1. Lektion Sabbat, den 2. Oktober 2021


Die Bekehrung des Paulus und seine Berufung

Leittext: „Aufzutun ihre Augen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zu dem Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, zu empfangen Vergebung der Sünden.“ (Apostelgeschichte 26, 18; erster Teil.)

„Aus der Menge der bittersten und unbarmherzigsten Verfolger der christlichen Gemeinde erhob sich der fähigste Beschützer und der erfolgreichste Verkündiger des Evangeliums.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 9.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 115-127.

Sonntag, 26. September

1. In wütendem Eifer

a. Wer war Saulus von Tarsus, und welche fehlgeleitete Aufgabe führte er eifrig aus? Philipper 3, 5. 6; Apostelgeschichte 26, 4. 5. 9-11.


„[Saulus] hatte keine persönliche Erkenntnis von Jesus aus Nazareth oder seiner Mission, aber er nahm offenherzig die Verachtung und den Hass der Rabbis gegen den auf, der so weit entfernt davon war, ihre ambitionierten Hoffnungen zu erfüllen; und nach dem Tod Christi verband er sich eifrig mit den Priestern und Machthabern in der Verfolgung seiner Nachfolger als einer verbannten und gehassten Sekte.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 10.

b. Welches Ereignis beunruhigte den Geist Sauls trotzdem? Apostelgeschichte 6, 8-12; 7, 57-60.

„Es wurde keine gültige Strafe über Stephanus ausgesprochen; aber die römischen Machthaber wurden mit großen Geldsummen bestochen, um in diesem Fall keine Untersuchung auszulösen. Saulus schien bei dem Ereignis der Verfolgung und Steinigung des Stephanus von einem fieberhaften Eifer erfüllt zu sein. Er schien über seinen eigenen verborgenen Überzeugungen verärgert zu sein, dass Stephanus zur gleichen Zeit von Gott geehrt wurde, in der er von den Menschen verachtet wurde.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 20.

Montag, 27. September

2. Plötzlich inhaftiert

a. Erkläre die Einstellung und den Wunsch des Saulus auf seinem Weg nach Damaskus. Apostelgeschichte 9, 1. 2.


„Saulus war von den Juden hoch angesehen für seinen Eifer in der Verfolgung der Gläubigen. Nach dem Tod des Stephanus wurde er in Anbetracht der Rolle, welche er in diesem Fall gespielt hat, zum Mitglied des Hohen Rates gewählt. Dieser gelehrte und eifrige Rabbi war ein mächtiges Werkzeug in der Hand Satans, um seine Rebellion gegen den Sohn Gottes auszuführen.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 20.
„Saul wollte aus eigenem Anlass nach Damaskus reisen, aber er war entschlossen, ein zweites Ziel zu erfüllen, indem er alle an Christus Glaubenden aufspüren wollte. Aus diesem Grund erhielt er Briefe von den Hohepriestern, um sie in den Synagogen vorzulesen, welche ihn bevollmächtigte, alle zu ergreifen, die beschuldigt wurden, an Jesus zu glauben, und sie mit Boten nach Jerusalem zu senden, wo sie geprüft und bestraft werden sollten.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 21.

b. Was stoppte plötzlich die Wut des Saulus, und wie antwortete er von Furcht erfüllt? Apostelgeschichte 9, 3-5 (erster Teil).

c. Welche schockierende Entdeckung machte Saulus? Apostelgeschichte 9, 5 (mittlerer Teil).


„Welch eine Demütigung war es für Paulus, als er erkannte, dass er seine Kräfte die ganze Zeit gegen die Wahrheit eingesetzt hatte! Während er dachte, Gott einen Dienst zu erweisen, hatte er Christus verfolgt. Als Christus sich selbst dem Paulus in grellen Strahlen seiner Herrlichkeit offenbarte, war Paulus seiner Handlung wegen und über sich selbst mit Abscheu erfüllt. Die Kraft der Herrlichkeit Christi hätte ihn vernichten können, doch Paulus war ein Gefangener auf Hoffnung. Die Herrlichkeit der Gegenwart dessen, den er gelästert hatte, ließ ihn körperlich erblinden, aber das geschah, damit er geistlich sehend und aus seiner Trägheit erweckt werde, die sein Auffassungsvermögen betäubt und abgetötet hatte. Sein Gewissen war erwacht und wirkte nun mit selbstanklagender Kraft. Der Eifer seines Werkes, sein ernsthafter Widerstand gegen das Licht, das durch Gottes Boten auf ihn geschienen hatte, verurteilten jetzt seine Seele.“ – Bibelkommentar, S. 353.

Dienstag, 28. September

3. Wie von einem Traum erweckt

a. Was wollte Jesus mit seiner abschließenden Bemerkung ausdrücken? Apostelgeschichte 9, 5 (letzter Teil).


„Der Heiland hatte durch die klare, nicht zu widerlegende Beweisführung des Stephanus zu Saulus gesprochen. Der gelehrte Jude hatte gesehen, wie das Antlitz des Märtyrers das Licht der Herrlichkeit Christi widerstrahlte und ‚wie eines Engels Angesicht‘ (Apostelgeschichte 6, 15) aussah. Er hatte des Stephanus Geduld und Vergebungsbereitschaft seinen Feinden gegenüber erlebt. Außerdem war er Zeuge der Standhaftigkeit und freudigen Ergebung der vielen anderen gewesen, die er hatte foltern und quälen lassen. Ja, er hatte sogar gesehen, wie einige freudig um des Glaubens willen ihr Leben hingaben.
All das hatte einen nachhaltigen Eindruck auf Saul gemacht und ihn gelegentlich zu der geradezu überwältigenden Überzeugung gebracht, dass Jesus der verheißene Messias sei. Zuweilen hatte er sich nächtelang gegen diese Erkenntnis aufgelehnt.“ – Das Wirken der Apostel, S. 119.
„Jede Anstrengung, den voranschreitenden Fortschritt des Evangeliums aufzuhalten, endet in einer Verletzung und Leid für den Gegner. Früher oder später wird sein eigenes Herz ihn verurteilen. Er wird herausfinden, dass er wahrhaft wider den Stachel löckt.“ – The Review and Herald, 16. März 1911.

b. Wie reagierte Saulus, als er seine falsche Einstellung erkannte? Apostelgeschichte 9, 6 (erster Teil).

„[Saulus] war von bitterer Reue erfüllt. Er betrachtete sich nicht mehr als gerecht, sondern in Gedanken, Geist und Taten als vom Gesetz verurteilt.
Er erkannte sich selbst als Sünder, ganz und gar verloren, ohne den Erlöser, den er verfolgt hatte.“ – Bibelkommentar, S. 353. 354.

c. Welche weitere Erfahrung folgte im Leben des Saulus? Apostelgeschichte 9, 6 (letzter Teil). 9.

„In den Tagen und Nächten seiner Blindheit hatte er Zeit zum Nachdenken, und gänzlich hilflos und hoffnungslos, wie er war, lieferte er sich Christus aus, dem Einzigen, der ihm vergeben und ihn mit Gerechtigkeit bekleiden konnte.“ – Bibelkommentar, S. 354.

Mittwoch, 29. September

4. Vollkommene Veränderung in Damaskus

a. Wie wurde Saulus in Damaskus durch Christus gesegnet? Apostelgeschichte 9, 10. 15-18; 22, 13-16.


„Wie viel anders hat sich [Saulus] seinen Eingang in die Stadt vorgestellt! In Stolzer Zufriedenheit hat er sich Damaskus genähert in der Erwartung, bei der Ankunft aufgrund der Ehre, welche ihm durch die Hohepriester zuteilwurde, bejubelt zu werden, wie auch für seinen großen Eifer und seine Fortschritte, welche er in der Suche nach Gläubigen gezeigt hatte, um sie als Gefangene nach Jerusalem auszuführen, damit sie dort verurteilt und gnadenlos bestraft würden … Er war entschlossen, dass kein Christ seiner Wachsamkeit entkommen würde. Er wollte Männer, Frauen und Kinder über ihren Glauben ausfragen und über diejenigen, welche mit ihnen verbunden sind. Er würde Häuser betreten, mit der Macht, ihre Bewohner zu ergreifen und sie als Gefangene nach Jerusalem zu senden.
Doch wie sehr unterschied sich die Gegenwart von dem, was er erwartet hatte! Statt der einflussreichen Macht und dem Empfang von Ehrerbietung war er selbst wie ein Gefangener, der Fähigkeit des Sehens beraubt und angewiesen auf die Führung seiner Begleiter. Hilflos und geschlagen durch sein Gewissen fühlte er sich wie zum Tode verurteilt …
Er schien vollständig von menschlichem Mitgefühl ausgeschlossen zu sein; er dachte nach und betete mit einem vollständig gebrochenen Herzen und einem reuigem Geist.
Diese drei Tage erschienen dem blinden und von seinem Gewissen geplagten Juden wie drei Jahre.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 25. 27.
„Der Glaube des Saulus wurde während der drei Tage des Fastens und des Gebetes im Hause des Judas in Damaskus gründlich geprüft. Er war vollkommen blind und in vollkommener geistlicher Dunkelheit in Bezug auf das, was von ihm erwartet wurde … In seiner Unsicherheit und Not rief er ernsthaft zu Gott.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 29.
„Saulus wird zum Schüler der Jünger. Im Lichte des Gesetzes erkennt er sich selbst als Sünder. Nun sieht er in seinem erhaltenen Licht so klar, dass Jesus, den er in seiner Unwissenheit als einen Schwindler erachtete, der Autor und Gründer der Religion des Volkes Gottes von der Zeit Adams an ist und der Vollender des Glaubens …
Durch das Licht des moralischen Gesetzes, das er so eifrig zu halten glaubte, sah Saulus sich selbst als den größten Sünder. Er bereute; das bedeutet, dass er der Sünde abstarb, sich dem Gesetz Gottes unterwarf, den Glauben an Jesus Christus als seinen Heiland auslebte, getauft wurde und Jesus so ernsthaft und eifrig predigte, wie er ihn einst angeprangert hat.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 30. 31.
„Diese wunderbare Verwandlung des Saulus zeigt in einer verblüffenden Weise die Wunder wirkende Kraft Christi, welche die Seelen und Herzen der Menschen bekehrt.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 27.
„Kurz danach bekehrte sich der Verfolger Saulus und wurde dadurch zu Paulus, dem Apostel der Heiden.“ – Propheten und Könige, S. 493.

Donnerstag, 30. September

5. Ein göttlicher Auftrag

a. Erkläre den klaren Aufruf, der Saulus gegeben wurde (dessen hebräischer Name bedeutet „der Erbetene“), der später als römischer Bürger mit dem Namen Paulus bekannt wurde (das bedeutet „klein“ oder „demütig“). Apostelgeschichte 26, 16-18.

b. Welche zentrale Rolle sollte er ausüben, und warum? Galater 1, 3.


„‚Gnade sei mit euch.‘ (Epheser 1, 2.) Wir selbst schulden alles der freien Gnade Gottes. Die Gnade im Bunde Gottes macht uns zu Kindern Gottes. Die Gnade unseres Heilandes bewirkte unsere Erlösung, unsere Wiedergeburt und unsere Erhebung zu Miterben Christi. Gott liebte uns nicht, weil wir ihn zuerst liebten, sondern ‚da wir noch Sünder waren‘, starb Christus für uns … Obwohl wir durch unseren Ungehorsam das Missfallen und die Verdammung durch Gott verdient haben, so hat er uns doch nicht verstoßen und uns zurückgelassen, um gegen die Kraft des Feindes zu kämpfen. Die himmlischen Engel kämpfen unsere Kämpfe für uns, und wenn wir mit ihnen zusammenarbeiten, können wir über die Mächte des Bösen siegen.
Wenn wir nicht gefallen wären, hätten wir das Wort ‚Gnade‘ nie gelernt. Gott liebt die sündlosen Engel, welche ihm dienen und all seinen Anweisungen gegenüber gehorsam sind, aber er gibt ihnen keine Gnade. Diese himmlischen Wesen wissen nichts über die Gnade. Sie haben sie nie benötigt, denn sie haben nie gesündigt. Gnade ist eine Eigenschaft Gottes, welche den unwürdigen Menschen gegeben wird. Wir haben nie danach gesucht, aber sie wurde ausgesandt, um nach uns zu suchen. Gott erfreut sich daran, seine Gnade allen zuteilwerden zu lassen, die danach hungern, nicht weil wir es wert sind, sondern weil wir vollkommen unwürdig sind. Wir bedürfen der Befähigung, die uns die Zusicherung gibt, dass wir diese Gabe erhalten werden.
Gottes Vorsehung der Gnade wartet auf den Ruf jeder sündenkranken Seele. Sie wird jede geistliche Krankheit heilen. Durch sie werden die Herzen von jeder Verunreinigung befreit. Das Evangelium ist ein Heilmittel für jeden, der glaubt.“ – In Heavenly Places, S. 34.

Freitag, 1. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie kann mir der Herr Gewissensbisse senden, wie er es bei Saulus tat?
2. Was geschieht, wenn wir diese Gewissensbisse entweder annehmen oder zurückweisen?
3. Was möchte Gott, dass wir von der frühen Erfahrung des Saulus lernen?
4. Warum waren die drei Tage der Blindheit so wichtig für die Zukunft des Paulus?
5. Wie kann ich durch die Botschaft des Paulus ermutigt werden?

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