1. Lektion Sabbat, den 7. Juli 2018


Was ist das Gebet?

„Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott; denn ich will vor dir beten.“ (Psalm 5, 3.)

„Im Gebet öffnen wir uns Gott wie einem Freunde.“ – Der Weg zu Christus, S. 67.

Zum Lesen empfohlen: Der Weg zu Christus, S. 67-76.

Sonntag 1. Juli

1. Mit Gott reden

a. Wie sprachen unsere Ureltern mit Gott, und wie wurde diese Kommunikation durch den Sündenfall zerstört? 1. Mose 1, 27-30; 3, 8-10; 1. Timotheus 2, 5.


„Nach Adams Sündenfall sprach der Herr nicht mehr direkt mit dem Menschen. Die Menschheit wurde in die Hände Christi gelegt, und alle Kommunikation erreichte die Welt durch ihn.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 237.

b. Welches Vorrecht hat Gott uns gegeben, sodass wir als Sünder immer noch selbst mit ihm sprechen können? Johannes 16, 23 (letzter Teil). 24; Matthäus 7, 7. 8.

„Das Gebet ist das Atmen der Seele. Es ist das Geheimnis der Kraft des Innenlebens. Kein andres Gnadenmittel kann dessen Stelle einnehmen; es bewahrt die Gesundheit der Seele. Das Gebet bringt das Herz in unmittelbare Verbindung mit dem Lebensquell und stärkt die Sehnen und Muskeln christlicher Erfahrung. Wird das Gebet vernachlässigt oder hastig, dann und wann, wie es eben gelegen ist, verrichtet, so verliert man seinen Halt an Gott; die Lebenskraft der geistigen Fähigkeiten geht verloren, der religiösen Erfahrung mangeln Gesundheit und Stärke …
Nur wenn wir auf Jesum schauen, wünschen wir, ihm ähnlich zu sein, nur wenn wir seine Gerechtigkeit erkennen, hungern und dürsten wir danach, sie zu besitzen, und nur wenn wir ernstlich beten, wird Gott uns geben, was unser Herz wünscht.
Gottes Botschafter müssen lange bei Gott verweilen, wenn sie in ihrer Arbeit Erfolg haben wollen.“ – Diener des Evangeliums, S. 226. 227.

Montag 2. Juli

2. Für Freundschaft ist Kommunikation nötig

a. Gott möchte dich zum Freund haben. Welche drei Dinge bilden die Grundlage für diese Beziehung? Johannes 15, 13-15.


„Jede Verbindung, die wir herstellen, ganz gleich wie gering, übt einen gewissen Einfluss auf uns aus. Wie stark wir beeinflusst werden, richtet sich nach der Intimität, der Dauer des Umganges und unserer Liebe und Verehrung desjenigen, mit dem wir Gemeinschaft haben. So können wir durch Bekanntschaft und Verbindung mit Christo ihm, unserem fehlerlosen Vorbild, gleich werden.
Umgang mit Christo – wie unsagbar köstlich! Es ist unser Vorrecht, uns solcher Gemeinschaft zu erfreuen, wenn wir sie suchen und zu jedem Opfer bereit sind, um sie zu erlangen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 233.

b. Wie vielen Menschen bietet Gott diese Freundschaft an? Johannes 3, 16. Nenne jemanden, der dieses Angebot Gottes annahm. Jakobus 2, 23.

c. Wie beginnen Freundschaften meistens? Sprüche 18, 24. Der Gehorsam Gott gegenüber wird ein Beweis unserer Freundschaft mit ihm sein (Johannes 15, 14). Welche Handlung ist notwendig, um eine Freundschaft mit ihm einzugehen? Philipper 4, 6.

„Unser himmlischer Vater wartet darauf, die Fülle seiner Segnungen über uns auszugießen. Dank seiner Gnadenerweisung können wir unaufhörlich aus dem Brunnen unbegrenzter Liebe trinken. Ist es nicht fast ein Wunder, dass wir so wenig beten? Gott ist immer willens, das aufrichtige Flehen seiner geringsten Kinder zu erhören; dennoch offenbaren wir so viel Abneigung, ihm unsere Bedürfnisse vorzutragen. Was mögen die Engel des Himmels beim Anblick der armen, hilflosen, der Versuchung unterworfenen Wesen denken, wenn Gottes Herz in seiner unendlichen Liebe nach ihnen sucht, stets bereit, ihnen über Bitten und Verstehen zu geben? Trotzdem beten wir so wenig und haben so wenig Glauben. Es ist die Freude der Engel, dem Allwaltenden zu dienen, in seiner Nähe zu weilen. Innige Gemeinschaft mit Gott ist ihre höchste Wonne; aber die Kinder dieser Welt, die der göttlichen Hilfe so sehr bedürfen, scheinen ohne das Licht seines Geistes, ohne Gemeinschaft mit ihm zufrieden zu sein.“ – Der Weg zu Christus, S. 68.

Dienstag 3. Juli

3. Völlige Hingabe

a. Wie oft betete Jesus in Gethsemane wegen derselben Schwierigkeit? Änderten sich die Worte seines Gebets? Matthäus 26, 39. 42. 44.


„Dreimal hatte Jesus so gebetet; dreimal war das Menschliche in ihm vor dem letzten, krönenden Opfer zurückgeschreckt. Nun zieht im Geiste noch einmal die ganze Geschichte des Menschengeschlechtes an dem Welterlöser vorüber. Er sieht den Gesetzesbrecher untergehen, wenn dieser sich auf sich selbst verlässt; er sieht die Hilflosigkeit der Menschen und die Macht der Sünde. Das Elend und die Klagen einer verurteilten Welt steigen vor ihm auf, er erkennt deren drohendes Geschick, und – sein Entschluss ist gefasst. Er will die Menschen retten, koste es, was es wolle. Er nimmt die Bluttaufe an, damit Millionen Verdammter das ewige Leben gewinnen können. Er hatte die himmlischen Höfe, wo Reinheit, Freude und Herrlichkeit herrschten, verlassen, um das eine verlorene Schaf – die durch Übertretung gefallene Welt – zu retten. Er will sich seiner Aufgabe nicht entziehen. Er wird dem der Sünde verfallenen Geschlecht die Versöhnung ermöglichen. Sein Gebet nun ist Ergebung in sein Schicksal: ‚So geschehe dein Wille!‘“ – Das Leben Jesu, S. 688. 689.

b. Wie unterwarf sich Jesus dem Vater? Matthäus 26, 39 (letzter Teil). Erhörte der Vater das Gebet Jesu, ihn vom Kreuz zu bewahren? Verse 45. 46; Römer 8, 32 (erster Teil).

c. Was können wir von Jesu Gebet der Hingabe lernen? Jakobus 4, 6-8.

„Es fällt uns schwer, unser Ich zu kreuzigen. Wenn wir aber alles Gott unterstellen, der unsere Schwachheiten und Sündhaftigkeit kennt, wird er das Erwünschte auf die bestmögliche Weise zustande kommen lassen. Durch ständigen Konflikt und einen einfachen Glauben wandelte Henoch mit Gott. Wir können alle dasselbe tun.“ – The Review and Herald, 22. Juni 1886.
„Der Herr wird seinen Teil tun, wenn der Mensch sich der Kontrolle des Heiligen Geistes unterstellt. Wenn wir Gott Körper, Seele und Geist weihen, wird er tun, was er verheißen hat – er wird sich von allen finden lassen, die sein Angesicht suchen.“ – Manuscript Releases, vol. 10, S. 96. 97.

Mittwoch 4. Juli

4. Ausdauerndes Flehen in schwierigen Zeiten

a. Wofür betete Jakob, als er hörte, dass sein Bruder Esau sich mit 400 Männern aufgemacht hatte, um ihm auf dem Rückweg zum Haus seines Vaters in Palästina zu begegnen? 1. Mose 32, 10-12.

b. Wie brachte Jakob seine Sorgen und Ängste erneut vor Gott, nachdem er Esau ein Geschenk gesandt hatte, um diesen zu besänftigen? Hosea 12, 5. Welche Beharrlichkeit und Entschlossenheit bewies Jakob? 1. Mose 32, 25-32.


„Jakob schickte seine Familie durch die Furt des Flusses und blieb als Einziger zurück. Er wollte die Nacht im Gebet verbringen und mit Gott allein sein. Denn nur Gott konnte Esaus Herz besänftigen. Das war des Erzvaters ganze Hoffnung.“ – Patriarchen und Propheten, S. 172.

c. Wie veränderte Gott sowohl Jakob als auch Esau, als er das Gebet Jakobs erhörte? 1. Mose 32, 32; 33, 4.

„Der Irrtum, der Jakob dazu verleitet hatte, das Erstgeburtsrecht durch Betrug an sich zu bringen, stand ihm gerade jetzt klar vor Augen. Er hatte nicht auf Gottes Verheißungen vertraut, sondern mit eigenen Anstrengungen erreichen wollen, was Gott zu seiner Zeit und auf seine Weise getan hätte. Als Bestätigung dafür, dass ihm vergeben war, wurde sein Name geändert: aus der Erinnerung an seine Sünde wurde das Gedenken an seinen Sieg. ‚Du sollst‘, sagte der Engel, ‚nicht mehr Jakob [= Fersenhalter] heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen‘ (1. Mose 32, 29). 
Jakob hatte den Segen empfangen, nach dem er sich sehnte …
Während Jakob mit dem Engel rang, wurde ein andrer himmlischer Bote zu Esau gesandt. Im Traum sah er den Bruder als einen zwanzig Jahre lang vom Vaterhause Verbannten. Er erlebte seinen Kummer, als Jakob vom Tode der Mutter erfuhr, und sah ihn von himmlischen Heerscharen umgeben. Esau erzählte diesen Traum seinen Kriegern und befahl ihnen, Jakob kein Leid zu tun, da der Gott seines Vaters mit ihm sei.“ – Patriarchen und Propheten, S. 173.

Donnerstag 5. Juli

5. Wahre Verbundenheit ändert das Leben

a. Was weiß Gott über uns? Matthäus 6, 8 (letzter Teil). Was ist unser größtes Bedürfnis? Hesekiel 36, 26. 27.


„Die Änderung, die wir jedoch brauchen, ist eine Änderung des Herzens. Dies ist nur möglich, wenn jeder persönlich Gott durch inbrünstige Gebete um seinen Segen bittet und um seine Kraft, dass seine Gnade über uns kommen und unsere Charaktere verwandelt werden möchten. Das ist die Änderung, die wir heute benötigen. Um die Erlangung dieses Zustandes sollten wir beharrlich und ernstlich bemüht sein.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 189.

b. Wie wird uns versichert, dass Gott schon vor unserem Gebet eine Antwort bereit hat? Jesaja 65, 24; Matthäus 6, 8. Was ist Gottes Absicht hinsichtlich des Gebets? Johannes 14, 13. 14.

„Im Gebet öffnen wir uns Gott wie einem Freunde, nicht, als wäre es notwendig, ihm zu sagen, was wir sind und wessen wir bedürfen, sondern um ihn in unsere Herzen aufzunehmen. Das Gebet bringt Gott nicht zu uns, vielmehr uns zu Ihm.“ – Der Weg zu Christus, S. 67.
„Durch das Gebet sollen wir nicht versuchen, Gott umzustimmen; es bringt uns in Harmonie mit ihm. Von unsren Pflichten Gott gegenüber befreit es uns nicht.“ – The Youth’s Instructor, 18. August 1898.

Freitag 6. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was geschieht mit uns, wenn wir nicht durch Gebet eine ständige Verbindung mit Gott aufrechterhalten?
2. Warum ist das Gebet unerlässlich, wenn wir eine Freundschaft mit Gott entwickeln wollen?
3. Beschreibe die Erfahrung Jesu im Garten Gethsemane, als er sich dem Willen des Vaters unterwarf.
4. Für wen betete Jakob, als er mit dem Engel rang?
5. Warum brauchen wir das Gebet so dringend, wenn Gott schon alles über uns weiß?

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