4. Lektion Sabbat, den 23. Januar 2021


Brüderliche Liebe

„Niemand hat größere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Johannes 15, 13.)

„Es gibt viele Bande, die uns mit unserem Nächsten, mit der Menschheit und mit Gott verbinden. Diese Verbindung hat ein ernstes Gewicht der Verantwortung.“ – Our High Calling, S. 184.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 635-642.

Sonntag, 17. Januar

1. Sich in Gruben und Höhlen verstecken

a. Nenne eine Begebenheit, die den edlen Charakter Davids offenbart, und seinen Ursprung. 1. Samuel 22, 1. 3. 4; Psalm 57, 3. 4.


„Davids Sorge galt nicht in erster Linie sich selbst, obwohl er die Gefahr erkannte, in der er sich befand. Er dachte an seine Eltern und wollte eine andere Unterkunft für sie beschaffen … Aus dieser Geschichte können wir eine kostbare Lektion über die Liebe eines Sohnes lernen…
[Die Familie Davids] kam zu dem Entschluss, dass sie zusammen mit ihm sicherer aufgehoben wären, den der Prophet Samuel zum König gesalbt hat, auch wenn er ein Flüchtling in einer einsamen Höhle wäre, als wenn sie dem verrückten Wahnsinn eines eifersüchtigen Königs ausgeliefert wären …
In der Höhle von Adullam war die Familie in Zuneigung und Liebe vereint. Der Sohn Isais musizierte mit seiner Stimme und der Harfe, indem er die Worte sang: ‚Siehe, wie fein und lieblich ist's, dass Brüder einträchtig beieinander wohnen!‘ (Psalm 133, 1.) Er hatte die Bitterkeit des Argwohns und des Misstrauens seiner Brüder gekostet; und die Eintracht, welche an die Stelle der Uneinigkeit getreten war, schenkte dem Herzen des Vertriebenen Freude und Trost. Hier verfasste David den siebenundfünfzigsten Psalm.“ – The Signs of the Times, 7. September 1888.
„Als David durch die Eifersucht Sauls als ein Flüchtender in die Wüste getrieben wurde und von menschlicher Hilfe abgeschnitten war, stützte er sich in stärkerem Maße auf Gott.“ – Erziehung, S. 139.

Montag, 18. Januar

2. Während der Versuchung zusammenarbeiten

a. Wer floh noch, um David in die Höhle zu folgen? Wie war das eine lehrreiche Erfahrung für den gesalbten Flüchtling? 1. Samuel 22, 2.


„Kurze Zeit später stießen noch andere Männer, die der Bedrückung des Königs entgehen wollten, zu Davids Gruppe. Viele hatten längst das Vertrauen zu ihrem Herrscher verloren, weil sie sahen, dass er nicht mehr unter der Leitung des Heiligen Geistes stand. [1. Samuel 22, 2 zitiert.] David hatte ein eigenes kleines Königreich, in dem Ordnung und Manneszucht herrschten …
Gott nahm [David] in die Schule, damit er ein tüchtiger Heerführer und auch ein gerechter, gütiger König würde.“ – Patriarchen und Propheten, S. 639.
„Die Ungewissheit und Ruhelosigkeit des Lebens in der Wildnis, die ständig drohenden Gefahren, der häufige Zwang zur Flucht, der Charakter der Männer, die ihn dort umgaben … das machte eine strenge Selbstzucht umso unerlässlicher. Diese Erfahrungen weckten und entwickelten die Fähigkeit der Menschenbehandlung, das Mitgefühl mit den Unterdrückten und den Hass gegen die Ungerechtigkeit.“ – Erziehung, S. 139. 140.

b. Beschreibe die missliche Lage, welche viele gläubige Nachfolger Christi durchlebt haben werden, wenn der Herr wiederkommt, und die Hoffnung, die währenddessen auf sie scheint. Zephanja 3, 12; Hebräer 11, 37-40.

„Aus elenden Dachzimmern, aus ärmlichen Hütten, aus Gefängnissen, von Schafotten, von Bergen und Wüsten, aus den Höhlen der Erde und den Felsklüften wird Christus die Seinen zu sich sammeln. Auf Erden haben sie Mangel gelitten und sind geplagt und gequält worden. Millionen sind unter Schimpf und Schande ins Grab gegangen, weil sie sich weigerten, den trügerischen Ansprüchen Satans Folge zu leisten. Von menschlichen Gerichtshöfen sind die Kinder Gottes als die gemeinsten Verbrecher verurteilt worden. Aber der Tag ist nahe, an welchem Gott selbst Richter sein wird (Psalm 50,6). Dann werden die auf Erden gefällten Urteilssprüche umgestoßen werden. Dann wird Gott „aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen“ (Jesaja 25, 8) …
Welcherlei Kreuz sie auch haben tragen müssen, welche Verluste sie auch erlitten und welche Verfolgung sie auch erduldet haben, selbst der Verlust des zeitlichen Lebens – alles wird den Kindern Gottes reichlich wiedererstattet werden. [Offenbarung 22, 4 zitiert.]“ – Christi Gleichnisse, S. 177.

Dienstag, 19. Januar

3. Ein mutiger Königssohn

a. Wer war der treue Jonathan, und für welche Eigenschaften war er in Israel bereits hoch geschätzt? 1. Samuel 13, 5; 14, 1. 6. 13-15. 20. 23.


„In Jonathan, dem Sohn Sauls, sah der Herr einen Mann wahrer Aufrichtigkeit – jemanden, den er zu sich ziehen und dessen Herz er bewegen konnte.“ – Sons and Daughters of God, S. 208.
„Jonathan, der gottesfürchtige Sohn des Königs, war zur Befreiung Israels ausersehen. Durch göttliche Eingebung schlug er seinem Waffenträger vor, einen geheimen Angriff auf das feindliche Lager zu unternehmen. ‚Vielleicht‘, sagte er, ‚wird der Herr etwas für uns tun, denn es ist dem Herrn nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen.‘…
Engel beschützten Jonathan und seinen Waffenträger. Engel kämpften an ihrer Seite, und vor ihnen wichen die Philister zurück. Die Erde bebte, als käme eine riesige Menge von Reitern und Wagen daher. Jonathan erkannte darin aufs Neue ein Zeichen göttlicher Hilfe, und selbst die Philister wussten nun, dass Gott zur Befreiung Israels am Werke war. Große Furcht überkam das Heer in der Festung und auf dem Felde. In ihrer Bestürzung hielten sie die eigenen Leute für Feinde und fingen an, sich gegenseitig zu erschlagen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 605.

b. Was offenbarte, dass Jonathan nicht nur gläubig und mutig, sondern auch beim Volk beliebt war, was offensichtlich zum Ausdruck brachte, wie gut er als Nachfolger seines Vaters geeignet war? 1. Samuel 14, 24. 27. 43-45.

„Wenn er schon keinen Siegesruhm für sich beanspruchen konnte, so hoffte Saul für den Eifer, mit dem er die Heiligkeit des Eides hochhielt, Achtung zu erzielen. Selbst um den Preis des eigenen Sohnes wollte er seinen Untertanen deutlich machen, dass des Königs Autorität gilt … Hier wurde sein eigener unvernünftiger Befehl unwissentlich übertreten, und der König und Vater verurteilte seinen eigenen Sohn zum Tode …
Aber die Krieger lehnten die Urteilsvollstreckung ab … [1. Samuel 14, 45 zitiert.] Der stolze Monarch wagte gegen dieses einstimmige Urteil nichts zu sagen, und so blieb Jonathan am Leben.“ – Patriarchen und Propheten, S. 608.

Mittwoch, 20. Januar

4. Selbstlose Treue

a. Erkläre die Tiefe der Bewunderung, welche Jonathan David gegenüber erwies – und Gottes Absicht in dieser Freundschaft. 1. Samuel 18, 1-4.


„Vor allem waren die Herzen Jonathans und Davids eng miteinander verknüpft, und es bestand eine heilige Verbindung zwischen ihnen, welche bis zum Tod Sauls und Jonathans bestehen blieb. Es war das Wirken des Herrn, dass Jonathan als Werkzeug diente, um das Leben Davids zu bewahren, als Saul versuchte, ihn zu töten.“ – Spiritual Gifts, Band 4a, S. 79.

b. Wie hat sich Jonathan für David eingesetzt? 1. Samuel 19, 1-7.

c. Wie riskierte Jonathan damit sein eigenes Leben? 1. Samuel 20, 4. 13-17. 27-34; Beschreibe den ergreifenden Moment, in dem Jonathan und David über die Herzenshärte Sauls betrübt waren. 1. Samuel 19, 41. 42.

„Jonathan war seiner Geburt nach der Thronerbe, wusste sich jedoch durch göttlichen Entscheid beiseitegesetzt. Seinem Nebenbuhler erwies er sich als der zartfühlendste und treueste aller Freunde, als er Davids Leben unter Gefährdung des eigenen schützte … Jonathans Name wird im Himmel hoch geehrt und zeugt auf Erden von dem Vorhandensein und der Kraft selbstloser Liebe.“ – Erziehung, S. 144.

d. Was spendete David in der Wüste Siph zu einem späteren Zeitpunkt Trost, und wie inspirierte das sein Herz? 1. Samuel 23, 14-18; Psalm 11, 1-5.

„Es gab zu jener Zeit wenig Erfreuliches in Davids Leben. Umso mehr beglückte ihn daher ein unerwarteter Besuch Jonathans …
Nach Jonathans Besuch richtete sich David innerlich durch Loblieder auf, die er zu seiner Harfe sang: [Psalm 11, 1-5 zitiert.]“ – Patriarchen und Propheten, S. 641.

Donnerstag, 21. Januar

5. Die Selbstsucht unterdrückt

a. Was müssen wir als Familien über wahre biblische Freundschaft und über die Auswirkungen wahrer christlicher Liebe verstehen? Johannes 13, 34. 35; 15, 13.


„Unsere Liebe ist oft selbstsüchtig, denn wir beschränken sie auf bestimmte Grenzen. Wenn wir in enge Verbindung und Nachfolgerschaft mit Christo kommen, werden unsere Liebe, unser Mitgefühl und unsere Werke der Wohltätigkeit tiefer reichen und sich durch Übung ausdehnen und kräftigen. Die Liebe und das Interesse der Nachfolger Christi müssen so umfassend wie die Welt sein. Diejenigen, die nur für ‚mich und die Meinen‘ leben, werden den Himmel verfehlen. Gott ruft euch als Familie auf, Liebe zu pflegen und weniger feinfühlend gegenüber euch selbst und mehr feinfühlend gegenüber den Kümmernissen und Schwierigkeiten anderer zu sein.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 561.

b. Nenne einige wichtige Früchte wahrer Liebe. 1. Korinther 13, 4. 5.

„Alle, die [Christi] Geistes sind, werden Liebe üben, wie er sie vorlebte. Der gleiche Grundgedanke, der Jesus beseelte, wird auch sie in ihrem Handeln untereinander leiten.
Wenn Menschen nicht aus Zwang oder eigenem Interesse, sondern aus Liebe miteinander verbunden sind, macht sich in ihrem Leben das Wirken einer Macht bemerkbar, die über jedem irdischen Einfluss steht. Wo dieses Einssein besteht, ist es ein Beweis dafür, dass das Ebenbild Gottes im Menschen wiederhergestellt ist, dass ein neuer Lebensgrundsatz eingepflanzt wurde. Es wird sich dann zeigen, dass in der göttlichen Natur Kraft genug ist, den übernatürlichen Mächten des Bösen zu widerstehen, und dass die Gnade Gottes auch die dem natürlichen Herzen eigene Selbstsucht überwindet.
Wird solche Liebe in der Gemeinde offenbar wird sie gewiss den Zorn Satans erregen.“ – Das Leben Jesu, S. 677. 678.

Freitag, 22. Januar

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was kann der Grund dafür sein, dass Gott mich Erfahrungen machen lässt, die denen Davids ähnlich sind?
2. Wann wird im geistlichen Sinne eine kahle, dunkle Höhle von Licht erfüllt?
3. Warum war Jonathan getrost, dass die Philister besiegt werden können?
4. Wen soll ich nach dem Willen Gottes besuchen, so wie es Jonathan mit David in der Höhle tat?
5. Gott ruft mich auf, Liebe zu entwickeln. Welcher Art und wem gegenüber?

Nach oben