11. Lektion Sabbat, den 18. März 2023


Der alte Bund

Leittext: „Siehe, es kommen die Tage, spricht der Herr, dass ich über das Haus Israel und über das Haus Juda ein neues Testament machen will.“ (Hebräer 8, 8.)

„Gott sah was im Lager geschah. Er sah, dass sich das Volk sogar während der Zeit, in der die göttliche Herrlichkeit auf Sinai lag, den Versuchungen Satans zuwandte und die Regeln übertrat, denen zu gehorchen es versprochen hatte.“ – The Youth’s Instructor, 21. November 1901.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 348-351.

Sonntag, 12. März

1. Die Sklaverei verwirrt den Geist

a. In welchem Zustand befand sich Israel über viele Jahre lang, und wie beeinflusste dieser Zustand die Kenntnis Gottes und seiner Gesetze? 2. Mose 20, 1. 2; 5. Mose 5, 15.


„In der Knechtschaft hatte das Volk die Gotteserkenntnis und die Grundsätze des Bundes Abrahams weitgehend aus den Augen verloren. Als Gott die Hebräer aus Ägypten befreite, wollte er ihnen seine Macht und Barmherzigkeit zeigen, damit sie es lernten, ihn zu lieben und ihm zu vertrauen. Er führte sie hinab an das Rote Meer, wo ein Entkommen vor den verfolgenden Ägyptern unmöglich schien, damit sie ihre völlige Hilflosigkeit und die Notwendigkeit göttlichen Beistandes erkannten; dann erst befreite er sie. Das erfüllte sie mit Liebe und Dankbarkeit zu Gott und mit Vertrauen zu seiner helfenden Kraft. Er hatte sich ihnen unauflöslich verbunden als ihr Befreier aus zeitlicher Knechtschaft.
Aber es gab noch eine wichtigere Wahrheit, die sich ihnen einprägen sollte. Inmitten von Götzendienst und Verdorbenheit hatten sie weder eine rechte Vorstellung von der Heiligkeit Gottes noch von ihrer großen Sündhaftigkeit und völligen Unfähigkeit, dem Gesetz Gottes aus eigener Kraft zu gehorchen, und auch nicht von ihrer Erlösungsbedürftigkeit. Das alles mussten sie erst verstehen lernen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 349. 350.

b. Wohin brachte Gott sein Volk, damit es die Heiligkeit seines Gesetzes verstehen konnte? 2. Mose 19, 1. 5. 6.

Montag, 13. März

2. Die Sündhaftigkeit der Sünde

a. Wie reagierten die Israeliten auf Verheißungen von Segnungen, auch nachdem sie das Gesetz verstanden hatten, als es von Gott verkündet wurde? 2. Mose 19, 8; 24, 3.


„Die Volksmenge aber erkannte weder ihre Sündhaftigkeit noch die Unmöglichkeit, ohne Christus Gottes Gesetz halten zu können! Bereitwillig ging sie den Bund mit Gott ein. In dem Bewusstsein, aus sich heraus zur Gerechtigkeit fähig zu sein, erklärten die Israeliten: ‚Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.‘ (2. Mose 24, 7.) Sie hatten die Gesetzesverkündigung in schrecklicher Majestät am Berge erlebt und vor Furcht gezittert. Aber es vergingen nur wenige Wochen, bis sie ihren Bund mit Gott brachen und sich in Anbetung vor einem gegossenen Bild beugten. Sie konnten mit Hilfe eines Bundes, den sie verletzt hatten, nicht mehr auf Gottes Gnade hoffen; aber sie begriffen nun ihre Sündhaftigkeit und die Notwendigkeit der Vergebung. Jetzt spürten sie, wie dringend sie den Erlöser brauchten, der im Bund mit Abraham bereits geoffenbart und in den Opfern vorgeschattet war. So fühlten sie sich nunmehr Gott durch Glauben und Liebe als ihrem Erretter aus der Knechtschaft der Sünde verbunden. Jetzt erst waren sie innerlich darauf vorbereitet, die Segnungen des Neuen Bundes richtig zu erfassen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 350.

b. Welche Bedingungen hatte dieser Bund? 5. Mose 27, 26; Hesekiel 20, 11; 3. Mose 18, 5.

c. Was konnten sie, ähnlich zu unserem natürlichen Zustand, nicht begreifen? Jeremia 17, 9; Jesaja 1, 5. 6; 64, 5.


„‚Ihr könnt dem Herrn nicht dienen‘, sagte Josua, ‚denn er ist ein heiliger Gott ... der eure Übertretungen und Sünden nicht vergeben wird.‘ Ehe es eine dauerhafte Sinnesänderung im Volke geben konnte, mussten sie ihre völlige Unfähigkeit begreifen, Gott aus eigener Kraft gehorchen zu können. Sie hatten sein Gesetz übertreten, es verurteilte sie als Schuldige und sah keine Möglichkeit des Entrinnens vor. Solange sie sich auf ihre eigene Kraft und Rechtschaffenheit verließen, gab es für sie keine Sündenvergebung. Sie konnten den Forderungen des vollkommenen göttlichen Gesetzes nicht genügen, und es war vergeblich, dass sie aus Begeisterung gelobten, Gott zu dienen. Sündenvergebung und die Kraft, Gottes Gesetz zu gehorchen, konnten sie einzig und allein durch den Glauben an Christus erlangen. Sie mussten aufhören, sich durch eigene Anstrengungen erretten zu wollen, lernen, sich ganz auf die Verdienste des verheißenen Heilands zu verlassen, wenn sie Gott angenehm sein wollten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 504.

Dienstag, 14. März

3. Den Bund bestätigen

a. Wie reagierte das Volk beharrlich, nachdem Mose das Gesetz mit all seinen Bedingungen der Flüche und Segnungen verlesen hatte? 2. Mose 24, 7.


„Das durch Sklaverei und Heidentum abgestumpfte und erniedrigte Volk war nicht darauf vorbereitet, die Tragweite der Zehn Gebote ganz zu erfassen. Damit die Israeliten nun die Verpflichtungen des Dekalogs besser verstünden und auch erfüllten, wurden ihnen zusätzliche Vorschriften gegeben, die die Grundsätze der Zehn Gebote veranschaulichten und zeitgemäß erklärten. Zum Unterschied von den Zehn Geboten wurden sie Mose persönlich von Gott übergeben, damit er sie dem Volke mitteilte.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 506.
„Mose schrieb nicht die Zehn Gebote, sondern die Rechtsverordnungen und Verheißungen auf, die sie einhalten sollten und die vom Gehorsam abhängig waren. Er las sie dem Volk vor, und das ganze Volk verpflichtete sich, alle Worte, die der Herr gesagt hatte, zu tun. Dieses feierliche Gelöbnis schrieb Mose in ein Buch und brachte Gott ein Opfer für das Volk dar. ‚Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volks. Und sie sprachen: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören. Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hat auf Grund aller dieser Worte.‘“ – The Spirit of Prophecy, Band 1, S. 240.

b. Was wurde sofort getan, um die Wichtigkeit einer solchen Vereinbarung zu veranschaulichen? 2. Mose 24, 6. 8.

„Somit bestätigte das Volk dem Herrn sein heiliges Versprechen, alles zu tun, was er gesagt hat und gehorsam zu sein.“ – The Signs of the Times, 6. Mai 1880.
„Das Volk empfing hier die Bedingungen des Bundes. Es machte einen feierlichen Bund mit Gott, der den Bund versinnbildete, der zwischen Gott und jedem Gläubigen in Jesus Christus geschlossen wird. In deutlicher Weise wurden dem Volk die Bedingungen unterbreitet. Es blieben keine Unklarheiten. Als es aufgefordert wurde, sich zu entscheiden, ob es die gegebenen Bedingungen annehmen wollte, da versprach es einmütig, jede Verpflichtung zu erfüllen. Es hatte bereits zugestimmt, den Geboten Gottes zu gehorchen. Die Grundregeln des Gesetzes waren jetzt in allen Einzelheiten dargelegt worden, damit alle wussten, was in dem Versprechen, dem Gesetz zu gehorchen, inbegriffen war. Und sie nahmen diese ausführliche Darlegung des Gesetzes an.“ – Manuscript Releases, Band 1, S. 114.

Mittwoch, 15. März

4. Eine verlorene Generation

a. Was geschah mit der großen Mehrheit des Volkes Israel, da sie nicht erkannten, dass sie sich nicht selbst retten noch das Gesetz ohne göttliche Hilfe halten können? 4. Mose 26, 63-65.


„Alles, was wir in eigener Kraft tun, ist von Sünde befleckt.“ – Christi Gleichnisse, S. 309.
„Nikodemus hatte gehört, was Johannes der Täufer über Bekehrung und Taufe verkündigt und wie er die Leute auf den Einen hingewiesen hatte, der mit dem Heiligen Geist taufen werde. Auch er empfand, dass es den Juden an geistlicher Gesinnung mangelte und dass sie in hohem Maße von Frömmelei und weltlichem Ehrgeiz geleitet wurden. So hatte er gehofft, dass sich mit dem Kommen des Messias diese Dinge zum Guten wenden würden. Anderseits hatte die herzergreifende Botschaft des Täufers ihn doch nicht von seiner eigenen Schuld überzeugt. Er war ein auf Genauigkeit bedachter Pharisäer und stolz auf seine guten Werke. Auch wurde er von vielen hoch geachtet wegen seiner wohltätigen und großzügigen Gesinnung hinsichtlich der Unterhaltung des Tempeldienstes. Er war sich des göttlichen Wohlwollens gewiss und deshalb erschreckt von dem Gedanken an ein Reich, das für ihn in seiner gegenwärtigen Verfassung zu rein wäre.“ – Das Leben Jesu, S. 154.

b. Lag das Problem bei diesem „Alten“ Bund bei Gott oder bei den Menschen? Hebräer 8, 8.

„‚Ein Christ von Natur aus!‘ Diese betrügliche Idee hat vielen als Kleid der Selbstgerechtigkeit gedient. Sie hat viele zu einer vermeintlichen Hoffnung in Christo verführt, die keine erfahrungsgemäße Erkenntnis von ihm, von seiner Erfahrung, seinen Prüfungen und seinem Leben der Selbstverleugnung und Selbstaufopferung besaßen. Ihre Gerechtigkeit, von der sie so viel halten, ist nur wie ein schmutziges Kleid. Christus, der geliebte Lehrer, sagt: ‚Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.‘ (Matthäus 16, 24.) Ja, folgt ihm in guten und in schlechten Tagen. Folgt ihm, indem ihr euch mit den Bedürftigsten und Freundlosen anfreundet.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 179.
„Was ist es, das das Unglück und die Blöße derer darstellt, die sich als reich ansehen und viele Güter besitzen? Es ist das Verlangen nach der Gerechtigkeit Christi. In ihrer eigenen Gerechtigkeit werden sie dargestellt als mit schmutzigen Kleidern bekleidet, und trotz dieses Zustands schmeicheln sie sich selbst, dass sie mit der Gerechtigkeit Christi gekleidet seien. Kann es eine größere Täuschung geben? Sie könnten ausrufen, wie es vom Propheten gesagt wurde: ‚Wir sind des Herrn Tempel, wir sind des Herrn Tempel‘ (vgl. Jeremia 7, 4), während ihre Herzen mit unheiligen Dingen und ungerechtem Tausch erfüllt sind.“ – This Day With God, S. 228.

Donnerstag, 16. März

5. Ein anderer Bund wird benötigt

a. Welche Verheißung allein konnte denen, die zur Zeit des Alten Testaments lebten, Hoffnung geben, da der Alte Bund so hoffnungslos war? Jeremia 31, 31-33.


„Durch den Glauben an Christus ist Gehorsam gegen jedes Gebot des Gesetzes möglich.
Der Geist der Knechtschaft entsteht, wenn wir danach trachten, in Übereinstimmung mit gesetzlicher Religion zu leben, wenn wir danach streben, die Forderungen des Gesetzes aus eigener Kraft zu erfüllen. Es besteht nur dann Hoffnung für uns, wenn wir uns dem Bund Abrahams unterstellen, dem Bund der Gnade durch den Glauben an Christus Jesus. Das Evangelium, das Abraham gepredigt wurde, durch das er Hoffnung hatte, war dasselbe Evangelium, das uns heute gepredigt wird, durch das wir heute Hoffnung haben. Abraham blickte auf zu Jesus, dem Anfänger und Vollender unseres Glaubens.“ – Bibelkommentar, S. 379.

b. Nenne einige Helden der Schrift, welche diese Verheißung der göttlichen Hilfe annahmen. Hebräer 11, 4-32.

„Von Zeitalter zu Zeitalter kennzeichnete die Helden des Glaubens ihre Treue zu Gott, und sie waren für die Welt deutlich sichtbar, damit ihr Licht denen scheinen konnte, die in Finsternis waren. Daniel und seine drei Freunde sind ein glänzendes Beispiel christlichen Heldenmutes … Von ihrer Erfahrung am Hofe Babylons können wir lernen, was Gott für diejenigen tun wird, die ihm von ganzem Herzen dienen.“ – My Life Today, S. 68.

Freitag, 17. März

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie machen wir dieselbe Erfahrung wie die Hebräer, die unfähig waren, die wahre Bedeutung des göttlichen moralischen Gesetzes zu erkennen?
2. Warum machten sie bereitwillig Zusagen, welche sie nicht einhalten konnten?
3. Wie werden wir leicht verleitet, heute ähnliche Zugeständnisse vor Gott zu machen?
4. Was geschah weiterhin während der Geschichte Israels?
5. Welche Beispiele haben wir, die uns zeigen, dass der allgemeine Abfall keine Entschuldigung für unseren schwachen Glauben ist?

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