Die Fußwaschung

Während der letzten Versammlung Christi mit seinen Jüngern im Oberen Saal, vor seinem Leiden, hatte er ihnen viel zu sagen. Dies wird uns in den Kapiteln 13-16 des Johannes-Evangeliums berichtet. Die feierliche Gelegenheit war das letzte Passah, das seinen Tod für die Sünden der Welt symbolisierte.

Bevor die Symbole von Jesu Leib und Blut unter den Jüngern ausgeteilt wurden, wusch Christus ihre Füße. „Durch die Tat unseres Herrn wurde diese demütigende Zeremonie zu einem geheiligten Dienst.“ – Das Leben Jesu, S. 648.

Der Zweck dieser Zeremonie, die für alle Christen verbindlich ist, möchte die Teilnehmer dahin führen, ihre Herzen zu prüfen, die Wurzeln der Bitterkeit und andere Charakterfehler zu erkennen und alle Missverständnisse zwischen Brüdern und Schwestern zu klären. Johannes 13, 1-17.

„Diese Fußwaschung ist die von Christus bestimmte Vorbereitung zum heiligen Abendmahl. Solange Stolz, Uneinigkeit und Machtstreben genährt werden, kann das Herz nicht zur Einmütigkeit mit Christus gelangen, und wir sind nicht bereit, die Gemeinschaft seines Leibes und seines Blutes zu empfangen. Deshalb bestimmte Jesus, zuerst das Gedächtniszeichen seiner Demütigung zu beachten.“ – Das Leben Jesu, S. 648. 649.

„Das Ziel dieses Dienstes ist es, uns die Demut unseres Herrn, und die Lehre, die er gegeben hat, als er die Füße der Jünger wusch, ins Gedächtnis zu rufen. Im Menschen ist eine Neigung vorhanden, sich selbst höher zu schätzen als seinen Bruder, für sich selbst zu arbeiten, sich selbst zu dienen und nach dem höchsten Platz zu trachten. Oft werden böse Mutmaßungen und Bitterkeit des Geistes durch einfache Kleinigkeiten ausgelöst. Diese Handlung, die dem Mahl des Herrn vorangeht, soll diese Missverständnisse aus dem Weg räumen, um den Menschen aus seiner Selbstsucht herauszuführen, ihn von seinen Stelzen der Selbsterhöhung herunterzuholen, zur Demut des Geistes, die ihn dazu führen wird, seinem Bruder die Füße zu waschen...
Die Handlung der Fußwaschung wurde von Christus besonders vorgeschrieben, und bei diesen Gelegenheiten ist der Heilige Geist als Zeuge anwesend, um der Handlung sein Siegel aufzudrücken. Er ist dort, um das Herz zu überführen und es zu mildern. Er bringt die Gläubigen näher zusammen und macht sie im Herzen eins. Sie sollen fühlen, dass Christus in der Tat anwesend ist, um den Schutt, der sich angesammelt hat und die Herzen der Kinder Gottes von ihm trennt, aus dem Weg zu räumen.“ – Advent Review and Sabbat Herald, 22. Juni 1897

„Feierlich erwiderte ihm Jesus: ‚Werde ich dich nicht waschen, so hast du kein Teil an mir.’ (Johannes 13, 8.) Der Dienst, den Petrus verweigerte, war das Sinnbild einer anderen Reinigung. Christus war gekommen, das Herz von den Flecken der Sünde zu reinigen. Indem Petrus dem Herrn nicht erlauben wollte, ihm die Füße zu waschen, wehrte er sich gleichzeitig gegen die Reinigung seines Herzens und verwarf in Wahrheit damit seinen Herrn.“ – Das Leben Jesu, S. 645.

„Das Beispiel, seinen Jüngern die Füße zu waschen, wurde zum Wohle aller gegeben, die an ihn glauben würden. Er forderte von ihnen, seinem Beispiel zu folgen. Diese demütige Handlung wurde nicht nur dazu bestimmt, ihre Demut und ihren Glauben zu prüfen, sondern auch, um sie zu erinnern, dass die Erlösung seines Volkes unter der Bedingung der Demut und unaufhörlichen Gehorsams ihrerseits erkauft wurde.“ – Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 202.

„Die 144.000 waren alle versiegelt und vollkommen vereinigt. An ihren Stirnen war geschrieben: Gott, neues Jerusalem und ein herrlicher Stern, welcher Jesu neuen Namen enthielt. Über unseren glücklichen, heiligen Zustand wurden die Gottlosen zornig, sie wollten ungestüm über uns herfallen und die Hände an uns legen, um uns in das Gefängnis zu werfen; wenn wir aber unsere Hände im Namen des Herrn ausstreckten, fielen sie hilflos zu Boden. Dann wusste des Satans Schule, dass Gott uns liebte – die wir einer des anderen Füße waschen und Brüder mit dem heiligen Kuss grüßen konnten – und sie beteten an zu unseren Füßen.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 13.

„Der heilige Gruß, der in dem Evangelium Jesu Christi von dem Apostel Paulus erwähnt wird, sollte immer in seinem wahren Charakter erkannt werden. Es ist ein heiliger Kuss. Er sollte als ein Zeichen der Gemeinschaft unter christlichen Freunden angesehen werden, wenn sie weggehen oder nach einer Trennung von Wochen und Monaten wieder zusammenkommen. In 1. Thessalonicher 5, 26 sagt Paulus: ‚Grüßet alle Brüder mit dem heiligen Kuss.’ In demselben Kapitel sagt er: ‚Meidet allen bösen Schein.’ Es kann keinen bösen Schein geben, wenn der heilige Kuss zur rechten Zeit und am rechten Ort gegeben wird.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 110.

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