12. Lektion Sabbat, den 19. September 2015


Jesus hört seinen Vater

„Der Herr Herr hat mir eine gelehrte Zunge gegeben, dass ich wisse mit dem Müden zu rechter Zeit zu reden. Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir das Ohr, dass ich höre wie ein Jünger. Der Herr Herr hat mir das Ohr geöffnet; und ich bin nicht ungehorsam und gehe nicht zurück.“ (Jesaja 50, 4. 5.)

„[Jesus musste] sein Wissen in der gleichen Weise erwerben… wie wir.“ – Das Leben Jesu, S. 53.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 51-57.

Sonntag 13. September

1. Die Lernmethode Jesu

a. Wie lernte Jesus die Wahrheit? Hebräer 2, 10. 16-18; Matthäus 7, 7.

b. Wer war sein Lehrer? Johannes 5, 20.


„Der junge Jesus wurde nicht in den Schulen der Synagoge unterrichtet. Seine Mutter war seine erste Lehrerin. So erfuhr er aus ihrem Munde und aus den Schriften der Propheten die himmlischen Dinge. Die Worte, die er selber durch Mose zu Israel gesprochen hatte, musste er nun zu den Füßen seiner Mutter hören und lernen. Auch als er vom Knaben zum Jüngling heranwuchs, kümmerte sich Jesus nicht um die Rabbinerschulen. Er hatte Bildung aus solcher Quelle nicht nötig; denn Gott war sein Lehrer…
Da er sein Wissen in der gleichen Weise erwerben musste wie wir, beweist seine innige Vertrautheit mit der Schrift, wie fleißig er sich in seinen Jugendjahren mit dem Wort Gottes befasst hat. Dazu lag das große Buch der Natur ausgebreitet vor ihm. Er, der Schöpfer aller Dinge, vertiefte sich nun selbst in die Lehren, die er mit eigener Hand in Erde, Meer und Himmel gezeichnet hatte… Zu diesem Zweck beobachtete er das Leben der Pflanzen, der Tiere und der Menschen.“ – Das Leben Jesu, S. 52. 53.

Montag 14. September

2. Warum Jesus nicht zur Schule ging

a. Warum lehnte Jesus es ab, von den Rabbinern zu lernen? Römer 10, 3; Johannes 7, 16.


„Zur Zeit Christi waren die Lehrer der Jugend Formalisten. Während seines Dienstes erklärte Jesus den Rabbinern: ‚Ihr irrt und wisset die Schrift nicht, noch die Kraft Gottes.‘ Er beschuldigte sie, dass ihre Lehren ‚nichts denn Menschengebote sind‘ (Matthäus 22, 29; 15, 9). Traditionen wurden weitaus höher geachtet und verehrt als die Heilige Schrift. Menschliche Worte und endlose Zeremonien nahmen einen Großteil der Zeit im Leben des Schülers ein, so dass die Ausbildung in der Kenntnis von Gott vernachlässigt wurde. Die Lehrer legten großen Wert auf die kleinen Dinge und jede Kleinigkeit, die bei den religiösen Zeremonien zu beachten war. Sie legten der Beachtung dieser Dinge den größten Wert zu. Sie gaben Zehnten von ‚Minze, Dill und Kümmel, und… [ließen] dahinten das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben!‘ (Matthäus 23, 23). Auf diese Weise wurde viel Unrat angehäuft, durch welchen den Jugendlichen die wirklich wichtigen Grundlagen des Gottesdienstes verborgen blieben.
In diesem Bildungssystem gab es keinen Platz für jene persönliche Erfahrung, in der die Seele selbst die Kraft eines ‚So spricht der Herr‘ erfährt und sich auf das göttliche Wort verlässt, das allein Frieden und Kraft in Gott bringen kann. In diesen Schulen waren die Schüler so sehr mit Formalitäten beschäftigt, dass sie keine stillen Stunden fanden, um mit Gott zu kommunizieren und seine Stimme zu hören, die zu ihren Herzen sprach. Was die Rabbiner als höhere Bildung betrachtete, war in Wirklichkeit das größte Hindernis für wahre Bildung. Es verhinderte jegliche wirkliche Entwicklung. Durch ihre Anweisungen wurden die Kräfte der Jugendlichen unterdrückt und ihr Geist verengt und verkrüppelt.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 438. 439.
„Die menschliche Natur will stets zur Geltung kommen. Wer aber in Christus vollkommen geworden ist, muss frei sein von Selbstsucht und Stolz. Dann herrscht in der Seele Ruhe, und die Stimme Gottes kann vernommen werden.“ – The Signs of the Times, 9. April 1902.

b. Was lehnte Jesus in ihren Lehren ab? Matthäus 15, 3. 9; Kolosser 2, 8.

Dienstag 15. September

3. Anderer Meinung sein, aber Respekt zeigen

a. Wie hörte Jesus respektvoll zu und sprach mit den Leitern seiner eigenen Gemeinde, als sie die Frohe Botschaft durch Traditionen ersetzten und Tausende in den Irrtum führten? Lukas 2, 46. 47.


„Hätten Jesu Worte den Anschein gehabt, dass er sie [die Rabbiner] belehren wollte, würden sie ihm gar nicht zugehört haben. So aber schmeichelten sie sich, ihn zu lehren oder wenigstens seine Kenntnisse in den Schriften zu prüfen. Jesu Bescheidenheit und Anmut entwaffnete ihre Vorurteile.“ – Das Leben Jesu, S. 62.

b. Wen betrachtete Jesus auf dieser Erde als seine Familie? Matthäus 12, 50. Wie reagierte er, als seine eigene Familie menschliche Traditionen befolgte?

„Die Brüder und Schwestern Jesu hatten von den Rabbinern die zahlreichen Traditionen und Zeremonien gelernt, aber Christus selbst konnte kein Interesse an diesen Dingen finden. Obwohl er ständig die Worte ‚Du sollst‘ und ‚Du sollst nicht‘ hörte, waren seine Bewegungen unabhängig von diesen Beschränkungen. Die Anforderungen der Gesellschaft und die Forderungen Gottes standen im Widerspruch zueinander, und obwohl er die Bräuche und Regeln der Gelehrten und Lehrer in seiner Jugend nicht direkt angriff, wurde er nicht zum Schüler in ihren Schulen.
Jesus folgte keinem Brauch, der ihn vom Willen Gottes entfernte, und er unterstellte sich nicht der Anweisung derer, die menschliche Worte über das Wort Gottes erhoben. Er ließ keine Gefühle und Formalitäten in seinem Geist zu, die nicht göttlichen Ursprungs waren. Solchen Dingen gestattete er keinen Einfluss über sich. So lehrte er, dass es besser ist, Böses zu meiden, als später zu versuchen, es zu berichtigen, wenn es schon in den Gedanken Wurzeln geschlagen hat. Jesus führte andere durch sein Vorbild nicht dorthin, wo ihr Gemüt verdorben werden würde. Auch brachte er sich niemals unnötig in eine Lage, die ihn mit den Rabbinern in Konflikt bringen würde, denn damit hätte er seinen späteren Einfluss beim Volk geschwächt. Aus demselben Grund konnte man ihn nicht überzeugen, die bedeutungslosen Formalitäten und Regeln zu befolgen, gegen die er sich später in seinem Dienst so entschieden aussprach.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 439.

Mittwoch 16. September

4. Lehren vom Meister

a. Wer war für Jesu Ausbildung verantwortlich? Lukas 2, 49; Johannes 8, 28.

„Obwohl Jesus seinen Eltern untertan war, begann er von Kindesalter an schon mit der Bildung seines Charakters. Seine Mutter war seine erste menschliche Lehrerin, doch er wurde ständig von seinem Vater im Himmel ausgebildet. Anstatt sich mit den jahrhundertealten Überlieferungen der Rabbiner zu beschäftigen, studierte Jesus unter der Anweisung seines göttlichen Lehrers das Wort Gottes, das rein und unverdorben war. Er studierte auch das große Lehrbuch der Natur…
Er brachte eine reinere Atmosphäre ins Heim. Obwohl er sich nicht den Anweisungen der Rabbiner unterstellt hatte und zum Schüler in ihren Schulen geworden war, kam er oft mit ihnen in Berührung. Seine Fragen klangen, als ob er studieren würde, und verwirrten die Gelehrten, denn ihre Bräuche stimmten nicht mit den Schriften überein und entbehrten der Weisheit, die von Gott stammt. Auch diejenigen, denen seine Nichtbeachtung der üblichen Bräuche missfiel, erkannten, dass seine Erziehung und Bildung höher zu sein schienen als ihre eigene Schulbildung.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 439. 440.

b. Was sollten wir lernen? Kolosser 3, 1. 2; Matthäus 11, 29. Wie sollten wir ausgebildet werden?

„Gleich Jesus kann jedes Kind Erkenntnis erlangen. Wenn wir versuchen, durch Gottes Wort mit unserem himmlischen Vater bekannt zu werden, dann werden uns Engel nahe sein, und unser Geist wird gestärkt, unser Wesen geläutert und verfeinert werden. Damit werden wir unserem Heiland ähnlicher. Angesichts all des Schönen und Großartigen in der Natur wendet sich unser Herz Gott zu. In der Berührung mit dem Ewigen durch seine Werke wird der Geist erbaut und die Seele belebt. Der Verkehr mit Gott im Gebet bringt die geistigen und sittlichen Fähigkeiten zur Entfaltung, und die tiefe Betrachtung geistlicher Dinge fördert das geistliche Leben.“ – Das Leben Jesu, S. 53. 54.
„Es ist die Aufgabe wahrer Erziehung… die Jugend zu selbständig denkenden Menschen heranzubilden und nicht zu Nachplapperern fremder Gedanken. Man weise die Schüler auf die Quellen der Wahrheit hin, auf die weiten Gebiete, die sich in Natur und Offenbarung der Forschung auftun, statt ihr Studium auf das zu beschränken, was Menschen gesagt oder geschrieben haben.“ – Erziehung, S. 15.

Donnerstag 17. September

5. Auch wir können Erfolg haben

a. Wie bereitete sich Jesus auf sein Lebenswerk vor? Jesaja 50, 4. 5.


„Umgang mit Gott, eine völlige Weihe der Seele und die Erfüllung des göttlichen Wortes entgegen der falschen Ausbildung oder den Bräuchen und Traditionen seiner Zeit zeichneten das Leben Jesu aus.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 440.

b. Wie sollten wir studieren, um erfolgreich zu sein? Jesaja 55, 6. 7.

„In den Augen der Rabbiner war es die Summe der Religion, ständig beschäftigt zu sein und durch äußerliche Bräuche ihre überlegene Frömmigkeit zur Schau zu stellen. Zugleich verdrehten sie durch ihren ständigen Ungehorsam gegenüber dem Wort Gottes die Wege des Herrn. Die Erziehung, die von Gott stammt, wird Menschen dazu bringen, Gott zu suchen… Das Ewige ist und wird niemals an menschliche Organisationen oder Pläne gebunden sein. Jede Seele muss eine persönliche Erfahrung machen, um den Willen und die Wege Gottes zu lernen. Bei allen, die sich in der Ausbildung Gottes befinden, soll sich ein Leben offenbaren, das nicht in Harmonie mit der Welt, ihren Bräuchen, Handlungen oder Erfahrung steht. Durch das Studium der Heiligen Schrift und ernstes Gebet können sie seine Botschaft an sie hören: ‚Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin‘ (Psalm 46, 11). Wenn jede andere Stimme zum Schweigen gebracht wird und jedes irdische Interesse hintenangestellt wird, wird die Stille in der Seele die Stimme Gottes deutlicher hervortreten lassen. Hier finden wir in ihm Ruhe.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 440. 441.

Freitag 18. September 

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie lernte Jesus?
2. Was war am Bildungssystem seiner Zeit verkehrt?
3. Wie zeigte Jesus, dass er mit vielen der vorherrschenden Bräuche nicht übereinstimmte?
4. Wie können wir unsere Geisteskräfte stärken?
5. Wie können wir erfolgreich sein, wie Jesus es war?

Nach oben