10. Lektion Sabbat, den 5. Dezember 2020


Jesus redet über sein Reich

„Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe hier!, oder: Da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ (Lukas 17, 20. 21.)

„Das Reich Gottes beginnt im Herzen der Menschen. Schaut nicht hier- oder dorthin, ob irdische Mächte sein Kommen anzeigen.“ – Das Leben Jesu, S. 499.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 416-420. 502-504.

Sonntag, 29. November

1. Ein früher Hinweis auf das Leiden des Erlösers

a. Welche Frage richteten die Jünger des Johannes an Jesu? Wie versuchten ihn die Pharisäer und Schriftgelehrten in den Augen der Leute herabzuwürdigen? Markus 2, 18.


„[Die Pharisäer machten] die Jünger Johannes des Täufers ausfindig und suchten sie gegen den Erlöser aufzuhetzen. Diese Pharisäer hatten den göttlichen Auftrag des Täufers nicht anerkannt. Mit Verachtung hatten sie auf seine enthaltsame Lebensführung, seine Anspruchslosigkeit und seine gewöhnliche Kleidung hingewiesen und ihn zum Fanatiker gestempelt …
Als jetzt Jesus auftrat, sich unter das Volk mischte und an dessen Tischen aß und trank, beschuldigten sie ihn, ‚ein Fresser und Weinsäufer‘ zu sein. (Matthäus 11, 19.) Dabei hatten sich ausgerechnet die Männer, die diese Anklage vorbrachten, deren selbst schuldig gemacht. Genau wie Satan Gott falsch darstellt und ihm seine eigenen Charakterzüge nachsagt, so handelten diese boshaften Menschen an den Boten des Herrn.“ – Das Leben Jesu, S. 262.

b. Wie nutzte Jesus diese Gelegenheit, um sein Leiden zu prophezeien? Markus 2, 19. 20.

„Die Worte Christi entrollten ein prächtiges Bild, über dem ein dunkler Schatten lag, den nur seine Augen wahrnehmen konnten.“ – Das Leben Jesu, S. 264.

Montag, 30. November

2. Die Zukunft der Jünger offenbart

a. Wie offenbarte Jesus deutlich die Zukunft der Jünger? Markus 8, 31; 9, 31.

b. Was war die Antwort des Petrus? Wie reagierten die Jünger allgemein? Markus 8, 32; 9, 32.

c. Wie versuchte Jesus das allgemein falsche Verständnis über sein Reich zu berichtigen? Johannes 18, 36. Wie verwechseln viele Menschen sein Reich der Gnade mit dem zukünftigen Reich der Herrlichkeit?


„Heutzutage gibt es auf religiösem Gebiet viele, die da meinen, für die Errichtung des Reiches Christi als einer irdischen und zeitlichen Herrschaft zu wirken. Sie möchten unsern Herrn zum Herrscher der Reiche dieser Welt machen, zum Herrn in ihren Gerichten, in der Gesetzgebung, in den Palästen und an den Handelsplätzen. Sie möchten, dass er durch Gesetzesakte, die sich auf menschliche Autorität stützen, herrschen möge. Da nun aber Christus nicht in menschlicher Gestalt hier auf Erden weilt, wollen sie die Herrschaft an seiner Statt ausüben und die Gesetze seines Reiches durchführen. Die Errichtung eines solchen Reiches wünschten sich auch die Juden in den Tagen Jesu. Sie hätten Jesus angenommen, wäre er nur bereit gewesen, ein irdisches Reich aufzurichten, um das durchzuführen, was sie für das Gesetz Gottes hielten, und hätte er sie zu Vollstreckern seines Willens und zu Gehilfen seiner Herrschaft gemacht. Er aber sagte: ‚Mein Reich ist nicht von dieser Welt.‘ (Johannes 18, 36.) Er war nicht bereit, eine irdische Herrschaft zu übernehmen.“ – Das Leben Jesu, S. 502.
„Wie in Christi Tagen hat Gott auch heute den Bau seines Reiches nicht denen anvertraut, die nach Anerkennung und Unterstützung durch irdische Gewalthaber und menschliche Gesetze rufen. Beauftragt hat er vielmehr diejenigen, die im Namen Jesu dem Volk die geistlichen Wahrheiten erschließen und bei denen, die sie annehmen, die Erfahrung des Apostels Paulus bewirken: ‚Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.‘ (Galater 2, 19. 20.)“ – Das Leben Jesu, S. 504.
„Viele von uns gleichen den unbearbeiteten Felsbrocken eines Steinbruches. Doch wenn wir die göttliche Wahrheit ergreifen, wird ihr Einfluss in uns wirksam werden. Sie erhebt uns und nimmt jede Unvollkommenheit und Sünde von uns, ganz gleich welcher Art. Dadurch werden wir zubereitet, den Herrn in seiner Schönheit zu schauen und schließlich mit den Engeln im Reich der Herrlichkeit vereint zu werden.“ – Counsels on Health, S. 44.

Dienstag, 1. Dezember

3. Das zukünftige Reich der Herrlichkeit im Kleinen

a. Was sagte Jesus den Jüngern in Bezug auf das Sehen des künftigen Reiches? Markus 9, 1.

b. Wem wurde ein flüchtiger Blick auf das Reich der Herrlichkeit gewährt? Warum? Markus 9, 2-4. 7.


„Er hat die Traurigkeit der Jünger gesehen und sehnt sich danach, ihren Kummer durch die Versicherung zu bannen, dass ihr Glaube nicht vergebens sei. Doch nicht alle Zwölf können die Offenbarung, die er geben will, aufnehmen; nur die drei, die Zeugen seiner Seelenangst in Gethsemane sein sollen, hat er erwählt, mit ihm auf dem Berge zu sein. Er bittet seinen Vater, ihnen doch die Herrlichkeit zu zeigen, die er bei ihm hatte, ehe die Welt erschaffen war, dass sein Reich den menschlichen Augen offenbart und die Herzen der Jünger gestärkt werden möchten, dieses Reich zu schauen. Er fleht um eine Offenbarung seiner Göttlichkeit, damit sie in der Stunde seiner tiefsten Leiden getröstet sind durch die Erkenntnis, dass er wahrhaftig Gottes Sohn ist und sein schmählicher Tod zur Erfüllung des Erlösungsplanes gehört.
Jesus war mit dem Licht des Himmels bekleidet; so wird er zum andernmal erscheinen ohne Sünde zur Seligkeit; denn er wird kommen ‚in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln‘. (Markus 8, 38.) Nun war das Versprechen, das Jesus seinen Jüngern gegeben hatte, erfüllt. Auf dem Berge wurde ihnen – im kleinen – das zukünftige Reich der Herrlichkeit gezeigt: Christus, der König, Mose, der Vertreter der auferstandenen Gläubigen, und Elia, der Vertreter derer, die verwandelt werden ‚in einem Augenblick‘.
Die Jünger erfassen den Vorgang noch nicht; aber sie freuen sich, dass der geduldige Lehrer, der Sanftmütige und Demütige, der als schutzloser Fremdling hin und her gewandert ist, von den Begnadeten Gottes geehrt wird. Sie glauben, dass Elia gekommen sei, die Regierung des Messias zu verkündigen, und dass das Reich Christi jetzt aufgerichtet werden soll. Die Erinnerung an ihre Furcht und Enttäuschung wollen sie für immer verbannen. Hier, wo die Herrlichkeit Gottes offenbart wird, möchten sie verweilen … Sie glauben zuversichtlich, dass Mose und Elia gesandt wurden, ihren Meister zu schützen und sein Königreich auf Erden aufzurichten.
Aber das Kreuz muss der Krone vorangehen!“ – Das Leben Jesu, S. 416. 418-419.

c. Was befahl Jesus den Jüngern in Bezug auf seine Verklärung? Wie zeigt ihre Antwort, dass sie das Wesen seines Reiches nicht verstanden hatten? Markus 9, 8-10.

Mittwoch, 2. Dezember

4. Bilder vom Reich der Gnade

a. Beschreibe, was das Wachstum des Samens mit dem Reich zu tun hat. Markus 4, 26-29.


„[Jesus] benutzte … noch andere Illustrationen, um noch mehr ihre Gedanken von der Hoffnung auf ein weltliches Reich abzubringen und sie auf das Wirken der Gnade Gottes in der Seele zu lenken.“ – Christi Gleichnisse, S. 61.
„Das Keimen der Saat stellt den Beginn des geistlichen Lebens dar, und das Wachstum der Pflanze ist ein Bild für die Entwicklung des Charakters. Es gibt kein Leben ohne Wachstum. Die Pflanze muss entweder zunehmen oder absterben. Ihrem stillen, unmerklichen, aber steten Gedeihen gleicht das Heranreifen des Charakters.
Die Pflanze wächst, indem sie aufnimmt, was Gott für die Erhaltung ihres Lebens bestimmt hat. So kommt auch geistliches Wachstum durch Zusammenwirken mit göttlichen Kräften zustande. Wie die Pflanze im Boden Wurzel fasst, so sollen wir in Christus Wurzel schlagen. Wie die Pflanze Regen, Tau und Sonnenschein entgegennimmt, so sollen auch wir den Heiligen Geist annehmen.“ – Erziehung, S. 97.

b. Wie wird das Königreich Gottes mit einem Senfkorn verglichen? Markus 4, 30-32.

„So schien auch das Reich Christi in seinem Anfang klein und unbedeutsam; verglichen mit irdischen Reichen war es das kleinste von allen. Den Herrschern dieser Welt war die Behauptung Christi, ein König zu sein, lächerlich. Dennoch besaß dieses Reich des Evangeliums in den mächtigen Wahrheiten, die den Nachfolgern Jesu anvertraut wurden, göttliches Leben. Und wie schnell ging sein Wachstum von statten! Wie ausgedehnt wurde sein Einfluss! ...
So ist auch das Gnadenwerk im Herzen anfangs klein. Ein Wort wird gesprochen, ein Lichtstrahl fällt in die Seele, ein Einfluss wird ausgeübt: das ist der Anfang des neuen Lebens. Wer kann die Folgen ermessen!“ – Christi Gleichnisse, S. 76. 77.

c. Welches Ergebnis wird zustande kommen, wenn der Same des Wortes Gottes in uns wächst? Johannes 15, 5. 8; 2. Korinther 5, 17.

„Gott will die Heiligkeit, die Güte und das Erbarmen seines Wesens durch uns offenbaren. Dennoch gebietet Jesus den Jüngern nicht, danach zu trachten, Frucht zu bringen; er sagt ihnen nur, in ihm zu bleiben.“ – Das Leben Jesu, S. 677.

Donnerstag, 3. Dezember

5. Das Reich der Gnade wird aufgerichtet

a. Wie verfuhr Gott, um das Reich der Gnade aufzurichten? Römer 5, 6-10.


„Das Reich der Gnade wurde unmittelbar nach dem Sündenfall eingesetzt, als ein Plan zur Erlösung des schuldigen Menschengeschlechts entstand. Es offenbarte sich damals in der Absicht und in der Verheißung Gottes, und durch den Glauben konnten die Menschen seine Untertanen werden. Tatsächlich wurde es jedoch erst beim Tode Christi aufgerichtet. Noch nach dem Antritt seiner irdischen Mission hätte sich der Heiland, ermattet von der Hartnäckigkeit und Undankbarkeit der Menschen, dem auf Golgatha darzubringenden Opfer entziehen können. In Gethsemane zitterte der Leidenskelch in seiner Hand. Selbst da noch hätte er den Blutschweiß von seiner Stirn wischen und das schuldige Geschlecht in seiner Sünde zugrunde gehen lassen können. Dann aber wäre die Erlösung für den gefallenen Menschen unmöglich geworden. Doch als der Heiland sein Leben hingab und mit seinem letzten Atemzug ausrief: ‚Es ist vollbracht!‘ (Johannes 19, 30), da war die Durchführung des Erlösungsplanes gesichert. Die dem sündigen Paar in Eden gegebene Verheißung des Heils war bestätigt. Das Reich der Gnade, das zuvor in der Verheißung Gottes bestanden hatte, war nun aufgerichtet.“ – Der große Kampf, S. 347. 348.

b. Wer erhält die Einladung ins Reich der Gnade? Mit welcher Dringlichkeit werden sie eingeladen? Lukas 14, 21-23.

Freitag, 4. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wo beginnt das Reich Gottes? Warum trachten viele Menschen nach einem vergänglichen Reich?
2. Welche gegensätzlichen Grundsätze bestehen zwischen Gottes Reich und weltlichen Reichen?
3. Wie wurde das zukünftige Reich dreien der Jünger offenbart? Zu welchem Zweck?
4. Beschreibe, wie das Reich der Gnade mit dem Wachstum des Samens verglichen wird.
5. Wann wurde das Reich der Gnade begründet? Wann wurde es aufgerichtet?

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