1. Lektion Sabbat, den 2. Juli 2016


Der Zustand des Weinbergs

„Was sollte man doch noch mehr tun an meinem Weinberge, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn Herlinge gebracht, da ich erwartete, dass er Trauben brächte?“ (Jesaja 5, 4.)

„Legt euren Eigenwillen ab, eure lang vergötterten Gewohnheiten, um die Grundsätze der Wahrheit anzunehmen. So werdet ihr zu Reben des göttlichen Weinstocks, und werdet nicht Herlinge oder stachlige Beeren bringen, sondern reiche Trauben kostbarer Früchte.“ – The Review and Herald, 12. April 1892.

Zum Lesen empfohlen: Propheten und Könige, S. 7-12. 215. 216.

Sonntag 26. Juni

1. Der kostbare Weinberg

a. Zu welchem Zweck gründete der Schöpfer die jüdische Nation? 1. Mose 12, 2; 5. Mose 7, 6-8; 26, 17-19.

b. Warum sollte dieses Volk Gott sehr dankbar sein? 5. Mose 32, 9-12.

c. Wie plante Gott, andere Nationen durch das hebräische Volk zu segnen, und wie betrifft das uns heute? 5. Mose 4, 5-8; Matthäus 5, 16.


„Das Auge des Herrn ruht auf jedem seiner Kinder. Für jedes hat er seinen Plan. Er will, dass die, die seine heiligen Vorschriften befolgen, ein besonderes Volk sind …
Nicht nur vor dieser Welt, sondern vor dem Weltall sollen wir die Grundsätze seines Reiches kundtun.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 22.

Montag 27. Juni

2. Der heutige Zustand des Weinbergs

a. Warum war Gott vom Weinberg enttäuscht, den er so liebte? Jesaja 5, 1-4.


„Die Früchte des Weinberges, über den [die Juden] zu Haushaltern gesetzt worden waren, beanspruchten sie für sich selbst. Wegen ihrer Habsucht und Gier wurden sie sogar von den Heiden verachtet. So erhielt die Heidenwelt Veranlassung, den Charakter Gottes und die Gesetze seines Reiches zu missdeuten.“ – Propheten und Könige, S. 10.

b. Wann bringt die Gemeinde keine Frucht vom wahren Weinstock? Johannes 15, 4.

„Der Herr pflanzte seine Gemeinde wie einen Weinstock auf fruchtbares Land … Aber dieser Weinstock aus Gottes Pflanzung neigte sich zur Erde und verflocht seine Ranken mit menschlichen Stützen. Seine Zweige breiteten sich weit und breit aus, aber er trägt die Frucht eines wilden Weinstocks …
Der Herr hat seiner Gemeinde große Segnungen verliehen. Die Gerechtigkeit fordert, dass sie diese Gaben mit Zinsen zurückerstattet. Da die Schätze der Wahrheit, die ihr anvertraut wurden, zugenommen haben, sind auch ihre Verpflichtungen gewachsen. Statt sich aber aufgrund dieser Gaben zu bessern und der Vollkommenheit näherzukommen, ist sie von dem, was sie in ihrer früheren Erfahrung erreicht hatte, wieder abgefallen. Die Veränderung ihres geistlichen Zustandes ist allmählich und fast unmerklich gekommen. Als sie nach der Anerkennung und Freundschaft der Welt zu trachten begann, verringerte sich ihr Glaube; ihr Eifer wurde matt, und ihre glühende Hingabe wich toter Förmlichkeit. Jeder Schritt auf die Welt zu, war ein Schritt von Gott weg. Als Stolz und weltlicher Ehrgeiz gepflegt wurden, wich der Geist Christi, und Wettstreit, Zank und Zwietracht kamen auf, die Gemeinde zu zerrütten und zu schwächen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 250. 251.

c. Welche Früchte möchte Gott in uns sehen? Galater 5, 22. 23.

„Die Frucht, die Christus beansprucht, nachdem er sich so geduldig um seine Gemeinde bemüht hat, ist Glaube, Geduld, Liebe, Nachsicht, himmlische Gesinnung und Sanftmut. Dies sind die Trauben, die inmitten von Sturm, Wolken und Finsternis und natürlich im Sonnenschein heranreifen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 125.

Dienstag 28. Juni

3. Eine oberflächliche Erfahrung meiden

a. Beschreibe den Zustand des geistlichen Weinbergs Gottes am Anfang der Herrschaft des jüdischen Königs Usia. 2. Könige 15, 1-3; 2. Chronik 26, 1-7. 15.


„Die lange Regierungszeit Usias [auch als Asarja bekannt] in Juda und Benjamin war durch einen größeren Wohlstand gekennzeichnet als die aller anderen Herrscher seit dem Tod Salomos vor fast zwei Jahrhunderten. Viele Jahre regierte der König mit Besonnenheit. Unter dem Segen des Himmels gewannen seine Heere einen Teil des Gebietes zurück, das in früheren Jahren verlorengegangen war. Städte wurden wiederaufgebaut und befestigt, und die Stellung der Nation unter den sie umgebenden Völkern kräftigte sich weitgehend. Der Handel blühte wieder auf, und die Reichtümer der Völker flossen nach Jerusalem.“ – Propheten und Könige, S. 215.

b. Nenne einige geistliche Makel, die dieses Bild beeinträchtigten. 2. Könige 15, 4.

„Dieser äußerliche Aufschwung [unter Usia] war … nicht von einer entsprechenden geistlichen Erneuerung begleitet. Die Tempelgottesdienste wurden wie in früheren Jahren fortgeführt, und Scharen versammelten sich, um den lebendigen Gott anzubeten; allmählich aber traten Stolz und äußerliches Wesen an die Stelle von Demut und Aufrichtigkeit.“ – Propheten und Könige, S. 215.

c. Welchen Schaden haben wir davon, wenn wir es versäumen, das Böse wegzutun? Hohelied 2, 5. 

„Viele hegen und entschuldigen ihre Charakterfehler, aber diese müssen allesamt behoben werden. Jede Abweichung vom rechten Weg ist Sünde, und Sünde muss abgelegt werden. Wir können es uns nicht leisten, sorglos vor unseren Geschwistern und der Welt zu wandeln.
Viele bekennen ihre Sünden immer wieder, aber sie legen sie nicht in wahrer Reue ab. Wenn wir uns nicht ein festes Ziel setzen und die Hilfe der Gnade Gottes beanspruchen, werden unsere festen Entschlüsse und unsere sorgsame Wachsamkeit umsonst sein und wir werden keine Kraft haben, wenn unsere Seele von Versuchungen angefochten wird.“ – The Signs of the Times, 6. März 1884.
„Es sind die kleine Füchse, die die Weinberge verderben; es sind die kleinen Vernachlässigungen, die kleinen Mängel, die kleinen Unaufrichtigkeiten, die kleinen Abweichungen vom Grundsatz, welche die Seele blenden und sie von Gott trennen.“ – In Heavenly Places, S. 226.

Mittwoch 29. Juni

4. Von Stolz getrübt

a. Warum wurde Usia vom Unglück heimgesucht? 2. Chronik 26, 16-21; 4. Mose 15, 30.


„Die Sünde, die sich für Usia so unglückselig auswirkte, war seine Vermessenheit. Er verletzte die klare Weisung des Herrn, dass nur Nachkommen Aarons das Priesteramt ausüben sollten; denn er betrat selbst das Heiligtum, ‚um auf dem Räucheraltar zu räuchern‘. Der Hohepriester Asarja und seine Mitpriester traten ihm mit der dringenden Bitte entgegen, von seinem Vorhaben abzulassen. Mit Nachdruck betonten sie: ‚Du vergehst dich, und es wird dir keine Ehre bringen‘ (2. Chronik 26, 16. 18).
Usia wurde zornig, dass man ihn, den König, so zurechtwies. Aber der vereinte Protest der Verantwortlichen verhinderte es, dass er das Heiligtum entweihte. Während er noch in wütigem Aufbegehren dastand, traf ihn plötzlich ein Gottesgericht. Aussatz zeigte sich auf seiner Stirn. Entsetzt floh er und betrat die Tempelhöfe nie wieder. Bis zu seinem Tode einige Jahre später blieb Usia aussätzig – ein lebendiges Beispiel dafür, wie töricht es ist, von einem deutlichen ‚So spricht der Herr‘ abzuweichen. Weder seine hohe Stellung noch sein langes Leben frommen Dienstes konnten als Entschuldigung für seine Sünde der Vermessenheit geltend gemacht werden, durch die er Unglück über die letzten Jahre seiner Regierung brachte und das Strafgericht des Himmels auf sich herabzog.“ – Propheten und Könige, S. 215. 216.
„Der Herr hat den Männern in der Gemeinde bestimmte Stellungen zugeteilt. Diese sollen den ihnen übertragenen Aufgabenbereich nicht überschreiten. Wenn der Herr ihnen Erfolg schenkt, dürfen sie sich nicht überheben und sich berechtigt fühlen, andere Funktionen zu übernehmen, für die sie nicht qualifiziert sind und zu denen Gott sie nicht berufen hat.“ – The Review and Herald, 14. August 1900.

b. Was hält Gott vom Stolz? Sprüche 6, 16. 17; Jakobus 4, 6.

„Wer in grobe Sünden gefallen ist, fühlt seine Schande und Armut, merkt, dass er der Gnade Christi bedarf. Hochmut und Stolz fühlen keinen Mangel; sie verschließen daher die Herzen vor Christus und seinen unendlichen Segnungen.“ – Der Weg zu Christus, S. 20.
„Stolz, Selbstvertrauen, Weltliebe, Nörgelei, Bitterkeit und Neid sind die Früchte, die viele tragen, die sich zum Glauben Christi bekennen. Ihr Verhalten steht im scharfen Kontrast zum Charakter Christi … Mit solchen Bekehrungen hat Christus nichts zu tun.“ – The Review and Herald, 15. April 1902.

Donnerstag 30. Juni

5. Die Folgen tragen oder Heiligung wählen?

a. Beschreibe die Zustände, die in Israel und Juda herrschten, als Jesaja zum Prophetendienst berufen wurde. Jesaja 1, 1-9. 21-23.


„Die Regierungszeit Usias ging ihrem Ende zu, und Jotham trug schon viele Regierungslasten, als Jesaja, ein junger Mann aus königlichem Hause, zu seiner prophetischen Aufgabe berufen wurde … Der göttliche Schutz wurde zusehends entzogen, und die assyrischen Streitkräfte waren im Begriff, sich über das Land Juda auszubreiten.
Aber so überwältigend auch die Gefahren von außen schienen, sie waren doch nicht so schwerwiegend wie die von innen. Den Diener des Herrn versetzte vor allem die Verderbtheit seines Volkes in größte Bestürzung und tiefste Entmutigung.“ – Propheten und Könige, S. 217.

b. Was fasst die Notlage der Treuen damals wie heute zusammen? Psalm 11, 3.

„Mit Unterdrückung und Reichtum kehrten Stolz, Liebe zu Prunk und Trunksucht sowie die Neigung zu ausgelassener Lustbarkeit ein … Frevelhafte Gewohnheiten waren unter allen Bevölkerungsschichten so weit verbreitet, da die wenigen, die Gott die Treue hielten, oft versucht waren, den Mut zu verlieren und sich der Enttäuschung und Verzweiflung auszuliefern.“ – Propheten und Könige, S. 217.
„Während andere nach irdischen Ergötzungen verlangen, lechze du nach der unmissverständlichen Zusicherung der Liebe Gottes und rufe mit Inbrunst aus: Wer wird mir zeigen, wie ich meine Berufung und Erwählung fest machen kann?“ – Zeugnisse, Band 2, 146.

Freitag 1. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wodurch nahm der Glaube in der Gemeinde Gottes ab?
2. Nenne ein scheinbar geringes Versehen während der Herrschaft Usias.
3. Warum ist Stolz in den Augen Gottes eine besonders schwere Sünde? Sehen wir das auch so?
4. Wie wirkte sich Judas oberflächlicher Wohlstand letztendlich auf das Volk aus?
5. Was müssen Gottes treue Übrige in einer Zeit des Verfalls erkennen?

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