2. Lektion Sabbat, den 11. Juli 2020 


Das Erstgeburtsrecht erkaufen

„Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.“ (Galater 5, 16.)

„Es ist unsere Pflicht, unseren Appetit und unsere Gewohnheiten des Lebens in Einklang mit dem Gesetz der Natur zu bringen.“ – The Sanctified Life, S. 29.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 2, S. 43-54.

Sonntag, 5. Juli

1. Eine Charakterentwicklung wird benötigt

a. Was müssen wir erkennen, wenn wir ein starkes Verlangen nach etwas haben, auch wenn es etwas ist, was wir nicht für falsch halten? Sprüche 19, 21.


„Unablässig beschäftigten [Jakob] diese Dinge [des Erstgeburtsrechts], sodass sie zum Hauptanliegen seines Lebens wurden. Obwohl er also die ewigen Segnungen den zeitlichen vorzog, hatte er doch noch keine Erfahrung mit dem Gott gemacht, den er verehrte. Ihm fehlte die Herzenserneuerung durch Gottes Gnade. Er war überzeugt, dass sich die ihn betreffende Verheißung nicht erfüllen könne, solange Esau an den Rechten des Erstgeborenen festhielt. So überlegte er unausgesetzt, wie er in den Besitz jener Segnungen kommen könnte, die seinem Bruder so unwichtig, ihm dagegen so kostbar erschienen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 156.

b. Was hätte Jakob in dieser Lebensphase tun sollen, und was sollten auch wir immer bedenken? Psalm 37, 5-7.

„Manchmal scheint es schwer, geduldig zu warten, bis Gottes Zeit gekommen ist, das Rechte zu verteidigen. Doch wurde mir gezeigt, dass wir durch Ungeduld einen reichen Lohn verlieren.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 345.

Montag, 6. Juli

2. In die Falle gelockt

a. Wie nutzte Jakob Esaus Schwäche aus? 1. Mose 25, 29-31.


„Als Esau eines Tages ermattet und müde von der Jagd nach Hause kam, bat er um die Speise, die Jakob eben zubereitete. Dieser ergriff die Gelegenheit und erbot sich, den Hunger seines Bruders um den Preis des Erstgeburtsrechtes zu stillen; denn der eine Gedanke bewegte ihn ja immer.“ – Patriarchen und Propheten, S. 156.
„Jakob ergriff die Gelegenheit, um aus Esaus Hunger Vorteil zu ziehen. Er bot ihm eine Schüssel Linsensuppe an, falls er auf sein Erstgeburtsrecht verzichtete.“ – Spiritual Gifts, Band 3, S. 114.

b. Auch wenn es ein schlauer Einfall war: Warum war das listige Vorgehen Jakobs gegen seinen versuchten Bruder in den Augen Gottes kein idealer Plan? Sprüche 3, 29.

„[Gottes Wort] lehrt uns, in all unsrem Geschäftsverkehr uns selbst an den Platz des anderen zu stellen, mit dem wir zu tun haben, nicht nur auf unsere eigenen Dinge zu schauen, sondern auch auf die Dinge anderer. Derjenige, der aus eines anderen Unglück einen Vorteil zu seinem Nutzen zieht oder der sucht, durch die Schwachheit oder Unfähigkeit eines anderen zu gewinnen, ist ein Übertreter der Grundsätze und Vorschriften des Wortes Gottes.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 190.

c. Wofür entschied sich Esau, und warum? 1. Mose 25, 32. 33.

„[Esau] hatte das eigene Ich so lange befriedigt, dass er es nicht für notwendig ansah, sich von der verführerischen, begehrten Speise abzuwenden.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 43.
„Er dachte an sie, machte keine Anstrengung, seinen Appetit einzuschränken, bis dessen Macht jeden anderen Gedanken verbannte und ihn völlig beherrschte. Er bildete sich ein, er würde großen Verlust erleiden, ja selbst den Tod, wenn er nicht diese begehrte Speise bekäme. Je länger er daran dachte, desto stärker wurde sein Wunsch, bis sein heiliges Erstgeburtsrecht seinen Wert und seine Heiligkeit in seinen Augen verlor. Er dachte, wenn ich es jetzt verkaufe, kann ich es ja rasch wieder zurückkaufen. Er vertauschte es gegen eine Lieblingsspeise, sich schmeichelnd, er könne sich seiner entledigen und es nach Belieben zurückkaufen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 44.

Dienstag, 7. Juli

3. Ein teurer Leckerbissen

a. Welche Warnung sollten wir aus Esaus voreiliger Entscheidung ziehen, als ihm Jakob als Gegenleistung für sein Erstgeburtsrecht eine Mahlzeit anbot? 1. Mose 25, 34.


„Und für eine Schüssel Linsengericht gab er sein Erstgeburtsrecht auf und bekräftigte diesen Handel mit einem Eid. In Kürze hätte er im Zelt des Vaters bestimmt zu essen bekommen. Aber um seinen Hunger im Augenblick zu stillen, verschleuderte er gedankenlos das herrliche Erbe, das Gott den Vätern verheißen hatte. Sein Denken gehörte eben der Gegenwart. So war er bereit, himmlisches Gut für einen augenblicklichen Vorteil einzutauschen.
So verkaufte Esau seine Erstgeburt. Nachdem er sie veräußert hatte, war ihm wohler. Jetzt hinderte ihn nichts mehr, zu tun und zu lassen, was ihm gefiel. Wie viele verkaufen doch noch heute gewissermaßen ihr Erstgeburtsrecht, den Anspruch auf ein unvergängliches Erbe im Himmel um Vergnügen willen, die man fälschlich Freiheit nennt!“ – Patriarchen und Propheten, S. 156.

b. Was müssen wir bei Gottes Warnung bezüglich des Vermächtnisses Esaus verstehen? Maleachi 1, 2. 3; Römer 9, 13. 14.

„Es war auch kein Akt der Willkür, dass Gott Esau von den Segnungen des Heils ausschloss. Die Gnadengaben durch Christus stehen allen Menschen offen. Es gibt keine Erwählung, sondern nur die eigene Entscheidung, zu leben oder zu verderben. Gott hat in seinem Wort die Bedingungen niedergelegt, unter denen jeder zum ewigen Leben erwählt werden kann: Gehorsam gegen seine Gebote durch den Glauben an Christus. Von Gott wird erwählt, wer wesensmäßig mit seinem Gesetz übereinstimmt und tut, was er fordert; solch ein Mensch kann in das Reich der Herrlichkeit eingehen …
Wer wird denn erwählt? Jeder, der aufrichtig um seine Errettung bemüht ist. Wer die Waffenrüstung anlegt und den guten Kampf des Glaubens kämpft. Wer wacht und betet, in der Heiligen Schrift forscht und die Versuchung flieht. Wer im Glauben beharrt und jedem Wort aus Gottes Mund gehorsam ist. Die Voraussetzung zur Erlösung ist für alle geschaffen, aber erleben werden sie nur diejenigen, welche die Bedingungen erfüllt haben." – Patriarchen und Propheten, S. 182.

Mittwoch, 8. Juli

4. Unseren Appetit beherrschen

a. Gott hat uns den Appetit gegeben, um die Ernährung zu schätzen, aber welcher Tatsache müssen wir uns noch darüber bewusst werden? 1. Korinther 6, 19.


„Man sollte auf den gesamten Menschen achten. Wir sollen uns in Acht nehmen, dass das, was wir in den Magen aufnehmen, nicht etwa hohe und heilige Gedanken aus unserem Geist vertreibt. 
‚Kann ich nicht tun, was mir gefällt?‘, fragen einige. Es scheint so, als ob wir versuchten, ihnen etwas Gutes wegzunehmen, wenn wir ihnen einschärfen, mit Verstand zu essen und alle Gewohnheiten an den von Gott gegebenen Gesetzen zu messen.
Unser Körper gehört nicht uns, sodass wir nicht mit ihm umgehen können, wie es uns gefällt. Durch Gewohnheiten, die uns zugrunde richten und verkümmern lassen, wird es uns unmöglich, Gott vollkommen zu dienen. Unser Leben und alle unsere Fähigkeiten gehören ihm.“ – Reflecting Christ, S. 138.

b. Erkläre, wie der Geist eines Christen gesund erhalten werden kann. Römer 8, 1-6.

„Alles, was die körperliche Kraft verringert, schwächt den Geist und macht ihn weniger fähig, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Unsere Fähigkeit, das Gute zu wählen, wird verringert und wir haben weniger Willenskraft, das zu tun, was wir als Recht erkennen.
Der Missbrauch unserer körperlichen Kräfte verkürzt die Zeit, in der unser Leben zur Ehre und Verherrlichung Gottes benutzt werden könnte, und macht uns untüchtig das Werk zu verrichten, das Gott uns aufgetragen hat. Indem wir schlechte Gewohnheiten pflegen, spät zur Ruhe gehen und den Appetit auf Kosten der Gesundheit befriedigen, legen wir den Grund zur Schwäche. Indem wir körperliche Bewegung vernachlässigen oder Körper und Geist überarbeiten, bringen wir unser Nervensystem aus dem Gleichgewicht. Menschen, die in dieser Weise ihr Leben verkürzen und sich für den Dienst Gottes untüchtig machen, weil sie die Naturgesetze missbrauchen, berauben Gott und auch ihre Mitmenschen. Die Gelegenheit, anderen zum Segen zu werden, gerade das Werk, wozu Gott sie in die Welt gesandt hat, geht durch ihre eigene Handlungsweise verloren … Der Herr hält uns für strafbar, wenn wir durch unsere schädigenden Gewohnheiten auf diese Weise der Welt das Gute vorenthalten.
Die Übertretung des Gesetzes, dem unser Körper unterworfen ist, ist auch eine Übertretung des Sittengesetzes, denn Gott ist gerade so gut der Urheber der physischen Gesetze, wie er der Urheber des Sittengesetzes ist.“ – Christi Gleichnisse, S. 343.

Donnerstag, 9. Juli

5. Der Sieg durch Christus

a. Warum war Esau für seine eigene Wahl verantwortlich, obwohl Jakob ihm doch das verführerische Mahl angeboten hatte? Jakobus 1, 14. 15.

b. Welche sind die Schlüssel zum Sieg über das Jammern des ungezügelten Appetits? Galater 2, 20; 5, 16. 24. 25; 1. Korinther 15, 57.


„Indem er die schreckliche Macht der Versuchung, das starke Verlangen fühlt, welches zur Befriedigung verleitet, ruft mancher Mann in Verzweiflung aus: ‚Ich kann dem Bösen nicht widerstehen.‘ Sagt ihm, dass er es kann, dass er widerstehen muss. Er mag immer wieder überwunden worden sein, aber es braucht nicht stets so zu sein. Er ist schwach an moralischer Kraft, von den Gewohnheiten eines sündlichen Lebens beherrscht, seine Versprechungen und Entschlüsse sind gleich losem Sand. Die Erkenntnis seiner gebrochenen Versprechungen und Gelübde schwächt sein Vertrauen in seine eigene Aufrichtigkeit und lässt ihn fühlen, dass Gott ihn nicht annehmen oder mit seinen Bemühungen sein kann. Aber er braucht nicht zu verzweifeln.
Alle, die ihr Vertrauen in Christum setzen, sollen weder durch ererbte noch gepflegte Gewohnheiten oder Neigungen zu Sklaven gemacht werden. Anstatt von der niederen Natur in Banden gehalten zu werden, sollen sie über Appetit und Leidenschaft herrschen. Gott hat uns nicht allein gelassen, mit dem Bösen in unserer eigenen menschlichen Kraft zu kämpfen. Was auch unsere ererbten oder gepflegten Neigungen zum Bösen sein mögen, wir können sie überwinden durch die Kraft, welche er uns mitzuteilen bereit ist.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 178. 179.
„Für jede Seele, welche kämpft, um sich von einem sündhaften Leben zu einem Leben der Reinheit zu erheben, liegt das große Element der Kraft in dem einen Namen, ‚unter dem Himmel den Menschen gegeben, darinnen wir sollen selig werden.‘“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 183.

Freitag, 10. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. In welchem Sinne offenbarte der Plan Jakobs, Esau zu verführen, seinen fehlenden Glauben?
2. Nenne einige Arten der Versuchungen des Feindes, so wie er mit Esau tat.
3. Wie begehen viele heute im Grunde den gleichen Fehler wie Esau?
4. Warum müssen wir, die wir uns für die Ewigkeit vorbereiten, ernsthaft unseren Appetit im Zaum halten?
5. Wie können alle, die mit dem Appetit kämpfen, erkennen, dass es Hoffnung gibt?

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