2. Lektion Sabbat, den 13. Juli 2019


Grundsätze der Erziehung

„Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Das ist eine feine Klugheit, wer darnach tut, des Lob bleibt ewiglich.“ (Psalm 111, 10.)

„Der Zweck, um dessentwillen ihr eine Schulbildung erlangen wollt, darf nicht für einen Augenblick aus den Augen verloren werden. Sie soll eure Fähigkeiten so entwickeln und dirigieren, dass ihr von größerer Brauchbarkeit seid und andern zu größerem Segen gereichen könnt nach dem Maß eurer Fähigkeiten.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 238.

Zum Lesen empfohlen: Erziehung, S. 11-17.

Sonntag 7. Juli

1. Der Ursprung von Wissen und Weisheit

a. Wo findet man wahre Weisheit? Sprüche 9, 10; Kolosser 2, 2. 3.


„Der Mond und die Sterne unseres Sonnensystems erhalten ihren Schein durch Zurückwerfung des Sonnenlichtes. Ebenso spiegeln sich in den Denkern der Erde, sofern ihre Lehren richtig sind, die Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit. Jeder Gedankenschimmer, jeder Geistesblitz stammt von dem Lichte der Welt.“ – Erziehung, S. 11.

b. Wie verleiht Gott den sterblichen Menschen seine Weisheit? Sprüche 2, 6; Psalm 32, 8.

„Welchen Pfad der Forschung wir auch immer mit der ernsten Absicht verfolgen, zur Wahrheit zu gelangen: Wir kommen mit dem unsichtbaren, mächtigen Geist in Berührung, der in allem und durch alles wirkt. Der menschliche Geist kommt in Verbindung mit dem göttlichen, der endliche mit dem unendlichen. Die Auswirkung solcher Gemeinschaft auf Leib, Seele und Geist ist nicht abzuschätzen.“ – Erziehung, S. 54.

Montag 8. Juli

2. Gottes Vorsehung

a. Wie sind Gottes Wege im Vergleich zu unseren? Jesaja 55, 8. 9. Wie spiegelt sich das in Gottes Vorsehung für unsere Erziehung wieder?


„Unsere Vorstellungen über Erziehung bewegen sich in einem zu engen und niederen Bereich. Wir bedürfen eines weiteren Gesichtskreises, einer höheren Zielsetzung. Wahre Erziehung heißt mehr, als ein gewisses Studium zu verfolgen. Sie bedeutet Höheres, als sich auf das jetzige Leben vorbereiten. Mit der gesamten Wesenheit des Menschen befasst sie sich und mit der ganzen Dauer des ihm ermöglichten Daseins. Sie besteht in der harmonischen Entwicklung seiner körperlichen, geistigen und geistlichen Kräfte. Sie bereitet den Lernenden für ein freudiges Dienen in dieser Welt und für die höhere Freude eines umfassenderen Dienstes in der zukünftigen vor.“ – Erziehung, S. 11.

b. Was ist also das Ziel wahrer Erziehung? Epheser 3, 14-19.

„Höher, als der höchste menschliche Gedanke sich erheben kann, steht Gottes Ideal für seine Kinder. Göttlichkeit Gottähnlichkeit ist das zu erreichende Ziel. Vor dem Lernenden liegt eine Bahn beständigen Wachstums. Er hat ein Ziel zu erreichen, auf eine Stufe zu gelangen, die alles Gute, Reine und Edle in sich schließt. Er wird in jedem Zweig wahrer Erkenntnis so schnell und so weit wie möglich vorankommen. Aber seine Bemühungen werden sich auf Dinge richten, die so sehr über selbstsüchtige und irdische Interessen erhaben sind, wie der Himmel höher ist denn die Erde.“ – Erziehung, S. 16.

c. Wonach sollten wir trachten? Jeremia 9, 22. 23.

„Die Erziehung und Heranbildung der Jugend ist ein wichtiges und feierliches Werk. Das große Ziel sollte eine richtige Entwicklung des Charakters sein, damit der Einzelne für die Verrichtung der Pflichten des gegenwärtigen Lebens befähigt werde und zuletzt das zukünftige ewige Leben erlangen kann. Die Ewigkeit wird offenbaren, wie dieser Aufgabe nachgekommen wurde. Wenn Prediger und Lehrer ihre Verantwortung völlig verstehen würden, stände es heute anders mit der Welt. Aber sie sind zu beschränkt in ihren Ansichten und Zielen. Sie erkennen nicht die Bedeutung ihrer Aufgabe oder ihrer Resultate.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 453.

Dienstag 9. Juli

3. Verbindung mit Gott

a. Wie wurde der Mensch geschaffen? 1. Moses 1, 27; Mit welchen Möglichkeiten?


„‚Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde‘ (1. Mose 1, 27), und es war seine Absicht, dass der Mensch, je länger er lebte, desto völliger dieses Bild offenbaren, desto vollkommener die Herrlichkeit des Schöpfers widerspiegeln sollte. … Hätte er Gott die Treue gehalten, all dies wäre für immer sein gewesen. Unendliche Zeiträume hindurch hätte er stets neue Schätze der Erkenntnis erworben und immer klarere Vorstellungen von der Weisheit, Macht und Liebe Gottes gewonnen. Immer vollkommener hätte er seinen Daseinszweck erfüllt, in stets vollendeterem Maße die Herrlichkeit des Schöpfers widergestrahlt.
Aber dies wurde durch Ungehorsam verscherzt. Die Gottähnlichkeit wurde durch die Sünde zerstört und nahezu ausgelöscht. Die körperlichen Kräfte des Menschen wurden geschwächt, sein geistiges Fassungsvermögen verringert und sein geistliches Auge verdunkelt. Er war dem Tode verfallen, doch wurde das Menschengeschlecht nicht ohne Hoffnung gelassen. In unendlicher Liebe und Barmherzigkeit war der Plan zur Erlösung gefasst worden; ein Leben der Bewährung wurde zugestanden. Es sollte das Werk der Erlösung sein, im Menschen das Bild seines Schöpfers wiederherzustellen, ihn zu der Vollkommenheit zurückzuführen, in der er geschaffen war. Sie sollte die Entwicklung von Leib, Seele und Geist fördern, damit die göttliche Absicht, die bei seiner Erschaffung gewaltet hatte, verwirklicht werden könnte. Dies ist auch der Zweck der Erziehung, das große Ziel des Lebens.“ – Erziehung, S. 13. 14.

b. Welcher Wunsch sollte jedes Herz erfüllen? Psalm 86, 11.

„Jedes nach dem Bilde Gottes erschaffene Menschenwesen wird mit einem Vermögen ausgestattet, das dem des Schöpfers verwandt ist: mit persönlicher Eigenart, mit der Kraft zu denken und zu handeln … Es ist die Aufgabe wahrer Erziehung, dieses Vermögen zu entwickeln: die Jugend zu selbstständig denkenden Menschen heranzubilden und nicht zu Nachplapperern fremder Gedanken. Man weise die Schüler auf die Quellen der Wahrheit hin, auf die weiten Gebiete, die sich in Natur und Offenbarung der Forschung auftun, statt ihr Studium auf das zu beschränken, was Menschen gesagt oder geschrieben haben...
Eine solche Erziehung bewirkt mehr als geistige Zucht, mehr als körperliche Ertüchtigung. Sie festigt den Charakter, sodass Wahrhaftigkeit und aufrechtes Wesen nicht selbstsüchtigen Wünschen oder weltlichem Ehrgeiz geopfert werden. Sie ist für die Seele ein Bollwerk gegen das Böse … Wenn die Gedanken bei der Erhabenheit des göttlichen Charakters verweilen, erneuert sich der Geist, und die Seele wird wieder in das Ebenbild Gottes verwandelt.“ – Erziehung, S. 15.

Mittwoch 10. Juli

4. Der Dienst am Nächsten

a. Welche Erfahrung können wir machen, wenn wir Gott kennen? 1. Johannes 4, 16. 19.


„Liebe, die Grundlage von Schöpfung und Erlösung, ist auch die Grundlage wahrer Erziehung. Dies wird in dem Gesetz verdeutlicht, das Gott uns als Richtschnur fürs Leben gegeben hat. Das erste und größte Gebot lautet: ‚Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte.‘ (Lukas 10, 27.) Ihn, den Unendlichen, Allwissenden, von ganzem Herzen, ganzer Seele und allen Kräften zu lieben, bedeutet die höchste Entfaltung jeglicher Anlage, heißt, dass im ganzen Wesen an Leib, Geist und Seele das Bild Gottes wiederhergestellt werden soll.“ – Erziehung, S. 13. 14.
„In dem durch die göttliche Gnade wiedergeborenen Herzen ist Liebe die Triebfeder aller Handlungen. Sie verändert das Innere, leitet und lenkt die Beweggründe, zügelt die Leidenschaften, überwindet feindselige Stimmungen und veredelt die Gefühle. Wenn diese Liebe im Herzen gepflegt wird, verschönert sie das Leben und hat einen läuternden Einfluss auf unsere Umgebung.“ – Der Weg zu Christus, S. 42.

b. Wie beeinflusst die Liebe Gottes die Beziehung zu unseren Nächsten? Johannes 13, 34.

„Dasselbe Interesse, dieselbe Zartheit und Langmut, welch er gegen uns offenbart hat, sollen wir gegen andere offenbaren. Er sagt: ‚Liebet euch untereinander, gleich wie ich euch geliebet habe.‘ (Johannes 13, 34.) Wenn Christus in uns wohnt, werden wir seine selbstlose Liebe gegen alle offenbaren, mit denen wir zu tun haben. Wenn wir Männer und Frauen sehen, die der Teilnahme und Hilfe bedürfen, sollen wir nicht fragen: ‚Sind sie würdig?‘, sondern: ‚Wie kann ich ihnen von Nutzen sein?‘“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 166.
„Satan hat die listigsten Methoden benutzt, um seine Pläne und Grundsätze mit dem Erziehungssystem zu verweben, um auf diese Weise im Gemüt der Kinder und Jugendlichen ein Bollwerk aufzurichten. Es ist die Aufgabe des echten Erziehers, die Anschläge des Bösen zu vereiteln. Wir stehen in einem feierlichen und heiligen Bund mit Gott, unsere Kinder für ihn und nicht für die Welt zu erziehen, sie zu lehren, ihre Hand nicht der Welt zu reichen, sondern Gott zu lieben, zu fürchten und seine Gebote zu halten. Sie sollten von dem Gedanken beeindruckt werden, dass sie nach dem Bilde ihres Schöpfers geformt wurden und dass Christus das Vorbild ist, nach dem sie umgestaltet werden sollen. Jener Erziehung, die ein Wissen von der Erlösung vermittelt und Leben und Wesen Gott ähnlich macht, muss unsre ernsteste Aufmerksamkeit gewidmet sein.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 132.

Donnerstag 11. Juli

5. Ein vollständiger Erziehungsplan

a. Was bewirkt der Plan Gottes? 1. Thessalonicher 5, 23.

b. Wie bezeugt die Kindheit Jesu diese Vollkommenheit? Lukas 2, 51.

c. Wie können wir in der Erziehung erfolgreich sein? Römer 12, 1. 2.


„All die mannigfaltigen Fähigkeiten des Leibes, der Seele und des Geistes hat der Mensch von Gott empfangen, um damit den höchstmöglichen Stand an Vollkommenheit zu erreichen. Das kann aber keine eigennützige, einseitige Bildung sein; denn Gottes Wesen, dem wir ähnlich werden sollen, ist Güte und Liebe. Gebrauchen wir die Eigenschaften und Fähigkeiten, mit denen uns der Schöpfer beschenkt hat, zu seiner Ehre und zur Förderung unserer Mitmenschen! Wir finden dann reinste, edelste und beglückendste Erfüllung.
Wenn man dem allem die gebührende Beachtung schenkte, gäbe es in manchen gegenwärtigen Erziehungsmethoden einen gründlichen Wandel … Der Schüler andererseits strebte danach, Gottes Gaben in sich zu entfalten, nicht um andere zu übertreffen, sondern um die Absicht des Schöpfers zu erfüllen und seinem Bilde ähnlicher zu werden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 578. 579.
„Er, der den Menschen schuf, hat auch für seine körperliche, geistige und seelische Entwicklung gesorgt. Deshalb hängt echter Erfolg in der Erziehung ab von der gewissenhaften Verwirklichung der göttlichen Absichten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 578.

Freitag 12. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wo können wir die Quelle aller Weisheit finden?
2. Was ist das Ziel wahrer Erziehung?
3. Welches Werk muss von jedem Gläubigen verrichtet werden?
4. Wie lehrt uns die Erziehung, anderen zu dienen?
5. Welche Bestandteile unseres Seins werden von einer vollständigen Erziehung umfasst?

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