ihr verdorbener Geschmack sollte sich Gesünderem zuwenden, damit ihnen die ursprünglich für den Menschen vorgesehenen Dinge wieder schmeckten. Das waren die Früchte der Erde, die Gott Adam und Eva in Eden gab. Darum entzog Gott den Israeliten weitgehend die tierische Nahrung.“ – Patriarchen und Propheten, S. 357.
„Der geistige Zustand steht in engem Zusammenhang mit der körperlichen Gesundheit, besonders aber mit dem Wohlbefinden der Verdauungsorgane. Als allgemeine Regel versorgte Gott sein Volk in der Wüste nicht mit Fleisch; denn er wusste, dass diese Nahrung Krankheit und Ungehorsam hervorrufen würde. Um die Gemütsart zu ändern und die höheren geistigen Kräfte zu fördern, entzog er ihnen das Fleisch toter Tiere. Dafür bekamen sie Manna vom Himmel.“ – Bibelkommentar, Band 1, S. 50.

b. Wie wurde ihr Wunsch nach Fleisch erfüllt, und was war das Resultat? 4. Mose 11, 31-34; Psalm 78, 26-32.

„Gott gab den Hebräern, worauf sie beharrlich bestanden hatten, obwohl es nicht zum Besten für sie war. Sie wollten sich einfach nicht mit dem zufriedengeben, was ihnen zuträglich gewesen wäre. Nun war ihr Verlangen befriedigt, aber sie mussten auch die Folgen tragen. Als sie hemmungslos schwelgten, wurde ihre Unmäßigkeit schnell bestraft.“ – Patriarchen und Propheten, S. 361.

Mittwoch, 29. April

4. Eine Lehre für uns

a. Welche wichtige Warnung ignorierten die Israeliten, die ja bereits einfache und schlichte Nahrung gewohnt waren? 2. Mose 23, 2 (erster Teil). Was sollten wir tun, wenn wir versucht sind, über Gottes Wege zu murren und zu klagen? Psalm 107, 21. 22; Philipper 4, 6. 7.

b. Welche weitere Lehre sollten wir aus dem aufrührerischen Verhalten der Israeliten in der Wüste ziehen? 1. Korinther 10, 5. 6.


„Gott führte die Israeliten aus Ägypten, damit sie im Lande Kanaan wohnten als ein reines, heiliges und glückliches Volk. Deswegen unterwarf er sie einer Erziehung, die ihnen und ihren Nachkommen Gutes bringen sollte. Wären sie dazu bereit gewesen, auf seine weisen Einschränkungen hin ihre Esslust zu bezähmen, wären ihnen Schwäche und Krankheit unbekannt geblieben. Ihre Nachkommen hätten dann körperliche und geistige Widerstandskraft besessen. Sie hätten klare Begriffe von Wahrheit und Pflicht gehabt, eine scharfe Unterscheidungsgabe, verbunden mit gesundem Urteilsvermögen. Aber ihr fehlender guter Wille, sich den Beschränkungen und Forderungen Gottes zu fügen, verhinderte weitgehend, dass sie den hohen Stand erreichten, den Gott für sie wünschte, und dass sie die Segnungen empfingen, die er ihnen bereitwillig zugedacht hatte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 357.

c. Was sollten wir als Erstes tun, um sicherzustellen, dass wir nicht nach üblen Dingen trachten? Römer 13, 14.

„Wir müssen gegen die Sünden kämpfen, die sich mit der Seele bekriegen. Du kannst dieses Werk nicht durch deine eigene Kraft tun, sondern musst durch den Glauben zu Jesus kommen. Er wird dir helfen und dir Kraft geben, üble Neigungen zu beseitigen, und wird dich in der wahren Schönheit seines Charakters erstrahlen lassen. Wir werden ermahnt, den Herrn Jesus aufzunehmen. Einfacher Glaube und Gehorsam gehen Hand in Hand. Dein Glaube ist ohne Gehorsam gegenüber dem heiligen Gesetz Gottes ohne Wert, aber der Gehorsam gegenüber Gott und Glaube an das große dargebrachte Opfer – dass sein Blut für dich vergossen wurde, und du die Gerechtigkeit Christi annehmen wirst – werden dich zu einem Überwinder machen. Lege dein Vertrauen auf Jesus Christus, und er wird dich zu mehr als einem Überwinder machen.“ – The Youth’s Insturctor, 18. August 1886.

Donnerstag, 30. April

5. Das Gift des Neides

a. Was geschah in Hazeroth, das den Charakter Aarons und Mirjams im Gegensatz zum Charakter Moses offenbarte? 4. Mose 12, 1-9.


„Gott hatte Mose erwählt und seinen Geist auf ihn gelegt. Mit ihrem Aufbegehren machten sich Mirjam und Aaron nicht nur an dem von Gott berufenen Führer der Untreue schuldig, sondern an Gott selbst. Nach ihrem aufrührerischen Reden wurden sie zur Stiftshütte vorgeladen und Mose Auge in Auge gegenübergestellt … Ihren Anspruch auf die Gabe der Weissagung bestritt ihnen Gott nicht. Er hätte auch in Gesichten und Träumen zu ihnen reden können. Aber Mose, dem nach des Herrn Worten ‚mein ganzes Haus anvertraut‘ (4. Mose 12, 7) war, gewährte er eine engere Gemeinschaft. Mit ihm sprach Gott mündlich.“ – Patriarchen und Propheten, S. 364.

b. Wie zeigte Gott sein Missfallen, und wie wurde die Strafe Mirjams abgemildert, nachdem Mose für sie Fürsprache eingelegt hatte? 4. Mose 12, 10-16.

„Neid ist einer der teuflischsten Charakterzüge des menschlichen Herzens und in seinen Auswirkungen einer der unheilvollsten. Der weise Mann sagt: ‚Die Wut mag grimmig sein und der Zorn überwallen, aber wer kann der Eifersucht Widerstand leisten?‘ (Sprüche 27, 4; Menge) …
Es sollte nicht leichtfertig darüber hinweggegangen werden, wenn jemand schlecht über andere spricht oder sich zum Richter ihrer Beweggründe oder ihres Verhaltens macht …
Wir sollen denen Ehre erweisen, die Gott dazu ausersehen hat. Das Strafgericht, mit dem Mirjam heimgesucht wurde, sollte eine Mahnung für alle sein, die der Eifersucht nachgeben und gegen die murren, denen Gott die Last für sein Werk auferlegt hat.“ – Patriarchen und Propheten, S. 365.

Freitag, 1. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie führte Gott sein Volk auf seiner Reise? Wie führt er uns heute?
2. Warum war es solch eine Sünde von Israel, darüber zu murren, wie Mose sie führte?
3. Warum möchte Gott, dass wir heute eine einfache vegetarische Ernährung einhalten?
4. Welche Segnungen kommen durch Selbstverleugnung im Appetit?
5. In welcher Weise sind wir manchmal neidisch, wie Mirjam es war?

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