Sabbatschullektionen Quartal 02/2022

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"Das Evangelium nach Paulus: Korinther"

Vorwort

Während dieses Quartals werden die Schüler der Sabbatschule auf der ganzen Welt über das Evangelium des Apostel Paulus studieren, wie es in seinen Briefen an die Korinther offenbart wurde.

Zeitweise wirkte Paulus allein auf seinen Missionsreisen. Nach seiner Reise nach Athen um das Jahr 51 n. Chr. erreichte er Korinth, das wohlhabende Zentrum der Regierung und des Handels für die Römische Provinz Achaia. Diese belebte Stadt war damals fünfmal größer als Athen. Ihre beengten Straßen waren voll von Griechen, Juden, Römern und Reisenden, die eifrig nach ihren Geschäften und Vergnügungen trachteten, mit nur wenigen Gedanken, welche in die Zeit nach dem derzeitigen Leben reichten. Die Stadt war fast vollständig dem Götzendienst überlassen, vor allem durch die Sinnesfreuden.

Während er in dieser Stadt der Fremden war, sorgte Paulus durch handwerkliche Arbeit für sich selbst, sodass niemand seine Beweggründe des Evangeliumsdienstes infrage stellen konnte. Dort traf er zwei christliche Gläubige, Aquila und Priscilla, ebenfalls Zeltmacher, mit denen er zusammenblieb (Apostelgeschichte 18, 1-3). Er arbeitete den ganzen Tag und lehrte bei Nacht, „und er lehrte in der Schule an allen Sabbaten und beredete beide, Juden und Griechen“ (Apostelgeschichte 18, 4).

Welche Art der Argumentation benutzte Paulus, um Seelen in Korinth zu gewinnen? In Athen wandte er ausführliche Argumente mit Logik und Wissenschaft an, um die gelehrten Sinne dieses hoch entwickelten Zentrums der Kunst und des Lernens anzusprechen – jedoch ohne den erwarteten Erfolg. Deshalb beschrieb er im Gegensatz dazu sein Herantreten an die Korinther so: „Und ich, liebe Brüder, da ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch zu verkündigen die göttliche Predigt. Denn ich hielt mich nicht dafür, dass ich etwas wüsste unter euch, als allein Jesum Christum, den Gekreuzigten. Und ich war bei euch mit Schwachheit und mit Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt war nicht in vernünftigen Reden menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft, auf dass euer Glaube bestehe nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft“ (1. Korinther 2, 1-5).

Warum ist dieses Thema für uns heute hilfreich? Interessanterweise bieten der Lebensstil und die Philosophie der Korinther große Ähnlichkeit denen unserer heutigen Gesellschaft. Sind die Menschen heute nicht so, dass sie „viel von sich halten …, die mehr lieben Wollust denn Gott, die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie“ (2. Timotheus 3, 2. 4. 5)? In Korinth hatten die Gewohnheiten und Bräuche der griechischen Kultur das Denken der Menschen durchdrungen, und abscheuliche, unmoralische Gewohnheiten verbreiteten sich, welche den jüdisch-christlichen Verhaltensstandards zuwiderliefen. Die Menschen mussten in der reinen und unverfälschten Wahrheit Christi als des Gekreuzigten gelehrt und vollkommen gegründet werden, genauso wie wir heute.

Mit diesen Gedanken ist es unser Gebet, dass die Schüler der Sabbatschule überall durch das Studium dieser lebendigen Lehren gestärkt und gesegnet werden!

Die Sabbatschulabteilung der Generalkonferenz