7. Lektion Sabbat, den 18. August 2018


Das öffentliche Gebet

„Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen.“ (Matthäus 6, 7.)

„Wenn jemand lange, ermüdende Bitten darzubringen hat, soll er sie zu Hause im stillen Kämmerlein vorbringen. Öffnet dem Geist Gottes eure Herzen, und er wird alle trockene Förmlichkeit auslöschen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 81.

Zum Lesen empfohlen: Diener des Evangeliums, S. 155-159.

Sonntag 12. August

1. Das Gebet bei der Andacht und im Gottesdienst

a. Was sollte unseren öffentlichen Gottesdienst sowie die Art und Weise, wie wir zu Gott kommen, kennzeichnen? Psalm 96, 9.


„Demut und Ehrfurcht sollte die Haltung aller ausdrücken, die in die Gegenwart Gottes kommen. Im Namen Jesu dürfen wir das voller Vertrauen tun, aber niemand darf sich ihm mit dreister Überheblichkeit nahen, als stünden wir mit ihm auf gleicher Stufe. Es gibt Menschen, die den allmächtigen, heiligen Gott, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, in einer Art anreden, als sprächen sie mit ihresgleichen oder gar mit einem Untergeordneten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 228.

b. Welche Haltung im öffentlichen Gebet spiegelt diese Einstellung wider? Psalm 95, 6; Apostelgeschichte 20, 36; 21, 5.

„Brieflich wurde ich gefragt, in welcher Gebetshaltung man sich Gott nahen solle. Das veranlasste mich zu der Frage: Was bewegt manche unserer Brüder dazu, stehend zu beten? Einer, der ungefähr fünf Jahre in Battle Creek studiert hatte, sollte eines Tages einen Vortrag von mir mit einem Gebet einleiten. Er blieb stehen und wollte gerade anfangen zu beten, da fühlte ich mich gedrungen, ihn öffentlich zurechtzuweisen. Ich sprach ihn mit seinem Namen an und sagte: ‚Geh auf deine Knie.‘ Wie die folgenden Bibelstellen zeigen, ist das die angemessene Gebetshaltung.“ – Für die Gemeinde geschrieben, S. 321.

Montag 13. August

2. Kurz und treffend

a. Mit welchem Beispiel zeigte uns Jesus, wie wir in der Öffentlichkeit beten sollen? Matthäus 6, 9-13.

„Der Herr hat aber nicht damit beabsichtigt, dass das Vaterunser nur einfach als eine Form nachgebetet werden soll, sondern damit wir wissen, wie unser Gebet sein soll – einfach, ernst und alles umfassend. Tragt dem Herrn in einfacher Bitte eure Bedürfnisse vor und drückt ihm euren Dank für seine Barmherzigkeit aus.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 358.
„Christus prägte seinen Jüngern ein, in kurzen Gebeten gerade das auszudrücken, was sie verlangten, und nicht mehr. Er gab ihnen die Länge und den Inhalt ihrer Gebete an, die ihre Wünsche nach zeitlichen und geistlichen Segnungen und ihre Dankbarkeit für dieselben aussprechen. Wie inhaltsschwer ist doch dieses Mustergebet! Es umfasst die wirklichen Bedürfnisse aller. Für ein gewöhnliches Gebet reichen ein oder zwei Minuten.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 572.

b. Welcher Grundsatz, der uns sagt, wie wir sprechen sollen, bezieht sich auch auf unsere öffentlichen Gebete? Sprüche 10, 19. Warum sind manche öffentlichen Gebete so lang?

„Lange, weitschweifige Reden und Gebete sind nirgends angebracht, besonders nicht in der Gebetsversammlung. Den vorlauten und immer zum Reden bereiten Gläubigen wird gestattet, das Zeugnis der Schüchternen und Zurückhaltenden beiseite zu schieben. Die Oberflächlichsten unter ihnen reden dabei im Allgemeinen am meisten. Sie beten weitschweifig und ohne Überlegung und ermüden Engel und Menschen, die ihnen zuhören müssen. Unsere Gebete seien kurz und treffend! Wenn jemand lange, ermüdende Bitten darzubringen hat, soll er sie zu Hause im stillen Kämmerlein vorbringen. Öffnet dem Geist Gottes eure Herzen, und er wird alle trockene Förmlichkeit auslöschen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 80. 81.
„Weil das Gebet im Kämmerlein vernachlässigt wird, werden oft lange, ermüdende Gebete dargebracht. Die Prediger sollten in ihre Gebete nicht die während der ganzen Woche versäumten Pflichten hineinbringen und dadurch hoffen, ihre Nachlässigkeit wiedergutzumachen und das Gewissen zu befriedigen. Solche Gebete sind vielmehr oft die Veranlassung, dass andre Seelen geistlich herunterkommen.“ – Diener des Evangeliums, S. 156.
„Langweilige, wie Predigten gehaltene Gebete sind unpassend, besonders in der Öffentlichkeit. Es kurzes, im Ernst und Glauben dargebrachtes Gebet erweicht die Herzen der Hörer; aber während der langen Gebete warten sie ungeduldig, als ob sie wünschten, dass jedes Wort das letzte sein möchte.“ – Diener des Evangeliums, S. 159.

Dienstag 14. August

3. In Demut beten

a. Welche Einstellung sollte beim Gebet gemieden werden? Matthäus 6, 5. 7. 8.


„Viele jedoch beten in einer trockenen Weise, die einer Predigt gleicht. Sie beten zu Menschen, nicht zu Gott. Beteten und verständen sie wirklich was sie tun, so würden sie über ihre Dreistigkeit erschrecken, denn sie halten dem Herrn in der Form des Gebetes einen Vortrag, als ob der Schöpfer des Weltalls besonderer Belehrung über allgemeine Fragen in Bezug auf Dinge, die in der Welt vor sich gehen, bedürfe. Alle solchen Gebete sind wie tönendes Erz und eine klingende Schelle. Sie werden im Himmel für nichts geachtet. Gottes Engel und auch die Menschen, die genötigt sind ihnen zuzuhören, werden ihrer überdrüssig.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 572.
„Wenn ihr betet, so betet kurz und kommt gleich zur Sache. Haltet dem Herrn nicht in euren langen Gebeten eine Predigt. Bittet um das Brot des Lebens, wie ein hungriges Kind von seinem irdischen Vater Brot erbittet. Gott wird uns jeden benötigten Segen schenken, wenn wir ihn in Einfalt und Vertrauen darum bitten.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 211.

b. Was hat in den Augen Gottes einen Wert? 1. Petrus 3, 4; Jakobus 4, 6. Wie sollten wir also beten?

„Das Gebet ist die heiligste Betätigung der Seele. Es sollte aufrichtig, demütig und ernst sein und die Wünsche eines erneuerten Herzens in der Gegenwart eines heiligen Gottes darbringen. Wenn der Beter spürt, dass er sich in der Gegenwart Gottes befindet, wird er sein Ich vergessen. Er wird kein Verlangen haben, menschliches Talent zu entfalten. Er wird nicht danach trachten, den Ohren der Menschen zu gefallen, sondern den Segen zu erlangen, nach dem sich die Seele sehnt.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 211. 212.

c. Wann wird Gott ein Gebet nicht erhören, das öffentlich gesprochen wird? Psalm 66, 18.

„Wenn wir Ungerechtigkeit im Innern dulden und irgendeiner bewussten Sünde nachhängen, wird der Herr uns nicht erhören; nur das Gebet eines reuigen und zerschlagenen Herzens wird stets von ihm angenommen. Wenn alles erkannte Unrecht gutgemacht ist, schenkt er sicherlich unsern Bitten Gehör. Unser eigener Verdienst wird uns nie der Gnade Gottes empfehlen; nur Jesu Würdigkeit und Gerechtigkeit werden uns erlösen; sein Blut wird uns reinigen. Doch müssen wir solchen Bedingungen der Annahme als Kinder Gottes nachkommen.“ – Der Weg zu Christus, S. 69.

Mittwoch 15. August

4. Der von Gott eingesetzte Führer betet

a. Welches Beispiel des öffentlichen Gebets gab uns König Salomo bei der Einweihung des Tempels? 2. Chronik 6, 12. 13.


„Bei der Einweihung des Tempels stand Salomo mit seinem Gesicht zum Altar. Im Tempelhof befand sich eine kupferne Kanzel oder Tribüne. Sobald Salomo auf dieser Tribüne stand, hob er seine Hände gegen den Himmel und segnete das gewaltige Volk Israel. Die ganze Gemeinde Israel stand …
‚Denn Salomo hatte eine eherne Kanzel gemacht und gesetzt mitten in den Vorhof, … auf dieselbe trat er und fiel nieder auf seine Knie vor der ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände aus gen Himmel.‘ (2. Chronik 6, 13.)“ – Selected Messages, bk. 2, S. 312. 313.

b. Was können wir aus diesem Gebet lernen? 2. Chronik 6, 14-42.

„Das lange Gebet, das Salomo sprach, war dieser Gelegenheit angemessen. Es war von Gott inspiriert und sowohl von höchster Frömmigkeit als auch tiefster Demut gezeichnet.“ – Selected Messages, bk. 2, S. 313.

c. Wie antwortete Gott auf das demütige öffentliche Gebet Josaphats, mit dem er um Erlösung bat (2. Chronik 20, 5-12), und wie reagierte Josaphat darauf? Verse 14-19.

„Im Tempelhof stand Josaphat vor seinem Volk und schüttete sein Herz aus im Gebet. Er bat Gott um die Erfüllung seiner Verheißungen und bekannte den hilflosen Zustand Israels …
Getrost konnte Josaphat zum Herrn sagen: ‚Unsere Augen sehen nach dir.‘ Hatte er doch Jahre hindurch die Kinder Israel gelehrt, ihr Vertrauen auf den zu setzen, der in der Vergangenheit so oft eingegriffen hatte, um seine Auserwählten vor dem völligen Untergang zu bewahren. Auch jetzt, da das Königreich in Gefahr war, stand Josaphat nicht allein. ‚Ganz Juda stand vor dem Herrn mit seinen Alten, Frauen und Kindern.‘ (2. Chronik 20, 13.) Gemeinsam fasteten und beteten sie, gemeinsam baten sie den Herrn, ihre Feinde zu verwirren, damit der Name des Allmächtigen verherrlicht würde.“ – Propheten und Könige, S. 139.

Donnerstag 16. August

5. Jesu Beispiel eines öffentlichen Gebets

a. Was war Jesu Absicht bei einem seiner wenigen öffentlichen Gebete, die niedergeschrieben wurden? Johannes 11, 41-43.


„Der Heiland hob seine Augen gen Himmel und betete: ‚Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste wohl, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volks willen, das umhersteht, habe ich geredet, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.‘ Die darauffolgende Stille wurde durchbrochen, als Jesus mit lauter Stimme rief: ‚Lazarus, komm heraus!‘“ – The Spirit of Prophecy, vol. 2, S. 365.

b. Was war die Folge dieses Gebet des Glaubens? Johannes 11, 44.

„Dieses krönende Wunder Christi bewirkte, dass viele an ihn glaubten. Einige, die sich in der Menschenmenge befanden, die um das Grab versammelt war und die wunderbaren Werke Jesu sah und seine Stimme hörte, ließen sich nicht bekehren, sondern verhärteten ihre Herzen gegen den Beweis, den sie mit ihren eigenen Augen und Ohren wahrgenommen hatten. Diese Darstellung der Macht Christi war die Krönung dessen, was Gott dem Menschen als Beweis dafür gegeben hatte, dass er seinen Sohn zur Erlösung der Menschheit auf diese Welt gesandt hatte. Wenn die Pharisäer diesen gewaltigen Beweis ablehnten, konnte ihnen keine Macht im Himmel oder auf dieser Erde ihren satanischen Unglauben fortnehmen.“ – The Spirit of Prophecy, vol. 2, S. 365.

Freitag 17. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welche Körperhaltung sollten wir einnehmen, wenn wir in der Öffentlichkeit beten? Wie wirkt sich das auf unsere Stimme beim Beten aus?
2. Was können wir aus dem Gebet lernen, das Jesus seinen Jüngern beibrachte?
3. Wie können unsere Gebete zum tönenden Erz oder einer klingenden Schelle werden?
4. Warum wurde Josaphats Gebet auf solch eine wunderbare Weise erhört?
5. Was war der Zweck des kurzen Gebets, das Jesus öffentlich am Grab des Lazarus sprach?

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