12. Lektion Sabbat, den 22. Juni 2024


Ein Aufruf an die Leiter der Gemeinde

Leittext: „So demütiget euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, dass er euch erhöhe zu seiner Zeit.“ (1. Petrus 5, 6.)

„Die als Vorbilder dastehen sollten, sind nicht alle christliche Ehrenmänner. Da macht sich ein Geist bemerkbar, der andere beherrschen will.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 223.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse für Prediger, S. 300-310.

Sonntag, 16. Juni

1. Eine Erfahrung, die jeder Leiter benötigt

a. Wann wurde der Apostel Petrus ein wahrer Prediger, bereit, sich um die Seelen anderer zu kümmern? Matthäus 26, 75; Johannes 21, 15-17; 1. Petrus 5, 1.


„Petrus verleugnete den Mann der Schmerzen … Doch hinterher bereute er und erlebte eine Wiederbekehrung. Er erlebte wahre Zerknirschung der Seele und übergab sich aufs Neue seinem Heiland … Dann konnte er Mitleid mit den Versuchten haben. Er war gedemütigt und konnte mit den Schwachen und Irrenden mitfühlen. Er konnte die Anmaßenden beraten und warnen und war nun befähigt, seine Brüder zu stärken.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 439.

b. Welche Erfahrung, ähnlich dieser, muss jeder Prediger und Gemeindeleiter auch heute haben? Johannes 3, 1-3.

„Als Resultat dieser Unterredung wurde Nikodemus bekehrt. Diese Worte Christi richten sich genauso an die Vereinigungsvorsteher, Gemeindeältesten und an alle, die in unseren Anstalten leitende Stellungen einnehmen. ‚Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von Neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.‘“ – Zeugnisse für Prediger, S. 319.
„Die umwandelnde Kraft Gottes sollte über die Herzen der Prediger kommen oder sie sollten einem anderen Ruf folgen …
Wenn die Prediger keine bekehrten Menschen sind, werden die Gemeinden krank und dem Sterben nahe sein.“ – Evangelisation, S. 581. 582.

Montag, 17. Juni

2. Mit Vollmacht ermahnen

a. Was muss eine Gemeinde bedenken, bevor sie eine Person zum Dienst beruft, und was muss derjenige bedenken, bevor er den Ruf annimmt? 1. Petrus 5, 2 (erster Teil).


„Gott hat wiederholt kundgetan, dass niemand ermutigt werden sollte, ins Missionsfeld hinauszugehen ohne unverkennbaren Beweis, dass er ihn berufen hat. Der Herr wird die Last für seine Herde niemals unbefähigten Personen auferlegen. Diejenigen, die Gott beruft, müssen Männer sein mit tiefer Erfahrung, geprüft und erprobt, Männer, die wissen, wie die Herde gespeist werden muss.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 229.
„Besonders [derjenige], der die Verantwortung als Ratgeber auf sich nimmt, [derjenige], der mit Menschenseelen umzugehen hat … wird um nichts weiser werden, bis er in seinen eigenen Augen geringer wird … Diese Veränderung sollte in jedem Mann stattgefunden haben, ehe er eine Stellung als Leiter oder Vorgesetzter im heiligen Werke Gottes einnimmt.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 320.

b. Vor welcher Gefahr warnte Petrus diejenigen, die im Weinberg des Herrn arbeiten? 1. Petrus 5, 2 (zweiter Teil).

„Der Wunsch, hohe Gehälter zu empfangen, und die Entschlossenheit, andere ihrer gottgegebenen Rechte zu berauben, haben ihren Ursprung in Satan … Denjenigen, die in dieser Schlinge gefangen sind, kann nicht vertraut werden, es sei denn, sie bekehren sich gründlich und machen eine Erneuerung durch.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 339.
„Die Männer in verantwortungsvollen Positionen sollten die Mittel, mit denen sie arbeiten, als Ertrag Gottes sehen und sie sparsam verwenden …
Die Macht der Entscheidung, das Geld des Herrn zu verwenden und auszugeben, sollte nicht dem Urteil irgendeines Menschen überlassen werden. Für jeden ausgegebenen Dollar muss Rechenschaft abgelegt werden. Die Mittel Gottes müssen zur rechten Zeit und am rechten Ort eingesetzt werden.“ – Medical Ministry, S. 165.

c. Welche Gedanken sollte sich die Gemeinde machen, auch wenn die Arbeit im Werk des Herrn keine hoch bezahlte Karriere darstellt? 1. Timotheus 5, 17. 18.

„Es ist recht, dass jeder Arbeiter in unseren Einrichtungen einen angemessenen Lohn erhält. Wenn die Arbeitnehmer einen angemessenen Lohn erhalten, haben sie die Freude, auch wiederum für das Werk zu spenden. Es ist ungerecht, wenn einige eine große Summe erhalten, andere dagegen, die notwendige Arbeit treu verrichten, eine sehr kleine.“ – The Publishing Ministry, S. 239.

Dienstag, 18. Juni

3. Eine demütige Gesinnung wird benötigt

a. Was ist die Hauptursache von Problemen unter Brüdern, die in verantwortungsvollen Aufgaben tätig sind? 1. Petrus 5, 3; 3. Johannes 9.


„Der herrschsüchtige Geist hat sich bis zu den Vorstehern unserer Vereinigungen ausgedehnt. Wenn ein Mann sich seiner Macht bewusst zeigt und über seine Brüder zu herrschen versucht in dem Gedanken, dass er die Autorität habe, seinen Willen zur beherrschenden Macht zu erheben, dann besteht der einzig sichere Kurs darin, ihn zu entfernen, ehe größerer Schaden angerichtet wird und er seine eigene Seele und die Seelen anderer gefährdet.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 313.

b. Welcher Aufruf wird an alle Gemeindeleiter und Ältesten gegeben, der, wenn er befolgt wird, vor Stolz und vor dem Geist des Sich-wichtig-Machens unter den Brüdern in hohen Stellungen schützen wird? 1. Petrus 5, 2 (erster Teil); 1. Korinther 6, 2-5.

„Es wurde mir vorgeführt, dass es ein Fehler ist, anzunehmen, dass die Männer, die in Battle Creek Verantwortlichkeiten zu tragen haben, mit größerer Weisheit ausgestattet seien als gewöhnliche Männer…
Viele haben sich dazu erzogen, um Rat zu schreiben oder zu fragen, wenn sie sich in Schwierigkeiten befinden. Aber es ist ein Fehler vonseiten derer, die verantwortliche Stellungen in unseren verschiedenen Einrichtungen bekleiden, wenn sie sich auf die Männer verlassen … Eine schwache, kränkelnde Erfahrung wird das Los derer sein, die erzogen wurden, sich völlig auf andere zu verlassen …
Sollten die Männer in Battle Creek betrachtet werden, als sei ihre Weisheit unerschöpflich?“ – Zeugnisse für Prediger, S. 323. 324.
„Schaut nicht auf Männer in hohen Vertrauensstellungen, wenn es euch an Kraft mangelt, denn gerade diese Männer sind in Gefahr, eine solche Stellung als Beweis zu betrachten, dass Gott sie mit besonderer Macht ausgestattet habe. Unsere Gemeinden sind schwach, weil die Glieder dazu erzogen wurden, auf menschliche Hilfsquellen zu schauen und zu bauen. Tausende Mark werden nutzlos vergeudet, um sterbliche Männer von einem Ort zum andern zu bringen, wo sie kleine Schwierigkeiten beilegen sollen.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 328.

c. Was würde nicht ganz so erfahrene Arbeiter dazu befähigen, eine größere Erkenntnis zu erlangen, um erfolgreich zu sein? Gib ein Beispiel dafür, wie ein Mangel daran zu einem Scheitern führte. 1. Petrus 5, 5 (erster Teil); 1. Könige 12, 6-8. 16; Lukas 6, 39.

„Die Jugendlichen können einen machtvollen Einfluss ausüben, wenn sie ihren Stolz und ihren Eigensinn aufgeben und sich Gott weihen.“ Zeugnisse, Band 1, S. 510.
„Lasst die Jugendlichen einen gelehrsamen Geist entwickeln, damit sie von den Anstrengungen derer profitieren können, die danach trachten, ihnen zu helfen.“ – The Youth’s Instructor, 31. August 1893.

Mittwoch, 19. Juni

4. Petrus’ Beispiel der Demut

a. Woher wissen wir, dass eine einmalige echte Erfahrung mit dem Herrn für einen Prediger oder einen Gläubigen nicht ausreicht? 2. Korinther 13, 5; Hebräer 3, 13.


„Als Petrus später Antiochien besuchte, gewann er durch sein weises Verhalten gegenüber den Bekehrten aus den Nichtjuden das Vertrauen vieler. Eine Zeitlang handelte er auch in Übereinstimmung mit dem ihm vom Himmel geschenkten Licht. Er überwand sein natürliches Vorurteil so weit, dass er mit den bekehrten Heiden sogar an einem Tische aß. Als aber Judenchristen von Jerusalem kamen, die für das Zeremonialgesetz eiferten, änderte Petrus unbesonnen sein Verhalten gegenüber den Bekehrten aus dem Heidentum … Dieses Offenbarwerden von Schwäche bei denen, die als Leiter geehrt und geliebt worden waren, hinterließ einen schmerzlichen Eindruck bei den gläubig gewordenen Nichtjuden. Die Gemeinde drohte sich zu spalten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 196.

b. Wie sollten Prediger, Bibelarbeiter oder Gemeindeleiter getadelt werden, wenn ihr Fehlverhalten zu einer offenen Verbitterung oder Verwirrung in der Gemeinde führt? Galater 2, 14; 1. Timotheus 5, 20.

c. Welche Gesinnung sollte ein bekehrter Leiter an den Tag legen, wenn er öffentlich getadelt wird? 1. Petrus 5, 5 (zweiter Teil). 6; Jakobus 5, 16.


„Paulus aber, der erkannte, welch verheerenden Schaden Petrus durch sein Doppelspiel der Gemeinde zugefügt hatte, tadelte ihn öffentlich, er habe seine wahre Gesinnung verborgen. Vor der Gemeinde fragte er ihn … 
Petrus sah ein, dass er falsch gehandelt hatte, und bemühte sich sofort, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen. Gott, der das Ende schon von Anfang an weiß, hatte es zugelassen, dass Petrus eine solche Charakterschwäche offenbarte, damit der so versuchte Apostel einsehen möge, dass in ihm nichts sei, dessen er sich rühmen könnte. Selbst die besten Menschen können sich irren, sobald sie sich selbst überlassen sind …
Die Darstellung dieses Abweichens von den richtigen Grundsätzen ist eine ernste Warnung für alle, die Vertrauensstellungen im Werke Gottes einnehmen … Je größer die Verantwortung ist, die einem Menschen auferlegt wird, und je umfassender er Gelegenheiten hat, Weisungen zu erteilen und Macht auszuüben, desto mehr gerät er in die Gefahr, Schaden anzurichten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 196. 197.

Donnerstag, 20. Juni

5. Ermutigung für müde Arbeiter

a. Was ist häufig ein Grund für Enttäuschung im Leben vieler Arbeiter des Evangeliums? 1. Petrus 5, 5 (letzter Teil).

„Wir haben zu viele empfindliche Prediger, die schwach an Erfahrung sind, denen es an den christlichen Eigenschaften und an Hingabe mangelt. Sie sind rasch entmutigt … Männer sind notwendig in diesem Werk, die nicht über Härten und Prüfungen murren und klagen, sondern sich dessen bewusst sind, dass dies Teil des Vermächtnisses ist, das Christus ihnen hinterlassen hat. Sie müssen bereit sein, aus dem Lager zu gehen, seine Schmach und als gute Streiter ebenso Christi Lasten zu tragen.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 446. 447.

b. Welches Versprechen sollten wir geben, wenn Satan versucht, jemanden von uns zu entmutigen, indem er auf die Probleme der Gemeinde deutet? 1. Petrus 5, 4. 7.

„Deshalb sollte uns nichts davon abhalten, unsere Gebete im Namen Jesu darzubringen, während wir fest daran glauben, dass er uns hören und erhören wird. Lasst uns demütig unsere Schwierigkeiten vor Gott bringen. Es ist ein großes Werk zu tun; und während es unser Vorrecht ist, uns miteinander zu beraten, sollten wir uns doch in jeder Angelegenheit mit Gott beraten, denn er wird uns keinen verkehrten Weg führen. Wir sollten nicht Fleisch zu unserm Arm machen. Wenn wir es tun … wird der Unglaube sich einschleichen und unser Glaube absterben.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 420.
„Den wahren Hirten kennzeichnet der Geist der Selbstlosigkeit. Um im Werke Gottes dienen zu können, schaut er nicht mehr auf sich selbst … Und da er mit Christus, dem großen Bürdenträger, zusammenarbeitet, fühlt er ihre Leiden mit, tröstet er sie in ihren Nöten, stillt er ihren geistlichen Hunger und gewinnt ihre Herzen für Gott.“ – Das Wirken der Apostel, S. 525.

Freitag, 21. Juni

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wann war das letzte Mal, dass ich unter Tränen und auf meinen Knien am Fuße des Kreuzes war?
2. Glaube ich, dass ich mehr für den Herrn tun könnte, wenn ich eine höhere Stellung einnehmen würde?
3. Warum sollte mir der Wunsch nach einer höheren Stellung in der Gemeinde nicht in den Sinn kommen?
4. Wie ist meine Einstellung gegenüber denen, die auf meine Fehler hinweisen?
5. Wen sehe ich für die Zeiten meiner Entmutigung als schuldig an?

Nach oben