9. Lektion Sabbat, den 30. Mai 2020


Der geschlagene Fels

„Der Herr aber sprach zu Mose und Aaron: Darum dass ihr nicht an mich geglaubt habt, mich zu heiligen vor den Kindern Israel, sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde.“ (4. Mose 20, 12.)

„Um für immer den Gedanken, dass ein Mensch sie führe, aus der Vorstellung der Kinder Israel zu verbannen, fand Gott es für notwendig, ihren Führer sterben zu lassen, bevor sie das Land Kanaan betraten.“ – Bibelkommentar, S. 54.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 392-401.

Sonntag, 24. Mai

1. Gott sorgt für alle Bedürfnisse

a. Wie wurden die Israeliten während ihrer Wüstenwanderung mit Wasser versorgt? Psalm 105, 41; Jesaja 48, 21.


„Aus dem geschlagenen Felsen am Horeb ergoss sich zum ersten Mal der Lebensstrom, der die Israeliten in der Wüste erquickte. Und war es auf ihrer Wanderung notwendig, wurden sie durch ein Wunder göttlicher Gnade mit Wasser versorgt. Doch floss das Wasser nicht immer weiter aus dem Horeb. Es flutete bei ihren Wanderungen fortan dort, wo sie es brauchten, neben ihrem Lager aus den Felsspalten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 392.

b. Wer war die Quelle all ihrer zeitlichen und geistlichen Segnungen? 1. Korinther 10, 4.

„[Christus] ist die Quelle aller Kraft, der Geber aller zeitlichen und geistlichen Segnungen. Er macht Menschen zu seinen Mitarbeitern, indem er ihnen anbietet, mit ihm als seine helfende Hand zu wirken. Wir empfangen von ihm, nicht damit wir es zu unserem eigenen Nutzen verwenden, sondern um mit anderen zu teilen.“ – The Review and Herald, 4. April 1907.

Montag, 25. Mai

2. Der Glaube des Volkes wird geprüft

a. Welche Glaubensprüfung erlebte das Volk Gottes, als es erneut nach Kadesch kam, und wie reagierte es darauf? 4. Mose 20, 1-5.


„Unmittelbar bevor die Hebräer Kadesch erreichten, versiegte der belebende Strom, der so viele Jahre an ihrem Lager vorüberfloss. Der Herr wollte sein Volk noch einmal auf die Probe stellen und sehen, ob es seiner Fürsorge vertraute oder dem Unglauben seiner Väter folgte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 394.
„Ehe Gott den Israeliten erlaubte, Kanaan zu betreten, galt es ihren Glauben an Gottes Zusagen unter Beweis zu stellen. Das Wasser versiegte, bevor sie Edom erreichten. Hier hatten sie für kurze Zeit Gelegenheit, im Glauben zu wandeln und nicht im Schauen. Aber bereits die erste neue Anfechtung entfesselte dieselbe aufrührerische Undankbarkeit, die ihren Vätern eigen war. Kaum hörte man im Lager den Ruf nach Wasser, vergaßen sie auch schon die Hand, die so viele Jahre für ihre Bedürfnisse gesorgt hatte. Statt Gott um Hilfe zu bitten, klagten sie ihn an.“ – Patriarchen und Propheten, S. 395.

b. Was taten Mose und Aaron als sie das Murren des Volkes hörten? 4. Mose 20, 6.

c. Wozu wurden Mose und Aaron angewiesen, um die Bedürfnisse des Volkes zu stillen? 4. Mose 20, 7. 8. Welche falsche Ansicht versuchte der Herr zu berichtigen, welche immer noch unter dem Volk gehegt wurde?


„Während ihrer ganzen Wanderschaft waren die Kinder Israel immer geneigt, Gottes besonderes Werk, die gewaltigen Wunder, die er getan hatte, um sie aus der ägyptischen Knechtschaft zu befreien, Mose zuzuschreiben. Sie sahen in Mose denjenigen, der sie aus Ägypten geführt hatte. Es stimmte, dass Gott sich Mose gegenüber auf wunderbare Weise offenbart hatte. Er hatte ihn durch seine Gegenwart besonders beehrt und ihn seine außerordentliche Herrlichkeit erleben lassen. Auf dem Berg hatte er ihn in seine heilige Nähe gebracht und mit ihm gesprochen wie ein Mann mit seinem Freunde spricht. Doch hatte der Herr eine Bestätigung nach der anderen gegeben, dass er es war, der sie befreit hatte.“ – Bibelkommentar, S. 54.

Dienstag, 26. Mai

3. Mose und Aaron scheitern

a. Wie wurde Gott durch Mose entehrt, als dieser zu dem Volk sprach? 4. Mose 20, 9-11.


„Durch sein übereiltes Handeln nahm Mose der Erfahrung, die Gott seinem Volk gewähren wollte, die überzeugende Kraft. Der Fels als das Sinnbild für Christus war einmal geschlagen worden, wie Christus einmal geopfert werden sollte. Zum zweiten Mal durfte man nur mit dem Felsen reden, wie wir um Segnungen im Namen Jesu nur zu bitten brauchen. Durch das zweite Schlagen des Felsens wurde die Bedeutung dieses schönen Gleichnisses auf Christus zerstört.
Aber noch mehr: Mose und Aaron hatten sich eine Machtvollkommenheit angemaßt, die allein Gott zusteht. Dass Gott eingreifen musste, machte den Vorfall so ernst. Die Verantwortlichen in Israel sollten dessen Bedeutung herausstellen, um dem Volke tiefe Ehrfurcht vor Gott einzuprägen und sie in ihrem Glauben an seine Macht und Güte zu bestärken. Als sie jedoch ärgerlich ausriefen: ‚Werden wir euch wohl Wasser hervorbringen können?‘ setzten sie sich an Gottes Stelle, als ob sie die Kraft dazu besäßen – sie, denen so menschliche Schwächen und heftige Gemütsausbrüche eigen waren.“ – Patriarchen und Propheten, S. 397.

b. Welche Strafe brachten Mose und Aaron damit über sich? Warum? 4. Mose 20, 12; 5. Mose 3, 23-27.

„Bei dieser Gelegenheit sprach Gott kein Urteil über jene aus, die Mose und Aaron durch ihr böses Verhalten so gereizt hatten. Der ganze Vorwurf traf allein die beiden Führer des Volkes … Sie waren gekränkt und verloren darüber die Tatsache aus den Augen, dass das Volk nicht gegen sie, sondern gegen Gott murrte. Weil sie nur sich zur Geltung bringen wollten und sich auf ihr Mitgefühl beriefen, fielen sie in Sünde, ohne sich dessen bewusst zu sein, und unterließen es, dem Volk seine große Schuld an Gott klarzumachen.
Das Urteil, das Gott augenblicklich fällte, war bitter und tief demütigend … Mit dem widerspenstigen Israel mussten sie vor dem Überschreiten des Jordans sterben.“ – Patriarchen und Propheten, S. 398.
„Die ganze Gemeinde wusste also um dessen Schuld, und hätte Gott sie bei ihm hingehen lassen, wäre der Eindruck entstanden, bei den Verantwortlichen würden Unglaube und Ungeduld mit Nachsicht behandelt, sofern sie der Erregung entsprangen. Als aber laut wurde, Mose und Aaron dürften wegen dieser einen Sünde Kanaan nicht betreten, erkannte das Volk, dass es bei Gott kein Ansehen der Person gibt und er den Sünder ganz gewiss bestraft.“ – Patriarchen und Propheten, S. 399.

Mittwoch, 27. Mai

4. Der geschlagene Fels, ein Sinnbild

a. Wen versinnbildete der geschlagene Fels, und warum war es falsch, ihn erneut zu schlagen? Jesaja 53, 3-5.


„Der geschlagene Fels war ein Sinnbild für Christus, durch das uns die wertvollsten geistlichen Wahrheiten vermittelt werden. Wie das lebenspendende Wasser aus dem geschlagenen Felsen floss, so kommt von Christus, der ‚von Gott geschlagen‘ war, der ‚um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen‘ (Jesaja 53, 4. 5) wurde, der Strom des Heils für ein verlorenes Geschlecht. Wie der Felsen einmal geschlagen wurde, ‚so ist Christus einmal geopfert, wegzunehmen vieler Sünden‘. (Hebräer 9, 28.) Für unseren Heiland war es kein zweites Mal notwendig zu sterben. Wer die Segnungen seiner Gnade sucht, braucht nur in seinem Namen zu bitten und das Verlangen seines Herzens bußfertig auszusprechen. Solche Gebete werden den Herrn der Heerscharen um Jesu Wunden willen veranlassen, das lebenspendende Blut so reich zu schenken, wie es das belebende Wasser für Israel versinnbildete.“ – Patriarchen und Propheten, S. 392.

b. Bei welcher Gelegenheit und wie wurde das Fließen des Wassers aus dem Felsen durch die Juden zur Zeit Christi gefeiert? Johannes 7, 37-39.

„Dieses aus dem Felsen strömenden Wassers gedachten die Israeliten noch nach ihrer Niederlassung in Kanaan mit großen Freudenkundgebungen. Zur Zeit Christi war daraus eine höchst eindrucksvolle Feier geworden. Sie fand während des Laubhüttenfestes statt, wenn sich die Bevölkerung aus dem ganzen Lande in Jerusalem versammelte. An jedem der sieben Festtage zogen die Priester mit Musik und dem Chor der Leviten hinaus, um in einem goldenen Gefäß Wasser aus der Quelle Siloah zu schöpfen. Ihnen folgte die Menge der Anbetenden, und so viele es konnten, tranken daraus, während das Jubellied emporstieg: ‚Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen.‘ (Jesaja 12, 3.) Dann trugen die Priester das Wasser unter Trompetenschall und der feierlichen Weise ‚Nun stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem‘ (Psalm 122, 2) zum Tempel. Während Loblieder erklangen, wurde das Wasser über dem Brandopferaltar ausgegossen, und die Menge stimmte in den frohlockenden Chor mit Instrumenten ein.“ – Patriarchen und Propheten, S. 393.

Donnerstag, 28. Mai

5. Eine Lehre für uns

a. Welche Lehre sollten wir aus dem Fehler Moses ziehen? Psalm 106, 33.


„In den Augen der Menschen hatte sich Mose keines großen Vergehens schuldig gemacht. Seine Sünde war ein ganz gewöhnlicher Vorfall. Der Psalmist sagt, ‚dass ihm unbedachte Worte entfuhren‘. (Psalm 106, 33.) Nach menschlichem Ermessen mag das geringfügig gewesen sein. Aber wenn Gott wegen dieser Sünde mit seinem treuesten, hochgeachteten Diener so streng verfuhr, wird er sie auch bei andern nicht entschuldigen.
… Je bedeutsamer die Stellung, je größer der Wirkungsbereich ist, desto notwendiger ist es, sich in Geduld und Demut zu üben.“ – Patriarchen und Propheten, S. 400.

b. Welche Warnungen wurden uns gegeben, um uns vor Selbsterhöhung zu bewahren? Jakobus 4, 6. 7; 1. Korinther 10, 12.

„Wenn jemand hohe geistliche Erkenntnis hat und sich der Gnade und des Segens Gottes noch so sehr erfreut, sollte er deshalb doch stets demütig sein vor dem Herrn und ihn im Glauben darum bitten, dass er die Gedanken und Neigungen lenken und beherrschen möge …
Wie schwer die Belastung auch sein mag, die auf uns liegt, die Übertretung ist immer unser Werk. Keine Macht der Erde noch der Hölle kann jemanden zum Bösen zwingen. Satan greift uns zwar an den schwachen Stellen an, aber wir müssen uns nicht überwinden lassen. Wie schwer oder unerwartet der Angriff auch ausfällt, Gott ist bereit, uns zu helfen, und durch seine Kraft können wir siegen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 401.

Freitag, 29. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie versorgte Gott die Israeliten während ihrer Reise mit Wasser? Wie kümmert er sich heute um unsere Bedürfnisse?
2. Wie reagierte das Volk, als sein Glaube geprüft wurde? Wie steht es mit mir?
3. Worauf waren Mose und Aaron bedacht, als sie strauchelten? Worauf schaue ich, und was wird das Ergebnis davon sein?
4. Wie wurde die wundervolle Lehre des geschlagenen Felsens durch Mose zunichte gemacht?
5. Wie kann ich mich vor Selbsterhöhung schützen?

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