5. Lektion Sabbat, den 3. August 2019


Der große Lehrer

„Und sie entsetzten sich über seine Lehre; denn er lehrte gewaltig und nicht wie die Schriftgelehrten.“ (Markus 1, 22.)

„[Jesus] war ein Lehrer, ein Erzieher wie ihn die Welt zuvor nie gehört oder gesehen hatte. Er sprach wie jemand, der Autorität besaß, und trotzdem erweckte er das Vertrauen aller Menschen.“ – Selected Messages, Band 3, S. 138.

Zum Lesen empfohlen: Erziehung, S. 67-77.

Sonntag 28. Juli

1. Die frühen Lebensjahre Jesu

a. Wie beschreibt die Bibel die frühen Lebensjahre Jesu? Lukas 2, 40. 52.

„Er, der vom Himmel kam, um unser Vorbild und Lehrer zu sein, verlebte dreißig Jahre als ein Glied des Haushalts zu Nazareth. Der biblische Bericht ist in Bezug auf diese Jahre sehr kurz. Keine mächtigen Wunder zogen die Aufmerksamkeit der Menge auf sich. Keine begierige Menge folgte seinen Schritten oder lauschte seinen Worten, und doch erfüllte er während all dieser Jahre seine göttliche Mission. Er lebte als einer von uns, nahm teil an dem häuslichen Leben, unterwarf sich seiner Zucht, erfüllte dessen Pflichten und trug seine Lasten.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 355.

b. Wie ist der bescheidene Beruf eines Zimmermanns, den Jesus ausübte, ein Beispiel für jeden Jugendlichen? Matthäus 13, 54-56.

„Gerade mit seinem Verhalten im häuslichen Kreise ist [Jesus] den Kindern und der Jugend ein Vorbild. Der Heiland wurde arm, um uns zu lehren, wie wir auch unter bescheidenen Verhältnissen ein Leben inniger Gemeinschaft mit Gott führen können. Er lebte, seinen Vater im Getriebe des Alltags zu erfreuen, ihn zu ehren und zu verherrlichen. Er begann seine Aufgabe damit, dass er dem Stande des kleinen Handwerkers, der sich schwer für sein tägliches Brot abmühen muss, besondere Weihe verlieh.“ – Das Leben Jesu, S. 57.

Montag 29. Juli

2. Die Erziehung Jesu und Johannes des Täufers

a. Worauf bezog sich die Frage der Erziehung Jesu? Johannes 7, 15. 


„Die während der Ausübung seines Lehramtes aufgeworfene Frage ‚Wie kennt dieser die Schrift, obwohl er sie doch nicht gelernt hat?‘ (Johannes 7, 15) deutet daher auch nicht an, dass Jesus etwa nicht lesen konnte, sondern nur, dass er keine Ausbildung durch berufene Rabbiner erhalten hatte. Da er sein Wissen in der gleichen Weise erwerben musste wie wir, beweist seine innige Vertrautheit mit der Schrift, wie fleißig er sich in seinen Jugendjahren mit dem Wort Gottes befasst hat.“ – Das Leben Jesu, S. 53.
„Er erhielt seine Erziehung aus dem von Gott bestimmten Quell, von nützlicher Arbeit, von dem Studium der Schrift, von der Natur und von den Erfahrungen des Lebens. Dies sind Gottes Lehrbücher, voller Belehrung für alle, welche mit williger Hand, sehenden Augen und verständigem Herzen an sie herantreten.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 405.

b. Warum besuchten Jesus und Johannes der Täufer nicht die Schulen ihrer Zeit? Matthäus 15, 9.

„Unser Heiland ermutigte niemanden, die Schulen der Rabbiner seiner Zeit zu besuchen, und zwar aus dem Grund, weil ihre Gemüter durch das beständig wiederholte ‚Sie sagen‘ oder ‚Es ist gesagt worden‘ verdorben würden. Warum sollten wir also die unsicheren Worte von Menschen als erhabene Weisheit annehmen, wenn uns doch eine größere und sicherere Weisheit zu Gebote steht?“ – Zeugnisse, Band 8, S. 310.
„Bisher wurde niemand als Religionslehrer anerkannt und geachtet, der nicht die Schule der Rabbiner besucht hatte; darum waren auch Johannes der Täufer und Jesus als Unwissende abgetan worden.“ – Das Leben Jesus, S. 446.

c. Welches Beispiel gab Johannes in seinen Predigten und seiner Lebensweise? Matthäus 3, 1-4.

„Es war sein freiwilliger Entschluss, auf die Freuden und den Luxus des Lebens zugunsten der harten Schulung in der Wüste zu verzichten. Dort begünstigte die Umgebung das einfache Leben und die Selbstverleugnung. Da er vom Lärm der Welt nicht gestört wurde, konnte er dort die Lehren der Natur, der Offenbarung und der Vorsehung studieren.“ – Das Leben Jesu, S. 84.

Dienstag 30. Juli

3. Der Lehrmeister

a. Was war das Resultat der großen Bergpredigt Jesus? Matthäus 7, 28. 29.

„Jesus gab sich nicht mit den verschiedenen, unter den Juden strittigen Themen ab. Es war seine Aufgabe, die Wahrheit zu verkündigen. Seine Worte erhellten die Lehren der Patriarchen und Propheten, und die heiligen Schriften kamen den Menschen wie eine neue Offenbarung vor. Nie zuvor hatten seine Hörer im Worte Gottes einen solch tiefen Sinn wahrgenommen.“ – Das Leben Jesu, S. 237.
„Christus versuchte, das zu entfernen, was die Wahrheit verdunkelt hatte. Er kam, um den Schleier, den die Sünde über das Angesicht der Natur geworfen hatte, wegzuziehen; damit die Herrlichkeit, welche alle geschaffenen Dinge widerstrahlen sollten, wieder gesehen werden konnte.“ – Christi Gleichnisse, S. 19.

b. Welche Wirkung hatte Jesu Erziehungsmethode auf die Jünger? Apostelgeschichte 4, 13. 

„Dreieinhalb Jahre lang wurden die Jünger von dem größten Lehrer unterwiesen, den die Welt je gekannt hat. Durch persönlichen Kontakt und Umgang bildete Christus sie für seinen Dienst aus. Tag für Tag gingen und sprachen sie mit ihm, hörten seine trostreichen Worte an die Mühseligen und Beladenen, sahen, wie sich seine göttliche Kraft an den Kranken und Niedergeschlagenen kundtat. Manchmal lehrte er sie, wenn er mit ihnen am Bergeshang saß; manchmal eröffnete er ihnen die Geheimnisse des Reiches Gottes, wenn sie am Ufer des Sees entlanggingen. Wo immer Herzen für die göttliche Botschaft aufgeschlossen waren, offenbarte er die Wahrheiten über den Weg des Heils. Er befahl seinen Jüngern nicht, dies oder jenes zu tun, sondern sagte: ‚Folget mir nach!‘ Er nahm sie mit auf seine Reisen durch das Land und die Städte, damit sie erlebten, wie er das Volk lehrte … Sie erlebten ihn in jeder Lebenslage.“ – Das Wirken der Apostel, S. 17. 18.
„Als er die Zwölf und später die Siebzig aussandte, das Reich Gottes zu verkündigen, wies er sie auf ihre Pflicht hin, andern mitzuteilen, was er sie gelehrt hatte. In all seinem Wirken bildete er sie für die persönliche Arbeit aus, die sich mit zunehmender Jüngerschar ausdehnen und schließlich die fernsten Gebiete der Erde erreichen sollte.“ – Das Wirken der Apostel, S. 31.

Mittwoch 31. Juli

4. Jesu Art zu lehren

a. Wo lehrte Jesus seine Zuhörer? Matthäus 5, 1. 2. Wie benutzte er dafür Dinge, die den Hörern wohlbekannt waren oder sich in der Umgebung befanden?


„Jesus suchte sich einen Weg zu einem jeden Herzen. Indem er so viele verschiedene Illustrationen benutzte, stellte er nicht nur die Wahrheit in ihren verschiedenen Formen dar, sondern passte sie auch den verschiedenen Zuhörern an, deren Interesse durch Bilder, die der Umgebung ihres täglichen Lebens entnommen waren …
Er zeigte die göttliche Weisheit, die unendliche Gnade in den von Gott geschaffenen Dingen. Aus der Natur und den Lebenserfahrungen belehrte er die Menschen über Gott.“ – Christi Gleichnisse, S. 21. 22.
„Wenn Jesus das Volk belehrte, sprach er immer sehr anschaulich. Er fesselte die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer besonders gern durch Hinweise auf die Natur ringsumher.“ – Das bessere Leben, S. 35.
„Als der Herr die Kinder Israel zu seinen besonderen Vertretern erziehen wollte, gab er ihnen ihr Heim zwischen den Hügeln und Tälern. In ihrem Familienleben und ihren Gottesdiensten wurden sie beständig mit der Natur und dem Worte Gottes in Berührung gebracht. Gleicherweise unterrichtete Jesus seine Jünger am See, am Bergabhang, in den Feldern und Hainen, wo sie Dinge in der Natur, durch welche er seine Lehren veranschaulichte, mit ihren Augen wahrnehmen konnten. Das, was sie auf diese Weise von Jesu lernten, konnten sie, indem sie seine Mitarbeiter wurden, praktisch anwenden.“ – Christi Gleichnisse, S. 24.

b. Welche besondere Technik benutzte Jesus oftmals? Matthäus 13, 34. 35.

„In der Belehrung, welche Christus durch Gleichnisse erteilte, verfolgte er denselben Grundsatz, wie in seiner ganzen Mission an die Welt. Um uns mit seinem göttlichen Charakter und Leben bekannt zu machen, nahm er unsere Natur an und wohnte unter uns. Die Gottheit wurde in dem Menschen, die unsichtbare Herrlichkeit in der sichtbaren, menschlichen Form offenbart. Da die Menschen Unbekanntes nur durch Bekanntes lernen konnten, wurden himmlische Dinge durch irdische dargestellt; Gott offenbarte sich im Ebenbilde des Menschen. So war es auch mit den Lehren Christi: Unbekanntes wurde durch Bekanntes, göttliche Wahrheiten durch irdische Dinge, mit denen die Menschen am vertrautesten waren, veranschaulicht …
Jesus bediente sich natürlicher Dinge, um geistliche mitzuteilen; Dinge aus der Natur und den Lebenserfahrungen seiner Zuhörer wurden mit den Wahrheiten des geschriebenen Wortes in Verbindung gebracht.“ – Christi Gleichnisse, S. 17. 18.

Donnerstag 1. August

5. Jesu Benutzung der Schriften

a. Welche Methode erwählte Jesus, um die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus zu erleuchten? Lukas 24, 25-27.

„Beim Buch Mose, dem Anfang der biblischen Geschichte, beginnend, erklärte ihnen Christus alle Schriftstellen, die sich auf ihn bezogen. Hätte er sich ihnen sofort zu erkennen gegeben, so wären sie zufrieden gewesen, und in der Fülle ihrer Freude würden sie nichts weiter verlangt haben. Und doch war es für sie notwendig, die Sinnbilder und Weissagungen des Alten Testamentes, die auf Jesus hindeuteten, zu verstehen; denn darauf sollte ihr Glaube ja gegründet sein. Christus tat kein Wunder, um sie zu überzeugen, sondern er sah es als seine erste Aufgabe an, ihnen die heiligen Schriften zu erklären. Sie hatten seinen Tod als Vernichtung all ihrer Hoffnungen angesehen, und nun zeigte Jesus ihnen aus den Propheten, dass gerade sein Kreuzestod der stärkste Beweis für ihren Glauben sei.“ – Das Leben Jesu, S. 800.

b. Wie lenkte Jesus beständig die Aufmerksamkeit auf die Schriften? Johannes 5, 39; 17, 17; Lukas 16, 31.

„Das Werk Christi als eines Lehrers der Wahrheit war in einem entschiedenen Gegensatz zu dem der Rabbiner seiner Zeit. Sie bestanden auf den Überlieferungen, auf menschlichen Theorien und Anschauungen, stellten das, was ein Mensch über das Wort gelehrt oder geschrieben hatte, oft über das Wort selbst und ihre Lehren hatten keine Kraft, die Seele zu beleben. Christus aber lehrte und predigte das Wort Gottes; denen die ihn durch Fragen verwirren wollten, antwortete er mit einem: ‚Es steht geschrieben‘; ‚Was sagt die Schrift?‘, ‚Wie liesest du?‘“ – Christi Gleichnisse, S. 38. 39.

Freitag 2. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie verbrachte der weltgrößte Lehrer seine ersten Jahre auf dieser Welt?
2. Würden Jesus oder Johannes der Täufer die heutigen Schulen besuchen? Erkläre.
3. Wie unterschied sich Jesu Art zu lehren von den Lehrmethoden der berühmten Lehrer seiner Zeit?
4. Beschreibe einige der Methoden, die Jesus benutzte, um die Wahrheit zu lehren und zu veranschaulichen.
5. Warum war es für Christus notwendig, den Glauben der Jünger an Gottes Wort zu festigen?

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