9. Lektion Sabbat, den 30. Mai 2015


Gefahren des Extremismus

„Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, dass du dich nicht verderbest.“ (Prediger 7, 16.)

„Es liegt wirklich gesunder Verstand in einer Diätreform.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 325.

Zum Lesen empfohlen: Bewusst essen, S. 87-94.

Sonntag 24. Mai

1. Begriffe definiert

a. Was ist Extremismus? Prediger 7, 16-18.

„Diejenigen, die unpopuläre Wahrheiten vertreten, sollten sehr widerspruchsfrei in ihrer Lebenshaltung sein und sich sorgfältig vor allem hüten, was ans Extreme grenzt. Sie sollten nicht bemüht sein, sich in ihrer Stellung soweit wie möglich von andern Menschen zu entfernen, sondern im Gegenteil, sie sollten zusehen, dass sie jenen, die sie zu reformieren wünschen, so nahe wie möglich kommen können, damit sie ihnen helfen mögen, zu der Stellung zu gelangen, die sie selbst so hoch schätzen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 373.
„Wir [mahnen] gleichzeitig die Fanatiker, keine falschen Grundsätze aufzustellen und zu versuchen, jeden dafür zu gewinnen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 370.

b. Was sind einige Merkmale von Fanatikern? Matthäus 23, 25.

„Manche wollen einfach nicht hören. Sie folgen schon so lange eigenen Vorstellungen und ihrer eigenen Weisheit, sie pflegen schon so lange ihre Heuchelei und ihre Neigungen zum Verkehrten, dass sie blind geworden sind und im Dunkeln tappen. Sie ändern Glaubensgrundsätze, rücken falsche Regeln in den Vordergrund und setzen Maßstäbe, die nicht von Gott stammen. Sie nehmen weltliche Ideen an und bilden einen Charakter, der sie vom Himmel ausschließen wird. Und doch rühmen sich ebendiese als das Volk Gottes, das gerecht sei und die Gebote ihres Herrn nicht missachte!“ – The Signs of the Times, 24. Juni 1903.

Montag 25. Mai

2. Mit Fanatismus umgehen

a. Wie können wir weise sein und Fanatismus vermeiden? Römer 12, 3; Hosea 14, 10.


„Die ihre Schwachheit erkennen, vertrauen einer Kraft, die höher ist als sie selbst. Und während sie auf Gott schauen, hat Satan keine Macht über sie. Die aber auf sich selbst vertrauen, werden leicht besiegt.“ – Bibelkommentar, S. 277.
„Solche, welche die Grundsätze der Reform nur teilweise verstehen, sind gerade die, welche am strengsten darauf halten, nicht nur ihre eigenen Ansichten selbst durchzuführen, sondern sie auch ihren Familien und Nachbarn aufzudrängen. Die Folgen ihrer missverstandenen Reform, wie sie in ihrer eigenen schlechten Gesundheit zu sehen sind, und ihre Bemühungen, ihre Ansichten anderen aufzuzwingen, geben vielen einen falschen Begriff von einer Ernährungsreform und veranlassen sie, dieselbe gänzlich zu verwerfen…
Niemand sollte andere kritisieren, weil ihre Handlungsweise nicht in allen Dingen in Übereinstimmung mit seiner eigenen ist. Es ist unmöglich, eine unveränderliche Regel aufzustellen, um die Gewohnheiten eines jeden zu regeln, und niemand sollte denken, dass sich alle nach ihm richten müssten. Nicht alle können dieselben Dinge essen. Speisen, welche einer Person wohlschmeckend erscheinen und für sie gesund sind, mögen einer anderen gar nicht schmecken und sogar schaden.“ – Bewusst essen, S. 89. 90.

b. Wie können wir dem Fanatismus noch entgegentreten? Markus 6, 45. 46.

c. Wie können wir es vermeiden, ins Extrem zu verfallen? 5. Mose 30, 16. 19; Jesaja 8, 20.


„Wer den Maßstab so weit wie möglich dem Befehl Gottes anpasst und nach dem Licht Gottes handelt, das er uns durch sein Wort und das Zeugnis seines Geistes gibt, wird seine Handlungsweise nicht ändern, um die Wünsche von Freunden oder Verwandten zu erfüllen, egal ob es sich um eine oder mehrere Personen handeln, die im Gegensatz zu Gottes weisen Geboten leben. Wenn wir uns in diesen Dingen an die Grundsätze halten, die Gesetze der Ernährung genau befolgen und unseren Geschmack nach dem Plan Gottes erziehen, werden wir gemäß dem Plan Gottes einen Einfluss ausüben. Die Frage lautet: Sind wir bereit, wahre Gesundheitsreformer zu sein?“ – Counsels on Diet and Foods, S. 35. 36.

Dienstag 26. Mai

3. Zwei Klassen von Gesundheitsreformern

a. Was sollte der grundlegende Leitfaden in Dingen der Gesundheitsreform sein? Philipper 4, 5.

„Personen, welche die Gesundheitsgesetze verstehen und sich von Grundsätzen leiten lassen, werden sowohl in der Befriedigung wie in der Beschränkung Extreme meiden. Sie wählen ihre Kost nicht nur zur Befriedigung der Esslust, sondern zum Aufbau des Körpers. Sie suchen alle Kräfte im günstigsten Zustand zu erhalten, um Gott und Menschen am besten dienen zu können. Sie halten ihre Esslust unter der Herrschaft der Vernunft und des Gewissens, und Gesundheit des Körpers und Geistes ist ihr Lohn. Während sie ihre Ansichten nicht in anstößiger [engl.: aggressiver] Weise anderen aufdrängen, wird ihr Beispiel ein Zeugnis zugunsten wichtiger Grundsätze. Diese Personen üben einen großen Einfluss zum Guten aus.“ – Bewusst essen, S. 90.

b. Beschreibe die zwei Klassen bekenntlicher Gesundheitsreformer und beschreibe das Ende beider Klassen. Zephanja 2, 15; Sprüche 14, 12.

„Zwei Menschengruppen sind mir gezeigt worden, erstens diejenigen, die das Licht nicht ausleben, das Gott ihnen gegeben hat, zweitens die, die zu stark ihre einseitigen Vorstellungen von Reform durchführen und sie anderen aufzwingen. Wenn sie einen Standpunkt einnehmen, vertreten sie ihn hartnäckig und schießen in fast allem über das Ziel hinaus.
Die erste Gruppe hat die Reform angenommen, weil jemand anderes es auch getan hat. Sie haben selbst kein klares Verständnis ihrer Grundsätze erlangt. Viele von denen, die die Wahrheit bekennen, haben sie angenommen, weil jemand anderes es auch getan hat, und um keinen Preis könnten sie die Gründe für ihren Glauben angeben. Deshalb sind sie so unbeständig. Statt ihre Beweggründe im Licht der Ewigkeit zu prüfen, statt sich eine praktische Kenntnis der Grundsätze anzueignen, die all ihrem Handeln zugrunde liegen, statt bis auf den Grund zu graben und für sich selbst auf einem richtigen Fundament zu bauen, wandeln sie in dem Schein einer fremden Fackel und werden mit Sicherheit fehlgehen.
Die andere Gruppe vertritt falsche Anschauungen bezüglich der Reform. Sie wählen eine zu kärgliche Kost, sie leben von Nahrungsmitteln geringer Qualität, die ohne Rücksicht auf den Nährstoffbedarf des Körpers zubereitet werden. Es ist wichtig, die Nahrung sorgfältig zuzubereiten, damit der Appetit, sofern er nicht verdorben ist, durch sie angeregt wird.“ – Bewusst essen, S. 88.

c. Wie sollten wir daher unsere Nahrung wählen? 1. Korinther 10, 31.

Mittwoch 27. Mai

4. Zunehmender Fortschritt

a. Was sollten treue Leiter bedenken, wenn sie andere in Dingen der Gesundheitsreform belehren? 1. Mose 33, 14; Sprüche 4, 18.


„Wenn ihr irrt, entfernt euch nicht so weit wie möglich von den Leuten, denn dann durchschneidet ihr das Band eures Einflusses und könnt ihnen nichts Gutes tun. Irrt euch lieber auf Seiten der Menschen; denn in diesem Fall besteht die Hoffnung, dass ihr die Menschen mit euch ziehen könnt. Aber ihr braucht weder in der einen noch in der andern Hinsicht zu irren. 
Ihr braucht weder ins Wasser noch ins Feuer zu gehen, sondern nehmt den mittleren Weg und vermeidet alle Extreme“ – Counsels on Diet and Foods, S. 211.
„Wenn wir zu Leuten gehen, die kein Licht über die Gesundheitsreform besitzen, und ihnen als erstes unsere strengsten Regeln vorsetzen, dann besteht die Gefahr, dass sie entmutigt werden, wenn sie sehen, wie viel sie aufzugeben haben, und sie werden keine Anstrengungen machen, sich zu reformieren. Wir müssen die Leute geduldig und schrittweise voranführen, ‚des Brunnens Gruft‘ gedenkend, daraus wir ‚gegraben‘ sind.“ – Gesundes Leben, S. 35.

b. Wie führt ein treuer Hirte seine Herde? Johannes 10, 2-4. 11.

c. Wie verhalten sich falsche Hirten? Johannes 10, 10 (erster Teil). 12. 13; Hesekiel 34, 2-4.


„Der Mangel an Festigkeit bezüglich der Grundsätze der Gesundheitsreform ist ein Zeiger [des] Charakters und [der] geistlichen Stärke [derer, die sich in der Zentrale des Werkes befinden].“ – Zeugnisse, Band 2, S. 480.
„ich sah, dass manche die tief in Fanatismus geraten waren, die ersten sein werden, die forteilen, ehe Gott sie sendet, ehe sie von ihren Irrtümern gereinigt sind. Indem sie Irrtum mit Wahrheit gemischt und die Herde Gottes damit gespeist haben, wird dieselbe krank, und Zerstörung und Tod werden folgen, wenn diese selbst erwählten Hirten sich gedrungen fühlen weiter zu gehen.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 53.
„Anstatt sich von Vernunft und gesundem Urteil leiten zu lassen, gestatteten [einige unter uns] es ihren Gefühlen, die Zügel zu übernehmen.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 379.
„[Manche geben vor] einen Teil der gegenwärtigen Wahrheit zu glauben… Sie sind niemandem verantwortlich. Sie haben einen eigenen, unabhängigen Glauben.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 348.

Donnerstag 28. Mai

5. Ernten, was man sät

a. Was wird die Folge von Extremen in der Gesundheitsreform sein? Jesaja 1, 5. 6.


„Engherzigkeit und Überbetonung nebensächlicher Punkte haben der Sache der Lebensreform [engl.: Gesundheitsreform] sehr geschadet. Man kann bei der Zubereitung der Nahrung so stark um Sparsamkeit bemüht sein, dass die Kost statt gesund dürftig wird. Was ist das Ergebnis: schlechtes Blut. Ich habe mehrere Fälle von äußerst schwer heilbarer Erkrankung gesehen, die auf eine Mangelernährung zurückzuführen waren. Die so betroffenen Personen waren nicht durch Armut zu einer kärglichen Kost gezwungen, sondern durch ihre eigene irrige Ansicht über die Lebensreform [engl.: Gesundheitsreform]. Tag für Tag, Mahlzeit für Mahlzeit wurden dieselben Nahrungsmittel ohne Abwechslung zubereitet, bis sich Verdauungsstörungen und allgemeine Schwäche ergaben…
Eine andere Gruppe, voll Verlangen, ein richtiges Beispiel zu geben, treibt es wieder zu weit in die entgegengesetzte Richtung. Manche sind nicht imstande, die beste Nahrung zu erhalten, und anstatt solche Sachen zu gebrauchen, die am besten den Mangel ersetzen würden, nehmen sie eine zu magere Kost. Ihre Nahrung enthält nicht die Stoffe, die zur Bildung guten Blutes notwendig sind. Ihre Gesundheit leidet, ihre Brauchbarkeit vermindert sich und ihr Beispiel spricht eher gegen als zugunsten einer Ernährungsreform in der Kost.“ – Bewusst essen, S. 89.

b. Was wird geschehen, wenn wir Gottes Methoden befolgen? Jesaja 58, 8. Woher wissen wir, dass Gottes Weg nicht schwer ist? 5. Mose 30, 11-14.

„Eine sorgfältige Übereinstimmung mit den Gesetzen, die Gott uns gab, wird uns Gesundheit garantieren, und es wird kein Zusammenbruch der Konstitution erfolgen.“ – Gesundes Leben, S. 30.

Freitag 29. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie gehen Extremisten oftmals vor? Was wäre eine bessere Handlungsweise?
2. Beschreibe die zwei Klassen von falschen Gesundheitsreformern.
3. Was sollte in Dingen der Gesundheitsreform der leitende Grundsatz sein?
4. Wie sollen wir in der Gesundheitsreform zunehmen?
5. Was sind die Folgen des Extremismus? Was wird die Folge sein, wenn wir dem Weg Gottes folgen?

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