9. Lektion Sabbat, den 29. August 2020


Die Zeit der Angst in Jakob

„Es ist ja ein großer Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und ist eine Zeit der Angst in Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden.“ (Jeremia 30, 7.)

„Ringe im Gebet wie einst Jakob. Seufze und flehe. Der Heiland schwitzte Blutstropfen in Gethsemane; du musst dich auch anstrengen. Verlasse deinen Gebetsort nicht eher, als bis du dich stark in Gott fühlst, und sei wachsam. Solange du wachst und betest, kannst du die bösen Anfechtungen bezwingen, und die Gnade Gottes kann und wird in dir lebendig sein.“ – Ruf an die Jugend, S. 83.

Zum Lesen empfohlen: Der große Kampf, S. 615-624. 629-632.

Sonntag, 23. August

1. Vorbereitung für unsere letzte Prüfung

a. Wie ähnelt die Angst Jakobs dem, was das Volk Gottes bald ertragen muss, und mit welchem Ereignis ist das verbunden? Jeremia 30, 5. 6; Offenbarung 22, 11. 12.


„Jakobs Erfahrung in jener Nacht des Ringens und der Angst versinnbildet die Trübsal, durch die Gottes Volk unmittelbar vor der Wiederkunft Christi gehen muss.“ – Patriarchen und Propheten, S. 174.

b. Was müssen wir über das Ende der Gnadenzeit verstehen? Apostelgeschichte 1, 7; Johannes 9, 4.

„Gott hat uns nicht offenbart, wann genau diese Botschaft nicht mehr verkündigt werden oder die Gnadenzeit zu Ende gehen wird. Was uns offenbart wurde, sollen wir für uns und unsere Kinder akzeptieren. Aber wir sollten nicht danach streben, Dinge zu erfahren, die der Allmächtige uns nicht mitteilen möchte …
Mich erreichten Briefe, in denen man mich fragte, ob mir gesagt worden sei, wann die Gnadenzeit zu Ende gehen werde. Ich antworte, dass ich nur eine Botschaft weiterzugeben hätte: Jetzt ist es Zeit zu wirken, ‚solange es Tag ist.‘“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 202.

Montag, 24. August

2. Wachsamkeit tut not

a. Warum müssen wir, denen großes Licht anvertraut ist, sehr wachsam sein, während wir uns vorbereiten, den Herrn mit Frieden zu empfangen? 1. Timotheus 5, 24; 1. Petrus 4, 17.


„Wenn die Bücher aufgeschlagen werden, wird der Lebenslauf eines jeden, der an Jesus geglaubt hat, vor Gott untersucht. Unser Fürsprecher beginnt mit denen, die zuerst auf Erden lebten, prüft dann die nachfolgenden Geschlechter und schließt mit den Lebenden. Jeder Name wird erwähnt, der Fall jedes Einzelnen genau untersucht. Es werden Namen angenommen, Namen verworfen.“ – Der große Kampf, S. 482.
„Das große Licht und Vorrecht, das sie erhalten haben, fordert von ihnen Rückerstattung in Gestalt von Tugend und Heiligkeit, und zwar im Maße des ihnen verliehenen Lichtes. Etwas Geringeres wird Gott nicht annehmen.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 392.

b. Erkläre den Ernst und die Hoffnung, welche mit dieser Tatsache verbunden sind. 2. Mose 32, 33; Hesekiel 18, 24. 27-30.

„Finden sich bei manchen Namen Sünden in den Büchern verzeichnet, die nicht bereut und vergeben sind, so werden ihre Namen aus dem Buch des Lebens entfernt und das Verzeichnis ihrer guten Taten aus dem Gedächtnisbuch Gottes getilgt …
Bei den Namen aller, die ihre Sünden wahrhaft bereut und durch den Glauben das Blut Christi als ihr versöhnendes Opfer in Anspruch genommen haben, wird Vergebung in die Himmelsbücher eingeschrieben. Da sie Teilhaber der Gerechtigkeit Christi geworden sind und ihr Charakter in Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes gefunden wird, werden ihre Sünden ausgetilgt und sie selbst des ewigen Lebens für würdig angesehen.“ – Der große Kampf, S. 482.
„Sehr ernst sind die mit dem Schlusswerk der Versöhnung zusammenhängenden Vorgänge, folgenschwer die damit verbundenen Tatsachen. Das Gericht geht jetzt im himmlischen Heiligtum vor sich. Schon viele Jahre wird dies Werk getan. Bald – niemand weiß, wie bald – werden die Fälle der Lebenden behandelt werden. In der Ehrfurcht gebietenden Gegenwart Gottes wird unser Leben untersucht werden. Mehr denn je ist es jetzt am Platze, dass jede Seele die Ermahnung des Heilandes beherzige. ‚Sehet zu, wachet und betet, denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist.‘ (Markus 13, 33.) …
Geht dann das Untersuchungsgericht zu Ende, so wird das Schicksal aller Menschen zum Leben oder zum Tode entschieden sein.“ – Der große Kampf, S. 490.

Dienstag, 25. August

3. Gräuel und Verwüstung

a. Welche warnende Lehre sollten wir aus einer tatsächlichen, aber auch symbolischen Erfahrung ziehen, die während der Zeit der frühen Christenheit stattfand? Matthäus 24, 15. 16.


„Der Heiland warnte seine Nachfolger: ‚Wenn ihr nun sehen werdet den Gräuel der Verwüstung (davon gesagt ist durch den Propheten Daniel), dass er steht an der heiligen Stätte (wer das liest, der merke darauf!), alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist.‘ (Matthäus 24, 15. 16; Lukas 21, 20.) Wenn die Römer ihre Standarten mit den heidnischen Symbolen auf den heiligen Boden, der sich auch auf einige Hundert Meter Landes außerhalb der Stadtmauern erstreckte, aufgepflanzt hätten, dann sollten sich die Nachfolger Christi durch die Flucht retten. Sobald das Warnungszeichen sichtbar würde, dürften alle, die entrinnen wollen, nicht zögern.“ – Der große Kampf, S. 25.
„Nicht ein Christ kam bei der Zerstörung Jerusalems ums Leben. Christus hatte seine Jünger gewarnt, und alle, die seinen Worten glaubten, warteten auf das verheißene Zeichen.“ – Der große Kampf, S. 30.

b. Wie wird sich das Gräuel und die Zerstörung am Ende wiederholen? Daniel 12, 1.

„So wie die Belagerung Jerusalems durch die römischen Armeen für die judäischen Christen das Signal zur Flucht war, so wird auch die Machtübernahme unserer Nation (der USA) im Zusammenhang mit dem Dekret über die Durchsetzung des päpstlichen Sabbats für uns eine Warnung sein.“ – Maranatha, S. 180.
„Ich sah, dass Jesus das Allerheiligste nicht verlassen wollte, bis jeder Fall zur Rettung oder Vernichtung entschieden sei, und dass der Zorn Gottes nicht eher kommen kann, bis Jesus sein Werk im Allerheiligsten vollendet hat, sein priesterliches Gewand ablegt und sich mit den Kleidern der Rache bekleidet. Dann tritt Jesus aus seiner Stellung zwischen dem Vater und den Menschen zurück, und Gott wird nicht länger zögern, sondern seinen lauteren Zorn über die ausgießen, die seine Wahrheit verworfen haben. Ich sah, dass der Grimm der Völker, der Zorn Gottes und die Zeit, die Toten zu richten, verschiedene Ereignisse waren, die einander folgen, auch dass Michael sich noch nicht aufgemacht, und dass die Zeit der Trübsal, wie noch keine gewesen ist, noch nicht angefangen hat. Die Nationen werden jetzt zornig, aber wenn unser Hohepriester sein Werk in dem Heiligtum vollendet hat, wird er sich aufmachen, die Kleider der Rache anlegen, und dann werden die sieben letzten Plagen ausgegossen werden.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 26.

Mittwoch, 26. August

4. Unseren Glauben ausrichten

a. Wie wird sich die Zeit der Angst in Jakob am Ende wiederholen? Jeremia 30, 7 (erster Teil); Offenbarung 13, 11-17.

„Diese Zeit der Angst beginnt, wenn Christus sein Werk als Mittler für die Menschen beendet. Dann ist der Fall eines jeden Menschen entschieden, und es wird kein sühnendes Blut mehr geben, das ihn von der Sünde reinigt … Wie Jakob von seinem zornigen Bruder mit dem Tode bedroht wurde, so wird das Volk Gottes durch die Gottlosen gefährdet sein, die es zu vernichten suchen. Und wie der Erzvater die ganze Nacht um Befreiung von der Hand Esaus rang, so werden die Gerechten Tag und Nacht zu Gott um Errettung von den Feinden rufen, die sie umgeben.
Satan hatte Jakob vor den Engeln Gottes verklagt und gefordert, ihn um seiner Sünde willen zu töten. Er hatte Esau bewogen, gegen ihn zu ziehen. Und in der langen Nacht des Ringens versuchte der Böse, den Patriarchen mit der Last seines Schuldbewusstseins zu überwältigen, um ihn zu entmutigen und sein Gottvertrauen zu zerbrechen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 174. 175.

b. Was müssen wir uns ins Bewusstsein rufen, wenn Satan uns wegen unserer Sünde verhöhnt? Jesaja 1, 18; 26, 3. 4.

„Als sich Jakob in seiner Angst an den Engel klammerte und ihn unter Tränen anflehte, erinnerte ihn auch der himmlische Bote, um seinen Glauben zu prüfen, an seine Sünde und versuchte, ihm zu entweichen. Aber Jakob ließ ihn nicht los. Er hatte erfahren, dass Gott gnädig ist, deshalb verließ er sich ganz auf dessen Barmherzigkeit. Er wies auf seine Reue hin und bat um Errettung. Als er sein Leben überschaute, wurde er fast zur Verzweiflung getrieben. Aber er hielt den Engel fest, und mit angstvollem Aufschrei blieb er bei seiner Bitte, bis er siegte.
So wird auch die Erfahrung der Kinder Gottes in ihrem letzten Kampf mit den Mächten des Bösen sein. Gott wird ihre Standhaftigkeit und Treue, ihr Vertrauen auf seine Macht, die sie befreien kann, prüfen. Satan dagegen wird versuchen, sie mit dem Gedanken zu erschrecken, dass ihr Fall hoffnungslos sei und ihre Sünden größer, als dass sie vergeben werden könnten. Tatsächlich werden jene Menschen ihre Versäumnisse klar erkennen, und ihre Hoffnung wird zeitweilig getrübt, wenn sie auf ihr Leben zurückblicken. Dann aber werden sie sich der Größe der göttlichen Gnade und ihrer eigenen echten Hingabe erinnern und sich auf Christi Verheißungen berufen, die er hilflosen und zugleich einsichtigen Sündern gegeben hat.“ – Patriarchen und Propheten, S. 175.

Donnerstag, 27. August

5. Die Stärke Jakobs

a. Was ist die größte Sorge in der Zeit der Angst in Jakob, und was ist die ermutigende Nachricht dabei? Jesaja 44, 22; Jeremia 30, 7 (letzter Teil).


„Hätte Jakob nicht seine Schuld zuvor bereut, das Erstgeburtsrecht durch Betrug erlangt zu haben, hätte Gott sein Gebet nicht erhören und sein Leben nicht gnädig bewahren können. So wird es den Kindern Gottes in der Trübsalszeit gehen. Müssten sie mit unvergebenen Sünden rechnen, während sie sich in Angst und Not befinden, würden sie überwältigt. Verzweiflung würde ihren Glauben untergraben, und sie könnten Gott nicht mehr vertrauensvoll um Befreiung anflehen. Aber obwohl sie sich ihrer Unwürdigkeit voll bewusst sind, gibt es bei ihnen keine verborgenen Sünden. Das Versöhnungsblut Christi hat ihre Sünden getilgt, die sie nun nicht mehr mahnen können.“ – Patriarchen und Propheten, S. 176.

b. Beschreibe den Eifer, mit dem wir jetzt Gott suchen müssen. Matthäus 11, 12.

„[Matthäus 11, 12 zitiert.] Mit der hier erwähnten Gewalt ist eine heilige Ernsthaftigkeit gemeint, wie sie Jakob am Jabbok zeigte. Wir brauchen uns nicht aufwallenden starken Gefühlen hinzugeben, sondern sollen unsere Bitten ruhig und ausdauernd am Thron der Gnade vorbringen. Unsere Aufgabe besteht darin, uns vor Gott zu demütigen, unsere Sünden zu bekennen und uns Gott im Glauben zu nahen.“ – That I May Know Him, S. 272.
„In ihrer Not werden die Gerechten ihre völlige Unwürdigkeit empfinden und sie unter vielen Tränen anerkennen, und wie Jakob werden sie sich auf die Verheißungen Gottes durch Christus berufen, die gerade den abhängigen, hilflosen und reuigen Sündern gegeben wurden.“ – The Spirit of Prophecy, Band 1, S. 121. 122.

Freitag, 28. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum hat der Herr in seiner Weisheit entschieden, den Tag an dem die Gnadenzeit endet, nicht zu offenbaren?
2. Wie kann ich mich in der Gefahr befinden, zu sorglos in Bezug auf meinen geistlichen Zustand zu sein?
3. Was geschieht, wenn Jesus sein Werk als unser Mittler abschließt?
4. Welche beiden gegensätzlichen Täuschungen sind gefährlich für unser Sündenbekenntnis?
5. Wie kann ich eifriger eine enge Verbindung mit Gott entwickeln wie Jakob?

Nach oben