5. Lektion Sabbat, den 4. August 2018


Das persönliche Gebet

„Sorget nichts! Sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden.“ (Philipper 4, 6.)

„Das innere Leben wird durch das geheime Gebet aufrechterhalten. Wenn das Herz Gott liebt, wird es mit ihm Zwiesprache halten und sich in heiligem Glauben auf ihn verlassen.“ – Our High Calling, S. 130.

Zum Lesen empfohlen: Christi Gleichnisse, S. 92-101.

Sonntag 29. Juli

1. Unsere Einstellung beim Gebet

a. Welche Haltung sollten wir beim Beten einnehmen? Psalm 95, 6; Epheser 3, 14.

b. Wo und wie sollten wir unsere persönlichen Gebete sprechen? Matthäus 6, 6.


„Ohne ständige Übung im Gebet ist es der Seele unmöglich zu gedeihen. Das Gebet in der Familie oder in der Öffentlichkeit genügt keineswegs. Das Gebet im Kämmerlein ist von großer Wichtigkeit. In der Stille liegt die Seele dem forschenden Blick Gottes offen, und jeder Beweggrund wird genau geprüft. Das stille Gebet. Wie kostbar! Die Seele pflegt Unterredung mit Gott! Das stille Gebet wird nur von Gott vernommen, der Gebete erhört. Kein neugieriges Ohr soll diese Bitten hören. Im stillen Gebet ist die Seele frei von allen sie umgebenden Einflüssen, frei von Erregung. Ruhig, doch innig ist sie zu Gott erhoben. Oft wird das stille Gebet verfälscht durch lautes Sprechen, und die süße Gemeinschaft geht verloren. Anstatt des ruhigen stillen Vertrauens und Glaubens an Gott, während die Seele leise und demutsvoll ihre Bitten äußert, erhebt sich die Stimme zu lauten Tönen, gerät in Erregung, und das stille Gebet verliert seinen besänftigenden, heiligenden Einfluss. Ein Gefühlssturm erhebt sich, ein Sturm von Worten, und macht es unmöglich, die sanfte, leise Stimme zu vernehmen, die zur Seele spricht, während sie in geheimer, wahrer von Herzen kommender Hingabe beharrt.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 190. 191.

Montag 30. Juli

2. Das Vermittlungsgebet

a. Zu welchem Gebet fühlte sich Daniel gedrängt, als er erkannte, dass die Weissagung über die 70 Jahre der Verwüstung Jerusalems sich dem Ende näherte? Daniel 9, 3-19. Wer war in seinen Augen der Sünde schuldig? Wem schrieb er die Schuld zu? 


„Mit einem Glauben, der sich auf das sichere Wort der Prophetie gründete, flehte Daniel den Herrn um die rasche Erfüllung dieser Verheißungen an. Er bat inständig, dass die Ehre Gottes bewahrt werden möge. In seinem Bittgebet stellte er sich völlig denen gleich, die dem göttlichen Plan nicht entsprochen hatten, und bekannte ihre Sünden, als seien es seine eigenen … 
Obwohl Daniel schon lange im Dienst Gottes gestanden hatte und vom Himmel als ‚von Gott geliebt‘ (Daniel 9, 23) bezeichnet wurde, erschien er doch jetzt vor Gott als ein Sünder, der die große Not des von ihm geliebten Volkes vortrug. Sein Gebet war in seiner Schlichtheit überzeugend und von einem starken Ernst.“ – Propheten und Könige, S. 389. 390.
„Der Herr, der Daniels Gebet erhörte, wird auch dein Gebet erhören, wenn du dich ihm so näherst, wie Daniel es tat.“ – In Heavenly Places, S. 75.

b. Wie wurde Daniels Gebet erhört? Daniel 9, 20-23.

c. Wie vermittelt Gott durch seinen Geist für uns? Römer 8, 26. Was möchte Gott, dass wir für andere tun? Jakobus 5, 16.


„Christus, unser Mittler, und der Heilige Geist treten ständig für den Menschen ein, doch verwendet sich der Geist nicht für uns wie Christus, der sein Blut geltend macht, das vom Anfang der Welt vergossen ist; der Geist wirkt an unseren Herzen, entlockt Gebete und Reue, Lob und Dank. Die aus unserem Munde strömende Dankbarkeit ist eine Folge davon, dass der Heilige Geist die Saiten der Seele in heiligen Erinnerungen anschlägt und die Musik des Herzens erweckt.“ – Bibelkommentar, S. 379.
„Bitten, Gesuche und Flehen unter Menschen bewegen Menschen und kontrollieren zum Teil Staatsangelegenheiten. Das Gebet bewegt aber den Himmel. Nur die Kraft, die wir als Antwort auf das Gebet erhalten, wird Menschen mit himmlischer Weisheit bereichern und sie dazu befähigen, im Einklang mit dem Geist zu arbeiten, da sie durch Friedensbande verbunden sind. Gebet, Glaube, Vertrauen auf Gott – diese Dinge bewirken eine göttliche Kraft, die den wahren Wert menschlicher Berechnungen zeigt: Sie sind wertlos.“ – In Heavenly Places, S. 75.

Dienstag 31. Juli

3. Um Heiligkeit bitten

a. Wie lehrte Jesus uns zu beten, wenn wir erkennen, dass wir Sünder sind? Lukas 18, 13.


„Gott gibt uns wegen unserer Sünden nicht auf. Wir mögen Fehler machen und seinen Geist betrüben, aber wenn wir reuig und zerknirscht zu ihm kommen, wird er uns nicht abweisen.“ – Glaube und Werke, S. 33.
„Wenn wir den Herrn anflehen, uns in unserer Not beizustehen und uns durch seinen Heiligen Geist zu leiten, dann wird er unser Gebet nicht unbeachtet lassen.“ – God’s Amazing Grace, S. 207.

b. Welche Einstellung müssen wir als Sünder ablehnen? Lukas 18, 11. 12.

„Die Gefahr unserer Zeit ist die Selbstgerechtigkeit; sie trennt die Menschen von Christus. Wer auf seine eigene Gerechtigkeit vertraut, kann nicht verstehen, wie die Erlösung durch Christus kommt. Sie nennen die Sünde Gerechtigkeit und die Gerechtigkeit Sünde. Sie haben keine Vorstellung von der Bösartigkeit der Übertretung und begreifen den Schrecken des Gesetzes nicht, denn sie respektieren den moralischen Maßstab Gottes nicht.“ – Glaube und Werke, S. 98. 99.

c. Welche Verheißung Gottes gilt für jedes Gebet des aufrichtigen Sündenbekenntnisses? Lukas 18, 14; 1. Johannes 1, 9.

„Der Seelenfeind wird zu dir kommen und sagen: ‚Es wird dir nichts nützen, wenn du betest. Hast du nicht diese Missetat begangen? Hast du nicht das Wort Gottes übertreten? Hast du nicht gegen dein Gewissen gehandelt?‘ Antworte ihm mit diesen Worten: ‚Ja, aber Christus hat mir geboten, dass ich beten soll. Er hat gesagt: So wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.‘“ – The Bible Echo, 15. Februar 1893.
„Er weist keinen ab, der bußfertigen Herzens zu ihm kommt. Kein aufrichtiges Gebet verhallt ungehört. Inmitten des Gesangs der himmlischen Chöre vernimmt Gott das Rufen auch des schwächsten Menschenkindes. Ob wir im Kämmerlein unser Herz vor ihm ausschütten oder ob wir auf der Straße ein Gebet flüstern, immer erreichen unsere Worte den Thron des Weltenherrschers; sie mögen für ein Menschenohr unhörbar sein; trotzdem gehen sie nicht im unendlichen Schweigen unter oder verlieren sich im Geschäftsgetriebe um uns her. Nichts kann das Verlangen der Seele ersticken; es steigt über den Lärm der Straße, über das Gewirr der Menge empor zu den himmlischen Hallen. Da wir zu Gott reden, wird unser Gebet erhört.“ – Christi Gleichnisse, S. 120.

Mittwoch 1. August

4. Um Weisheit bitten

a. Was bietet Gott jedem Einzelnen an, wenn wir nur darum bitten? Wie sollen wir darum bitten? Jakobus 1, 5. 6.


„Du brauchst die Weisheit nicht am Ende der Erde zu suchen, denn Gott ist nahe. Weder deine jetzigen noch künftigen Fähigkeiten bringen dir Erfolg; er erwächst nur aus der Hilfe des Herrn. Wir sollten viel weniger darauf vertrauen, was Menschen tun können, und viel mehr darauf, was Gott für jede gläubige Seele tun will. Es verlangt ihn danach, dass du im Glauben die Hand nach ihm ausstreckst und Großes von ihm erwartest. Er möchte dir Verständnis für Zeitliches und Geistliches geben. Er kann den Verstand schärfen, er kann Takt und Gewandtheit schenken. Stelle deine Fähigkeiten dem Werke Gottes zur Verfügung und bitte den Herrn um Weisheit; er wird sie dir geben.“ – Christi Gleichnisse, S. 98.

b. Wie werden wir uns durch die Weisheit Gottes von den Menschen um uns herum unterscheiden? Psalm 119, 97-100; 5. Mose 4, 5-9.

„Wie die Erde im Gehorsam gegen die Naturgesetze ihre Schätze hervorbringt, so sollten die Herzen der Menschen die Merkmale des Charakters Gottes widerstrahlen als Folge ihres Gehorsams gegen sein Sittengesetz. Selbst die Heiden sollten die Überlegenheit derer erkennen, die dem lebendigen Gott dienen und ihn anbeten.“ – Christi Gleichnisse, S. 205.

c. Wie sollten wir nach Weisheit suchen? Welche zwei Bedingungen nennt Gott, unter denen wir seine Weisheit erhalten können? Sprüche 2, 1-6.

„Es ist unmöglich, die Bibel mit einem demütigen, lernwilligen Geist zu studieren, ohne den Verstand zu entwickeln und zu stärken. Wer sich am besten mit der Weisheit und Absicht Gottes bekannt macht, wie sie in seinem Wort offenbart wird, erhält geistige Kraft. Solche Männer und Frauen werden zu tüchtigen Mitarbeitern des Meisterlehrers Jesu Christi werden.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 432.

Donnerstag 2. August

5. Mit Dankbarkeit beten

a. Was vergessen wir oftmals in unseren stillen Gebeten? Philipper 4, 6.


„Unsere Andachtsübungen sollten nicht allein im Bitten und Empfangen bestehen, unsere Gedanken nicht nur auf unsere Bedürfnisse gerichtet sein, sondern wir sollten auch dankbar der Wohltaten gedenken, die wir erhalten. Wir beten niemals zu viel, allein wir sind zu sparsam mit unserm Dank. Täglich schenkt uns Gott seine Gnadengaben; aber wie wenig zeigen wir ihm unsere Dankbarkeit, wie wenig loben und preisen wir ihn für das, was er uns getan hat!“ – Der Weg zu Christus, S. 75.

b. Wofür können wir Gott jeden Tag dankbar sein? Psalm 68, 20; Klagelieder 3, 22-25.

„Wenn unsere Sinne nicht durch die Sünde und die finsteren Bilder, die Satan uns ständig vor Augen hält, abgestumpft wären, würde Gott stets inbrünstige Dankbarkeit aus unseren Herzen zufließen für die Segnungen und Vorteile, die wir nicht verdient haben. Das ewige Lied der Erlösten wird ununterbrochen den preisen, der uns geliebt und uns mit seinem Blut von unseren Sünden reingewaschen hat. Wenn wir dieses Lied jemals vor dem Thron Gottes singen wollen, müssen wir es hier lernen.“ – That I May Know Him, S. 168.

Freitag 3. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum ist es so wichtig, dass unsere persönlichen Gebete im Geheimen gesprochen werden?
2. Welche Kraft wird uns als Antwort auf unsere Gebete gegeben, und wie kann diese Kraft für andere genutzt werden?
3. Welchem Gebet antwortet Gott stets ohne Verzögerung?
4. Wann werden die Menschen um uns herum die großen Vorteile sehen, die wir genießen, wenn wir Gott dienen und ihn anbeten?
5. Welches Lied müssen wir hier auf Erden lernen, damit wir uns den Erlösten anschließen können, wenn sie es im Himmel singen?

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