12. Lektion Sabbat, den 19. Dezember 2020


Von Freund und Feind verlassen

„Und die Jünger verließen ihn alle und flohen.“ (Markus 14, 50.)

„Er wurde bedrängt, verachtet und abgelehnt, ‚ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut‘. Die Majestät des Himmels musste immer wieder den Schauplatz seiner Arbeit verlassen, weil Satan ‚in seine Ferse stach‘. Schließlich erreichte Satans Boshaftigkeit ihren Höhepunkt, als er die Gemüter böser Menschen dazu bewegen und so sehr kontrollieren konnte, dass sie Jesus kreuzigten.“ – Christus ist Sieger, S. 242.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 694-710.

Sonntag, 13. Dezember

1. Von einem Freund verraten

a. Wie verriet Judas Jesus? Markus 14, 10. 11. 43-46.


„Der Fall des Judas ist mir als eine Lehre für alle gezeigt worden. Während der ganzen Zeit des öffentlichen Dienstes des Erlösers war Judas bei Christus. Er hatte alles, was Christus ihm geben konnte. Würde er seine Fähigkeiten mit ernstem Fleiß genutzt haben, hätte er seine Gaben vermehren können. Hätte er sich bemüht, ein Segen zu sein, anstatt in Fragen, Kritik und Selbstsucht zu verfallen, der Herr hätte ihn gebrauchen können, sein Reich zu fördern. Doch Judas war ein Spekulant. Er dachte, er könnte die Gelder der Gemeinde verwalten und durch seinen Scharfsinn in Geschäften Gewinne erzielen. Er war geteilten Herzens. Er liebte das Lob der Welt. Er lehnte es ab, die Welt für Christus aufzugeben. Seine Interessen für die Ewigkeit übergab er nie Christus. Er hatte eine oberflächliche Religion, spekulierte daher über seinen Meister, verriet ihn den Priestern und war völlig überzeugt, dass Christus es nicht zulassen würde, dass man ihn gefangen nahm.“ – Bibelkommentar, Band 5, S. 276.

b. Wie war dies zuvor prophezeit worden? Psalm 41, 10.

Montag, 14. Dezember

2. Im Stich gelassen von einem engen Freund

a. Worauf bestand Petrus, als Jesus seinen Jüngern sagte, dass sie sich alle an ihm ärgern würden? Welchen weiteren Einblick gab Jesus? Markus 14, 27-31.

b. Wie erfüllten sich die Worte Jesu? Markus 14, 66-72.


„Petrus war seinem Herrn, nachdem er verraten war, gefolgt. Er war gespannt, was man mit Jesu machen würde. Als man ihn aber beschuldigte, einer von den Jüngern Jesus zu sein, erklärte er, für seine eigene Sicherheit fürchtend, dass er den Menschen nicht kenne. Die Jünger waren durch die Reinheit ihrer Sprache bekannt, und Petrus, um seine Ankläger zu überzeugen, dass er keiner von den Jüngern Christi sei, verleugnete es zum dritten Mal mit Fluchen und Schwören.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 159.
„Als das Krähen des Hahnes ihn an die Worte Christi erinnerte, wandte er sich, erstaunt und erschrocken über das, was er eben getan hatte, um und blickte seinen Meister an. In demselben Augenblick richtete auch Christus seine Augen auf Petrus, und unter jenem bekümmerten Blick, in welchem Mitleid und Liebe zu ihm vermischt waren, erkannte Petrus sich selbst. Er ging hinaus und weinte bitterlich. Jener Blick Christi brach sein Herz. Petrus war zum Wendepunkt gekommen und beweinte seine Sünde bitterlich … Der Blick Christi sicherte ihm Vergebung zu.“ – Christi Gleichnisse, S. 150.

c. Wie beschrieben die Schreiber des Alten Testaments dieses Gefühl der Verlassenheit? Psalm 88, 9 (erster Teil); 69, 9; Hiob 19, 13. 14. Warum ließ Jesus das zu?

„Weil Christus die Sünder erretten wollte, verließ er seine himmlische Heimat und kam auf die Erde, um für sie zu leiden und zu sterben. Darum wirkte er und erlitt Qualen; und er betete, bis er, gebrochenen Herzens und verlassen von denen, die zu retten er gekommen war, auf Golgatha starb.“ – Biblische Heilung, S. 52.
„Nichts als ewige Erlöserliebe, die uns immer ein Geheimnis bleiben wird, konnte Christum veranlassen, seine Ehre und die Herrlichkeit des Himmels aufzugeben und in eine sündige Welt zu kommen, um von denen, die er zu retten kam, verachtet, geschmäht und verworfen zu werden und schließlich am Kreuz zu sterben.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 208.

Dienstag, 15. Dezember

3. Von den Menschen verschmäht und verworfen

a. Was geschah mit den Zeugen, die von den Hohepriestern beauftragt wurden, ein falsches Zeugnis gegen Christus abzulegen? Markus 14, 55-59.


„Falsche Zeugen waren gedungen worden, um Jesus des Aufruhrs und des versuchten Landesverrats anzuklagen. Ihre Aussagen aber erwiesen sich als unklar und widerspruchsvoll. Im Verhör widerlegten sie ihre eigenen Behauptungen …
So wurden Jesu Worte entstellt, die selbst vor dem Hohen Rat zu einer Verurteilung nicht ausgereicht hätten, wenn sie wahrheitsgemäß wiedergegeben worden wären.“ – Das Leben Jesu, S. 699. 700.

b. Was antwortete er, als er gefragt wurde, ob er Christus sei, der Sohn Gottes? Wie nahmen die Hohepriester diese Worte auf? Markus 14, 61-64.

„Überzeugung und Leidenschaft bewogen Kaiphas zu dem, was er tat. Er war auf sich selber wütend, weil er Christi Worten glaubte; aber statt sein Herz unter das tiefe Verlangen nach Wahrheit zu demütigen und Jesus als den Messias zu bekennen, zerriss er sein Priestergewand in entschlossenem Widerstand. Dieser Vorgang war von tiefer Bedeutung. Kaiphas wurde sich ihr kaum bewusst. Mit diesem Akt, der die Richter beeinflussen und die Verurteilung Christi herbeiführen sollte, verurteilte der Hohepriester sich selbst. Nach dem Gesetz Gottes war er zum Priestertum unfähig geworden. Er hatte sich selbst das Todesurteil gesprochen.“ – Das Leben Jesu, S. 702.

c. Wie erfüllte sich die Prophezeiung Jesajas bei der Verhandlung über Jesus? Jesaja 53, 3. 7.

„Seht ihn, der mit einem Wort ganze Legionen von Engeln zu Hilfe rufen könnte, ein Schauspiel des Spotts und der Belustigung, der Schmähung und des Hasses. Er gibt sich als Opfer für die Sünde dahin. Als er geschmäht wird, droht er nicht; als er falsch beschuldigt wird, öffnet er nicht seinen Mund. Er bezahlt am Kreuz für seine Mörder. Er stirbt für sie; er zahlt einen endlosen Preis für jeden Einzelnen von ihnen. Er trägt die Strafe für die menschliche Sünde ohne jegliches Murren. Und dieses klaglose Opfer ist der Sohn Gottes.“ – Lift Him Up, S. 233.

Mittwoch, 16. Dezember

4. Im Stich gelassen von einem Menschenschmeichler

a. Wie war die Haltung des Pilatus zu Jesu Schweigen? Markus 15, 2-5.


„[Pilatus] glaubte nicht, dass der Gefangene sich gegen den Staat aufgelehnt hatte. Dessen ruhiges und bescheidenes Wesen stimmte ganz und gar nicht mit den Anklagepunkten überein. Pilatus war davon überzeugt, dass es sich hier um eine niederträchtige Verschwörung handelte, um einen unschuldigen Menschen zu vernichten, der den jüdischen Würdenträgern im Wege stand. Er wandte sich an Jesus und fragte: ‚Bist du der Juden König?‘ Der Heiland aber antwortete: ‚Du sagst es.‘ (Matthäus 27, 11.) Bei diesen Worten hellte sich sein Angesicht auf, als ob ein Sonnenstrahl darauf schiene.“ – Das Leben Jesu, S. 723.

b. Wir versuchte Pilatus, Christus zu retten? Markus 15, 6-11.

„Da entsann … sich [Pilatus] eines Brauches, der Christi Freilassung gewährleisten könnte. Es war üblich, anlässlich des Passahfestes einen Gefangenen, den das Volk sich wählen durfte, freizulassen. Dieser Brauch war heidnischen Ursprungs und mit dem Grundsatz der Gerechtigkeit völlig unvereinbar; dennoch wurde er von den Juden sehr geschätzt.
In römischem Gewahrsam befand sich zu jener Zeit ein Verbrecher namens Barabbas, der zum Tode verurteilt war … Unter dem Deckmantel religiöser Begeisterung verbarg sich ein hartherziger, verwegener Schurke, ausgerichtet allein auf Aufruhr und Grausamkeit. Indem Pilatus das Volk vor die Entscheidung stellte, zwischen diesem Mann und dem unschuldigen Heiland zu wählen, wollte er sich an das Gerechtigkeitsgefühl des Volkes wenden. Er hoffte, trotz des Widerstandes der Priester und Obersten ihr Mitgefühl für Jesus gewinnen zu können.“ – Das Leben Jesu, S. 731. 732.

c. Was tat Pilatus, obwohl er davon überzeugt war, dass Christus unschuldig war? Markus 15, 12-15; Matthäus 27, 24.

„Pilatus hätte Jesus gern freigegeben. Anderseits erkannte er, dass er seine Freilassung nicht durchsetzen durfte, wenn er seine Stellung und sein Ansehen behalten wollte. Lieber opferte er ein unschuldiges Leben, als dass er seine irdische Machtstellung verlöre. Wie viele opfern in gleicher Weise ihre Grundsätze, nur um Leid und Verlust zu entgehen! Das Gewissen und die Pflicht weisen auf einen, die eigensüchtigen Wünsche auf den anderen Weg.“ – Conflict and Courage, S. 324.

Donnerstag, 17. Dezember

5. Gott verlässt uns nie

a. Wie zeigte sich die Menschlichkeit Jesu in den Stunden seines Todes? Markus 15, 34. Wie war Christus in der Lage, den Sieg über dieses Gefühl des Verlassenseins zu erlangen?


„Inmitten der schrecklichen Finsternis, scheinbar von Gott verlassen, hatte Jesus den Leidenskelch bis zur Neige geleert. In diesen furchtbaren Stunden hatte er sich auf die ihm vorher gegebene Zusicherung verlassen, dass ihn der Vater annehmen werde. Er kannte das Wesen seines Vaters, und er verstand auch dessen Gerechtigkeit, Erbarmen und große Liebe. In festem Glauben verließ er sich auf Gott, dem er stets freudig gehorcht hatte. Als er sein Leben nun demütig Gott anvertraute, wurde das Gefühl, der Vater habe ihn verlassen, langsam zurückgedrängt. Durch den Glauben wurde Christus Sieger.“ – Das Leben Jesu, S. 757.

b. Was verspricht uns Gott, auch wenn wir von denen verlassen werden, die uns am nächsten stehen und am liebsten sind? Psalm 27, 10; Hebräer 13, 5 (zweiter Teil); Jesaja 49, 16.

„Vertraue auf den Herrn Jesus, dass er dich leite Schritt für Schritt auf dem rechten Pfade. Du kannst die Zusicherung und Kraft bei jedem Schritt erhalten, den du voran schreitest, denn du kannst dir sicher sein, dass deine Hand in seiner liegt. Du kannst laufen, ohne matt zu werden; du kannst ‚wandeln und nicht müde werden‘, denn durch den Glauben kannst du erkennen, dass deine Hand in der Hand Christi liegt. Du wirst nicht in Entmutigung versinken, denn wenn du den Herrn immer besser kennenlernst und an ihn glaubst, dann wirst du die Zusicherung haben, dass er dein Helfer ist, der diejenigen niemals verlässt, die ihm völlig vertrauen.“ – The Upward Look, S. 320.

Freitag, 18. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welche Eigenschaften des Judas brachten ihm den Untergang?
2. Warum ließ sich Petrus dazu verleiten, Christus zu verleugnen?
3. Warum wurden die Worte Christi durch falsche Zeugen verdreht?
4. Warum ließ Pilatus den Tod eines unschuldigen Mannes zu? Wie können wir in Gefahr sein, ähnlich zu handeln?
5. Wie fand Jesus Frieden, als er sich von Gott verlassen fühlte?

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