10. Lektion Sabbat, den 4. Dezember 2021


Wandeln im Geist

Leittext: „Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.“ (Galater 5, 16.)

„Wenn wir alle den Spuren des Mannes von Golgatha folgen würden, würden unsere eitlen Herzen durch die Gnade Christi unterworfen. Es gäbe keine Streitigkeiten unter den Geschwistern, denn in der Demut seines Geistes würde jeder den anderen als besser ansehen als sich selbst. Eure Liebe untereinander würde sich in Worten und Taten der Barmherzigkeit zeigen, und die Kaltherzigkeit würde durch die Liebe Jesu dahinschmelzen.“ – The Signs of the Times, 9. März 1888.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 1, S. 638-646.

Sonntag, 28. November

1. Ein Aufruf zum Dienen

a. Was ist der Beweis dafür – im Gegensatz zu der reinen Ausführung der Religion –, dass wir wirklich zugelassen haben, dass Gottes Gesetz in unser Herz geschrieben wird? Galater 5, 13. 14; Matthäus 5, 43-48.


„Gesetzesreligion reicht nicht aus, den Menschen in Einklang mit Gott zu bringen. Die harte, starre Strenggläubigkeit der Pharisäer, der es an Demut, Mitgefühl und Liebe fehlte, konnte Sündern nur ein Stein des Anstoßes sein. Jene Leute glichen dem Salz, das seine Würzkraft verloren hat. War ihr Wirken doch nicht von der Kraft begleitet, die Welt vor dem Verderben zu bewahren. Der einzig wahre Glaube ist der, ‚der durch die Liebe tätig ist‘. (Galater 5, 6.) Nur er vermag auch die Seele zu läutern. Dem Sauerteig gleich durchdringt und wandelt er das ganze Wesen.“ – Das bessere Leben, S. 47.
„Der Glaube ist durch die Liebe tätig und reinigt das Herz, und mit dem Glauben kommt Gehorsam, dieser in ein treuliches Ausleben der Worte Christi. Christentum ist lebendige Tat und passt sich allen Umständen des Lebens an. ‚Ihr aber seid meine Zeugen.‘ (Jesaja 43, 10.) Für wen? – Für die Welt; denn von euch soll ein heiligender Einfluss ausstrahlen. Christus will in euren Herzen wohnen, und ihr sollt von ihm zeugen und die Schönheit seines Charakters offenbaren.“ – Ruf an die Jugend, S. 125.

Montag, 29. November

2. Unsere eigene Einstellung beachten

a. Welche Warnung wurde vor der lasterhaften Eigenschaft des scharfen Kritisierens anderer erteilt, und warum geschieht das? Galater 5, 15; Psalm 59, 13.


„Wir haben immer eine hohe Meinung von uns selbst. Wenn die Menschen die erste Liebe (zum Glauben) verlieren, halten sie auch die Gebote nicht mehr richtig und fangen dann an, sich gegenseitig zu kritisieren. Dieser Geist wird sich immer wieder behaupten bis ans Ende der Zeit, denn Satan fördert die Kritik, damit die Brüder sich in ihrem Unverstand gegenseitig herabzuwürdigen. Der Geist Gottes wird betrübt, weil Gott dadurch negativ dargestellt wird.
Satan freut sich, weil er weiß, dass er die Gemeindeglieder dazu aufwiegeln kann, sich gegenseitig zu beobachten, auch die Prediger, und dadurch werden einige entmutigt und gehen sogar aus dem Dienst. Das ist nicht das Werk des Heiligen Geistes, sondern eine Kraft von unten wirkt in den Köpfen und in den Seelen, um seine Eigenschaften zu verbreiten, wo eigentlich christliche Eigenschaften vorherrschen sollten.“ – Intellekt, Charakter und Persönlichkeit, Band 2, S. 242.

b. Wie können wir von der Wurzel der Spaltung – unfreundlichen Gedanken – befreit werden? Epheser 5, 8; Kolosser 3, 12-15.

„Lasst alle vorgebenden Christen die Tür ihres Herzens für seinen Geist und seine Gnade öffnen; dann wird der Friede Christi so in ihrem Herzen herrschen und in ihrem Charakter offenbart werden, dass es keine Uneinigkeit geben wird, keinen Zank, kein Nacheifern, kein gegenseitiges Beißen und Verschlingen und kein Streben nach Überlegenheit. Die große und ernsthafte Anstrengung wird es sein, das Leben Christi zu leben. Wir müssen seinen Geist der Gnade repräsentieren und niemandem eine Möglichkeit geben unserem schlechten Beispiel nachzufolgen.
Jesus war zuvorkommend und gütig. Er war allen Geboten seines Vaters gehorsam, bedingungslos und ohne die Notwendigkeit, zu hinterfragen, oder ein egoistisches Interesse.“ – This Day With God, S. 207.
„In dem Licht zu wandeln, bedeutet, sich zu lösen, zu überlegen, die Willenskraft anzuwenden, Christus mit ernstlichem Bemühen Christus in seiner Schönheit des Charakters repräsentieren. Es bedeutet, jeden Trübsinn beiseitezulegen. Du sollst nicht einfach zufrieden sein, indem du sagst: ‚Ich bin ein Kind Gottes.‘ Betrachtest du Jesus und wirst du verwandelt nach seinem Abbild, während du ihn betrachtest? Im Licht zu wandeln, bedeutet Fortschritt und ein Voranschreiten in geistlichen Erkenntnissen …
Welch schreckliche Sache ist es, den Weg anderer zu verdunkeln, indem wir Schatten und Trübsinn über uns bringen! Lasst jeden Einzelnen auf sich achtgeben. Ladet die Fehler eurer Charaktere nicht anderen auf.“ – Sons and Daughters of God, S. 200.

Dienstag, 30. November

3. Wenn man unfreundlich behandelt wird …

a. Wie werden die Christen aller Generation vor etwas ernsthaft Falschem gewarnt, was sich zur Zeit des Paulus zugetragen hat? 1. Korinther 6, 1-8.


„[Paulus] musste Belastungen aushalten, die du dir gar nicht vorstellen kannst und die du auch nicht ertragen musst, aber er wandte sich davon ab, beschäftigte sich nicht dauernd damit, sondern betonte die Gnade Gottes.“ – Intellekt, Charakter und Persönlichkeit, Band 2, S. 62.
„Wenn sich Schwierigkeiten in der Gemeinde erheben, sollten wir nicht bei Anwälten Hilfe suchen, die nicht unseres Glaubens sind. Gott möchte nicht, dass wir unsere Gemeindeprobleme denen offenbaren, die ihn nicht fürchten. Er möchte nicht, dass wir abhängig sind von der Hilfe derer, die seine Anforderungen nicht erfüllen. Diejenigen, die solchen Beratern vertrauen, zeigen ihren mangelnden Glauben an Gott. Durch ihren Mangel an Glauben wird Gott sehr entehrt, und ihr eingeschlagener Weg fügt ihnen selbst großen Schaden zu. Durch ihre Bitte an die Ungläubigen, die Schwierigkeiten in der Gemeinde zu schlichten, beißen und zerfleischen sie einander und ‚verzehren‘ sich gegenseitig (Galater 5, 15).
Diese Männer legen den Rat Gottes beiseite und tun genau das, was er uns befohlen hat, es nicht zu tun. Sie zeigen, dass sie die Welt als ihren Richter erwählt haben, und im Himmel werden ihre Namen gemeinsam mit den Ungläubigen geführt. Christus wird erneut gekreuzigt und öffentlichem Spott ausgesetzt. Lasst diese Menschen wissen, dass Gott ihre Gebete nicht hört. Sie beleidigen seinen heiligen Namen, und er wird sie dem Treiben Satans überlassen, bis sie ihre Torheit erkennen und nach der Vergebung ihrer Sünden durch den Herrn trachten.
Dinge, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen, sollten innerhalb dieser Grenzen gehalten werden. Wenn ein Christ beschimpft wird, so soll er es geduldig ertragen, wenn er betrogen wird, so soll er nicht vor dem Gericht um Gerechtigkeit klagen. Eher soll er den Mangel oder die Ungerechtigkeit ertragen.“ – Selected Messages, Band 3, S. 299. 300.

b. Was müssen wir bedenken, wenn wir in der Gemeinde unfreundlich oder unfair behandelt wurden? Römer 12, 19; Hebräer 12, 14. 15.

„Gott wird sich um die unwürdigen Gemeindeglieder kümmern, die ihre Brüder oder die Sache Gottes betrügen; die Christen müssen nicht für seine Rechte kämpfen. Gott wird sich mit demjenigen befassen, der diese Rechte übertritt. [Römer 12, 19 zitiert.] All diese Dinge werden niedergeschrieben, und der Herr erklärt, dass er alles rächen wird.“ – Selected Messages, Band 3, S. 300.
„Jätet jede Wurzel der Bitterkeit aus.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 251.

Mittwoch, 1. Dezember

4. Eine Grundlage für den Sieg

a. Was kommt auf der Leiter der christlichen Heiligung vor der Geduld, und warum? 2. Petrus 1, 3-7.


„Ein Unmäßiger kann nicht geduldig sein. Es ist nicht notwendig, ein Alkoholiker zu sein, um unmäßig zu sein. Die Sünde der Unmäßigkeit im Essen – zu oft, zu viel und üppige, ungesunde Nahrung – zerstört die gesunde Tätigkeit der Verdauungsorgane, beeinträchtigt das Gehirn, verwirrt die Urteilsfähigkeit und verhindert vernünftiges, ruhiges, gesundes Denken und Handeln. Dies ist eine fruchtbare Quelle von Gemeindeschwierigkeiten. Damit die Kinder Gottes sich in einem annehmbaren Zustand vor ihm befinden, wo sie ihm durch Körper und Geist, die ihm gehören, verherrlichen können, müssen sie mit Interesse und Eifer die Befriedigung ihrer Esslust verleugnen und Mäßigkeit in allen Dingen üben.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 618. 619.

b. Wie fasst Paulus den Schlüssel zum Sieg in diesem Bereich zusammen? Galater 5, 16.

„Wir sind aufgerufen, das Fleisch mit seinen Gefühlen und Lüsten zu kreuzigen. Wie sollen wir das tun? Sollen wir unserem Leib Schmerzen zufügen? Nein, aber die Versuchung zur Sünde sollen wir töten! Der verdorbene Gedanke muss hinausgestoßen werden! Jeder Gedanke muss Jesus Christus unterworfen werden! Alle niedrigen Neigungen müssen den höheren Kräften der Seele unterworfen werden! Die Liebe Gottes muss absolut regieren; Christus muss allein den Thron des Herzens innehaben! Unsere Leiber müssen als sein erkauftes Eigentum betrachtet werden …
Die Erfahrung Daniels und seiner Freunde ist ein Beispiel dafür, wie Grundsatztreue die Versuchung besiegt, die Esslust zu befriedigen. Es zeigt uns auch, dass junge Menschen durch religiöse Grundsätze über die fleischlichen Lüste Sieger werden und Gottes Anforderungen treu bleiben können, selbst wenn es für sie ein großes Opfer bedeutet …
Wir sollten die Worte des Apostels beachten, in denen er seine Brüder aufruft, durch die Gnade Gottes, ihre Leiber als ein ‚lebendiges Opfer, heilig, dem Herrn genehm‘ zu erhalten. Das ist wahre Heiligung. Es ist nicht nur eine Theorie, ein Gefühl oder eine Redewendung, sondern ein lebendiger, aktiver Grundsatz, der in das tägliche Leben eindringt. Er erfordert, dass unsere Gewohnheiten in Bezug auf das Essen, Trinken, und die Kleidung so sind, dass sie unsere körperliche, geistige und geistliche Gesundheit bewahren, damit wir dem Herrn unsere Leiber bewahren können – nicht eine Gabe, die durch falsche Gewohnheiten beschädigt ist, sondern ein ‚lebendiges Opfer, annehmbar vor Gott‘.“ – Reflecting Christ, S. 144.

Donnerstag 2. Dezember

5. Der Leitung des Geistes folgen

a. Was können wir von den Grundsätzen Christi lernen, welche die Wege des Paulus im Umgang mit den Spannungen in Galatien leiteten? Matthäus 5, 23. 24; 13, 27-29.


„Irrlehrer hatten den Galatern Lehren gebracht, die dem Evangelium Christi widersprachen. Paulus versuchte, diese Irrtümer zu enthüllen und zu berichtigen. Er wünschte sehr, dass die Irrlehrer aus der Gemeinde ausgeschlossen würden, aber ihr Einfluss hatte so viele Gemeindeglieder ergriffen, dass es gefährlich schien, etwas gegen sie zu unternehmen. Es bestand die Gefahr, dass Streit und Trennung entstanden, welche die geistlichen Belange der Gemeinde zerstört hätten. Deshalb versuchte der Apostel, seinen Brüdern einzuprägen, wie wichtig es sei, dass man einander in Liebe zu helfen versuche. Er erklärte ihnen, dass alle Forderungen des Gesetzes, die unsere Pflicht den Mitmenschen gegenüber herausstellen, in der gegenseitigen Liebe erfüllt werden. Er warnte sie davor, Hass und Streit zu dulden, sich in Parteien zu trennen und sich wie die Tiere gegenseitig zu beißen und zu verschlingen. Dadurch kämen zeitliches Unglück und ewiges Verderben über sie. Es gab nur eine Möglichkeit, diese schrecklichen Dinge zu verhüten, und das war, wie der Apostel ihnen einschärfte, ‚im Geist zu wandeln‘, in unablässigem Gebet die Führung des Heiligen Geistes zu suchen, der sie zu Liebe und Einigkeit leiten würde.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 243.
„Mein Bruder, meine Schwester, folgst du den biblischen Anweisungen, wenn Schwierigkeiten zwischen dir und einem anderen Mitglied der göttlichen Familie auftreten? Gehst du zu deinem Bruder und redest im Geiste Christi mit ihm, bevor du im Gebet vor Gott kommst? … [Matthäus 5, 23. 24 zitiert.] Dann kannst du es mit einem reinen Gewissen anbieten; denn du hast die Wurzel der Bitterkeit entfernt.“ – The General Conference Bulletin, 1. April 1903.

Freitag, 3. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie erfüllt sich das Gesetz Gottes im täglichen Leben sogar in der derzeitigen Generation?
2. Wie erklärt der inspirierte Apostel, was das Band der Vollkommenheit ist?
3. Warum ist es wichtig, zu vermeiden, die Wurzel der Bitterkeit gegen andere zu hegen?
4. Wie fördert die Selbstbeherrschung im Appetit bessere soziale Beziehungen?
5. Wie kann ich einen harmonischeren Umgang mit Menschen pflegen, die scheinbar schwierig sind?

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