9. Lektion Sabbat, den 27. November 2021


Christliche Freiheit

Leittext: „Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch unbeschnitten sein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.“ (Galater 5, 6.)

„Der Glaube, der durch die Werke wirkt und die Seele reinigt, ist das heilige erhebende und heiligende Werkzeug, welches die unvollkommene menschliche Natur besänftigt und unterwirft. Die Liebe Christi soll die Gläubigen fesseln und sie dazu bringen, sich unter dem Kreuz von Golgatha zu versammeln.“ – Medical Ministry, S. 316.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 124-127.

Sonntag, 21. November

1. Die Leibeigene im Fleische

a. Wie zeigte Abrahams Erfahrung die geistliche Knechtschaft des Lebens in unserer eigenen Kraft? 1. Mose 16, 1-4. 11. 12. 15; Galater 4, 22-25.

„Abraham hatte die Verheißung eines Sohnes hingenommen, ohne Fragen zu stellen, aber vermochte nicht, auf die Erfüllung dieses Gotteswortes zu seiner Zeit und auf seine Weise zu warten. Denn der Herr verzögerte sie, um Abrahams Glauben an die Macht Gottes auf die Probe zu stellen, und er bestand sie nicht. Sara hielt es für unmöglich, dass ihr in ihrem hohen Alter noch ein Kind geschenkt würde. Um aber die göttliche Absicht trotzdem zu verwirklichen, schlug sie Abraham eine Zweitehe mit einer ihrer Mägde vor. Die Vielweiberei war so weit verbreitet, dass man sie gar nicht mehr als etwas Sündhaftes ansah. Aber sie blieb eine Übertretung des göttlichen Gesetzes und wurde für die Heiligkeit und den Frieden des Familienkreises verhängnisvoll. Abrahams Ehe mit Hagar hatte nicht allein für sein Heim, sondern auch für die künftigen Geschlechter böse Folgen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 124.
„Abrahams und Saras Kleinglaube hatte zur Geburt Ismaels geführt. Dadurch war es zur Vermischung der Nachkommen der Gerechten mit denen der Ungöttlichen gekommen …
Ismael [führte] das ziellose Räuberleben eines Wüstenhäuptlings … Von ihm stammte ein mächtiges, aufrührerisches, heidnisches Volk, das Isaaks Nachkommen immer Beunruhigung und Verdruss bereitete.“ – Patriarchen und Propheten, S. 151.

Montag, 22. November

2. Freie durch die Verheißung

a. Was geschah, als Abraham und Sarah auf das Versprechen Gottes, einen Sohn zu haben, vertrauten, und warum? 1. Mose 18, 11-14; 21, 1. 2; Hebräer 11, 11.

b. Beschreibe die wundersamen Vorzüge, welchen den Kindern des Glaubens gegeben werden, so, wie es auch ein Wunder war, dass die betagte Sara ein Kind gebar. Galater 4, 26-28.


„Christus ist imstande, die größten Sünder aus der Grube der Erniedrigung herauszuziehen und sie dahin zu versetzen, wo sie als Kinder Gottes, als Christi Miterben an einem unverwelklichen Erbe, anerkannt werden können.
Viele sind aufs Tiefste entmutigt. Weil sie verachtet und aufgegeben wurden, sind sie gleichgültig geworden. Man betrachtet sie als unfähig, das Evangelium Christi zu verstehen oder anzunehmen. Aber das Wunder göttlicher Gnade kann sie umgestalten. Unter dem Wirken des Heiligen Geistes wird die Einfältigkeit, die ihr Emporheben so hoffnungslos erscheinen lässt, vergehen. Der schwerfällige, umwölkte Verstand wird erwachen. Der Sündensklave wird freigestellt. Geistiges Leben wird geweckt und gestärkt. Das Laster wird verschwinden, die Unwissenheit überwunden werden. Durch den Glauben, der durch die Liebe tätig ist, wird das Herz gereinigt und der Verstand erleuchtet.“ – Zeugnisse, Band 7, S. 215.

c. Warum mussten Hagar und Ismael völlig aus dem Hausstand Abrahams vertrieben werden? Welche tiefen geistlichen Lehren können wir daraus ziehen? 1. Mose 21, 9-12; Galater 4, 29-31. Römer 13, 12.

„Hätte Gott die Vielehe gutgeheißen, hätte er Abraham nicht aufgefordert, Hagar und ihren Sohn wegzuschicken. Es sollte für alle eine Lehre sein, dass die Rechte und das Glück einer Eheverbindung selbst auf Kosten eines großen Opfers respektiert und geschützt werden müssen. Sara war die erste und einzig wahre Frau Abrahams. Als Frau und Mutter hatte sie Rechte wie niemand sonst in der Familie. Sie achtete ihren Mann und nannte ihn Herr, war aber eifersüchtig, dass sie seine Liebe mit Hagar teilen sollte. Gott tadelte sie nicht dafür, doch Abraham wurde von den Engeln für sein mangelndes Vertrauen zu Gott zurechtgewiesen, das dazu führte, dass er Hagar zur Frau nahm und dachte, durch sie würde die Verheißung erfüllt.“ – The Story of Redemption, S. 80.

Dienstag, 23. November

3. Erlösung

a. Wie lädt uns Paulus dazu ein, die Erlösung durch Christus anzunehmen? Galater 5, 1.


„Diejenigen, die an Christus glauben und seinen Geboten gehorsam sind, sind nicht unter der Knechtschaft des Gesetzes. Für diejenigen, die glauben und gehorchen, ist sein Gesetz kein Gesetz der Knechtschaft, sondern der Freiheit. Jeder, der an Christus glaubt, jeder, der sich auf die bewahrende Kraft eines auferstandenen Heilandes stützt, der die Strafe getragen hat, die über einen Missetäter ausgesprochen wurde, jeder, der Versuchungen widersteht und inmitten des Bösen das Muster des Lebens Christi abbildet, der wird durch den Glauben an das versöhnende Opfer Christi zum Teilhaber der göttlichen Natur werden, indem er der Verdorbenheit der Welt durch ihre Begierde entflieht. Jeder, der durch den Glauben die Gebote Gottes hält, wird den Zustand der Sündlosigkeit erreichen, in dem Adam vor dem Sündenfall war.“ – In Heavenly Places, S. 146.

b. Wie ruft Paulus uns dazu auf, unsere Augen aufs Ziel gerichtet zu halten und Zwietracht zu vermeiden, welche entsteht, wenn wir Dinge erforschen, die nicht geschrieben stehen? Galater 5, 2-4.

„[Judaisierende Lehrer drängten darauf,] dass die neu bekehrten Christen das Zeremonialgesetz in der Sache der Beschneidung halten sollten. Sie behaupteten immer noch, das wahre Israel würde aus erhabenen und bevorrechtigten Kindern Abrahams bestehen, die auf alle Abraham gegebenen Verheißungen Anspruch hätten. Sie dachten allen Ernstes, wenn sie diesen Mittelweg zwischen Juden und Christen einschlügen, gelänge es ihnen, den Hass zu beseitigen, der dem Christentum anhaftete, und sie würden eine große Anzahl Juden anziehen.
Sie rechtfertigten ihre Haltung, die im Gegensatz zu der des Paulus stand, indem sie aufzeigten, dass die Handlungsweise des Apostels, die Heiden ohne Beschneidung in die Gemeinde aufzunehmen, mehr Juden vom Annehmen des Glaubens abhielt als Zugänge aus den Heiden zu verzeichnen waren. So entschuldigten sie ihre Opposition gegen die ruhigen Überlegungen Gottes anerkannter Diener. Sie lehnten es ab einzugestehen, dass das Werk Christi die ganze Welt umfasste. Sie behaupteten, Christus wäre Erlöser allein für die Hebräer; deshalb bestanden sie darauf, dass die Heiden sich beschneiden lassen sollten, ehe sie zu den Vorrechten der Gemeinde Christi zuzulassen seien.“ – Bibelkommentar, S. 423. 424.

Mittwoch 24. November

4. Missverstandener Glaube

a. Was verdeutlicht den demütigen und gläubigen Zustand des Paulus? Galater 5, 5.


„Lege denen Fall in Gottes Hände und glaube an sein Wort. Glaube, ja glaube das Wort des Herrn, wandle durch den Glauben und nicht nach deinem Blick. Weihe dich Gott von Neuem. Sei einem ‚So sagt der Herr‘ treu und ergeben und stehe fest in der Freiheit, durch die dich Christus frei macht.“ – The Upward Look, S. 337.

b. Wie wurde Paulus von Andersdenkenden oft falsch verstanden, sowohl in Galiläa als auch in anderen Gemeinden? Galater 5, 7-12; 1. Korinther 1, 10-13.

„Das Jerusalemer Konzil hatte zu jenem Anlass beschlossen, dass Bekehrte aus der jüdischen Gemeinde die Vorschriften des mosaischen Gesetzes halten können, wenn sie wollen, wohingegen diese Vorschriften für die vom Heidentum Bekehrten nicht verpflichtend sein sollten. Die gegnerische Gruppe nutzte dies zu ihrem Vorteil, indem sie darauf drängte, zu unterscheiden zwischen denen, die das Zeremonialgesetz hielten, und denen, die es nicht hielten. Letztere wären weiter von Gott entfernt als erstere.
Paulus entrüstete sich. Er erhob seine Stimme in ernstem Tadel: ‚Wo ihr euch beschneiden lasset, so nützt euch Christus nichts.‘ Die Anhänger der Gruppe, die behaupteten, das Christentum wäre ohne Beschneidung wertlos, stellten sich gegen den Apostel, und Paulus begegnete ihnen in jeder Gemeinde, die er gründete oder besuchte: In Jerusalem, Antiochien, Galatien, Ephesus und Rom. Gott drängte ihn zur großen Aufgabe, den gekreuzigten Christus zu predigen: Beschneidung oder Unbeschnittensein galt nichts. Die judaisierende Gruppe betrachtete Paulus als Abtrünnigen, der darauf aus war, die Trennwand niederzureißen, die Gott zwischen den Israeliten und der Welt aufgerichtet hatte. Sie suchten jede Gemeinde auf, die Paulus gegründet hatte, und schufen Spaltungen. Sie meinten, der Zweck heilige die Mittel, verbreiteten falsche Anschuldigungen gegen den Apostel und versuchten, ihn in Verruf zu bringen. Als Paulus die Gemeinden nach diesen eifrigen und gewissenlosen Gegnern besuchte, traf er viele, die ihm mit Misstrauen begegneten, und einige verachteten sogar sein Wirken.
Die Spaltungen in Bezug auf das Zeremonialgesetz und die entsprechenden Verdienste verschiedener Prediger, welche die Lehre Christi lehrten, bereiteten dem Apostel viel Sorge und harte Arbeit [1. Korinther 1, 10-13 zitiert].“ – Bibelkommentar, S. 424.

Donnerstag, 25. November

5. Welche Art von Taten?

a. Was müssen alle erkennen, die Christus als einzige Quelle des ewigen Lebens erkennen, während das Zeremonialgesetz und die Beschneidung zu einem bestimmten Zweck während der alten hebräischen Zeit gegeben wurde? Galater 5, 6.


„Echter Glaube zeigt sich selbstverständlich in Werken der Liebe.
Wir blicken nicht nach Golgatha, um dann doch nach eigenem Gutdünken zu handeln oder uns zu beruhigen, sondern schauen auf den gekreuzigten Christus, um das Leben im Glauben zu lernen. Im Blick auf das Kreuz entfaltet sich in uns der Glaube, der uns von Selbstsucht und Selbstgefälligkeit freimacht und die Bereitschaft weckt, das Richtige zu tun. Jedem Menschen haften sündige Gewohnheiten an, die überwunden werden müssen. Jeder muss den Kampf des Glaubens kämpfen. Ein Nachfolger Christi wird im Umgang mit anderen nicht hartherzig und gefühllos sein. Er wird in seinem Reden weder gemein noch anmaßend sein. Er wird weder rücksichtslos reagieren noch unbarmherzig tadeln oder verdammen." – Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 21.
Das Wirken der Liebe entspringt dem Werk des Glaubens. Biblische Religion bedeutet ständiges Wirken. ‚Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie euere guten Werke sehen und eueren Vater im Himmel preisen.‘ ‚Schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.‘ Wir sollen eifrig in guten Werken sein; achte darauf, gute Werke aufrechtzuerhalten! Der treue Zeuge sagt: ‚Ich weiß deine Werke.‘
Während es zutrifft, dass unsere geschäftigen Tätigkeiten in sich selbst uns die Erlösung nicht zusichern, trifft es auch zu, dass der Glaube, der uns mit Christus verbindet, die Seele zur Tätigkeit anregt." – Bibelkommentar, S. 425.

Freitag, 26. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie irren auch wir uns in ähnlicher Weise wie Abraham, als Hagar einen Sohn für ihn austragen sollte?
2. Welchen Segen und welche Aufgabe empfingen Abraham und Sara, als sie begannen, Gott mehr zu vertrauen?
3. Wie kann ich in der Gefahr stehen, entweder dem Wort Gottes etwas hinzuzufügen oder etwas wegzunehmen, was er geschrieben hat, um eine große Zahl an Bekehrten zu erhalten? Warum wäre es falsch das zu tun?
4. Wie verursache ich vielleicht Meinungsverschiedenheiten oder Probleme, die nicht zur Erlösung führen?
5. Was sollte die wahre Motivation von allem sein, was ich im Leben tue?

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