13. Lektion Sabbat, den 25. Dezember 2021


Das Kreuz aufrichten

Leittext: „Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“ (Galater 6, 14.)

„Der am Kreuz hängende Christus war das Evangelium … Wollen unsere Gemeindeglieder ihre Augen nicht auf einen gekreuzigten und auferstandenen Erlöser gerichtet halten, in dem ihre Hoffnung auf ewiges Leben verankert ist? Dies ist unsere Botschaft, unser Argument, unsere Lehre, unsere Warnung dem Unbußfertigen gegenüber, unsere Ermutigung für den mit Sorgen Beladenen, die Hoffnung für jeden Gläubigen.“ – Bibelkommentar, S. 426.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 201-209.

Sonntag, 19. Dezember

1. Die Bedeutung eines fähigen Predigtamtes

a. Was ist bei der Betrachtung des Predigtamtes des Paulus beachtenswert? 2. Korinther 3, 2. 6-9.


„Obwohl es in unseren Tagen viele Prediger gibt, sind doch fähige, geheiligte und völlig von der Liebe Christi erfüllte Männer sehr selten. Stolz, Selbstvertrauen, Weltliebe, Tadelsucht, Verbitterung und Neid sind Früchte, die bei vielen zu finden sind, die sich zum Christentum bekennen. Durch ihren Wandel, der oft in schroffem Gegensatz zum Leben des Heilandes steht, legen sie von dem Verkündigungsdienst, durch den sie bekehrt wurden, ein trauriges Zeugnis ab.
Keiner kann eine größere Ehre erlangen als die, von Gott als fähiger Diener des Evangeliums angenommen zu werden. Wer aber vom Herrn mit Kraft und Erfolg in seinem Wirken gesegnet wird, prahlt damit nicht. Er ist sich seiner völligen Abhängigkeit von Gott bewusst und weiß, dass er aus sich selbst nichts vermag.“ – Das Wirken der Apostel, S. 327. 328.

b. Was geschah in Galatien, wodurch der Mangel an wahrem Predigtamt aufseiten der falschen Lehrer offenbar wurde? Galater 6, 12. 13.

Montag 20. Dezember

2. Die Kreuzigung präsentieren

a. Erkläre, was passiert, wenn wir unsere Herzen und Sinne im Gedenken an das Opfer Christi für uns ausrichten. Johannes 1, 29.


„Wenn Sünder dahin geführt werden können, ihren hilfesuchenden Blick auf das Kreuz zu richten, sodass sie den gekreuzigten Heiland in seiner ganzen Größe vor sich sehen können, dann werden sie die Tiefe des göttlichen Erbarmens und die furchtbare Macht der Sünde erkennen.
Christi Tod beweist Gottes große Liebe zu uns Menschen. Er bürgt für unsere Errettung. Dem Christen das Kreuz nehmen hieße die Sonne am Himmel auslöschen. Das Kreuz bringt uns näher zu Gott und versöhnt uns mit ihm. Mit dem herzlichen Erbarmen väterlicher Liebe sieht Gott, welche Leiden sein Sohn erduldet hat, um die Menschheit vom ewigen Tode zu erretten, und in dem Geliebten nimmt er uns an.
Ohne das Kreuz könnte kein Mensch Gemeinschaft mit dem Vater haben. Darauf gründet sich unsere ganze Hoffnung. Von dorther leuchtet uns das Licht der Liebe unseres Heilandes. Und wenn der Sünder vom Fuße des Kreuzes hinaufschaut zu dem, der für seine Rettung starb, dann mag er sich freuen mit vollkommener Freude, denn seine Sünden sind ihm vergeben. Wer im Glauben am Kreuz niederkniet, hat den höchsten Platz erreicht, zu dem ein Mensch gelangen kann.
Durch das Kreuz erfahren wir, dass der himmlische Vater uns mit einer Liebe liebt, die niemals aufhört.“ – Das Wirken der Apostel, S. 208. 209.

b. Was erwartete Paulus, als er das Kreuz predigte? 1. Korinther 1, 22. 23.

„Heute ist für viele das Kreuz von Golgatha von biblischen Erinnerungen umgeben. Sie stellen weihevolle Gedankenverbindungen zu dem Geschehen der Kreuzigung her. Zur Zeit des Apostels Paulus aber wurde das Kreuz mit Abscheu und Entsetzen betrachtet. Jemanden zum Heiland der Menschheit zu erklären, der den Kreuzestod erlitten hatte, musste natürlich Spott und Widerspruch hervorrufen.
Paulus wusste genau, wie sich sowohl die Juden als auch die Griechen Korinths zu seiner Botschaft stellen würden. Trotzdem sagte er: ‚Wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit.‘ (1. Korinther 1, 23.) Unter seinen jüdischen Zuhörern gab es viele, die sich über die Botschaft, die er verkündigen wollte, ärgern würden. Nach Meinung der Griechen würden seine Worte völlig unsinnig sein. Es war zu erwarten, dass er für schwachsinnig angesehen würde, sobald er zu zeigen versuchte, dass das Kreuz in enger Beziehung zum Aufstieg der Menschheit und zur Erlösung der Menschen stehe.“ – Das Wirken der Apostel, S. 244. 245.

Dienstag, 21. Dezember

3. Mächtiger, als wir denken

a. Was wurde von Paulus im Angesicht des Widerspruchs nicht nur gepredigt, sondern sogar in höchsten Worten angepriesen? Galater 6, 14. Warum?


„Für Paulus dagegen bildete das Kreuz den Mittelpunkt all seines Denkens. Seitdem seiner Laufbahn als Verfolger der Anhänger des gekreuzigten Nazareners Einhalt geboten worden war, hatte er nie aufgehört, sich des Kreuzes zu rühmen. Damals war ihm Gottes unendliche Liebe offenbart worden, die sich in Christi Tod erwiesen hat. Dies hatte eine wunderbare Umwandlung in seinem Leben bewirkt, die all seine Pläne und Absichten in Übereinstimmung mit dem Himmel brachte. Von Stund an war er ein neuer Mensch in Christus Jesus. Aus eigener Erfahrung wusste er nun, dass jeder Sünder solch eine Veränderung seines Herzens erfährt, sobald er der Liebe des Vaters innewird, die sich im Opfer seines Sohnes offenbart, und sobald er sich dem göttlichen Einfluss hingibt. Fortan ist Christus für ihn ‚alles und in allen‘“ – Das Wirken der Apostel, S. 245.
„Nimm das Kreuz, das Kreuz auf; hebe es empor, und du wirst erstaunt sein, dass es dich emporhebt und dich unterstützt. In Unglück, Mangel und Sorge wird es dir Kraft, eine Stütze sein. Du wirst sehen, dass es rundum von Barmherzigkeit, Mitleid, Mitgefühl und unaussprechlicher Liebe eingehüllt ist. Es wird sich dir als Pfand der Unsterblichkeit erweisen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 52.

b. Wie erklärt der Psalmist die Errungenschaft des Kreuzes? Psalm 85, 11.

„Indem der Sünder Jesus sieht, wie er ist, als ganz und gar mitleidenden Erlöser, ergreifen Hoffnung und Gewissheit Besitz von seiner Seele. Die hilflose Seele liefert sich Jesus vorbehaltlos aus. Wer den gekreuzigten Christus Jesus vor Augen sieht, kann keinen, noch so kleinen Zweifel beibehalten. Unglaube ist verschwunden …
Dieses Opfer wurde mit der Absicht dargebracht, den Menschen zu seiner ursprünglichen Vollkommenheit zurückzubringen. Mehr noch: Es wurde dargebracht, um in ihm eine völlige Umwandlung seines Charakters zu bewirken und ihn zu mehr als einen Überwinder zu machen …
Christus erklärt: ‚Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.‘ [Die folgenden drei Sätze sind nach dem englischen Original zitiert.] Wenn das Kreuz keinen Einfluss zu seinen Gunsten vorfindet, dann schafft es sich einen Einfluss. Von Generation zu Generation wird die Wahrheit für diese Zeit als gegenwärtige Wahrheit offenbart. Christus am Kreuz war das Mittel, durch das sich Gnade und Wahrheit verbanden und Gerechtigkeit und Friede sich küssten. Dies ist das Mittel, das die Welt bewegen soll.“ – Bibelkommentar, S. 427.

Mittwoch, 22. Dezember

4. Ein Ausblick wie kein anderer

a. Wie verändert die Betrachtung des Kreuzes unser Leben? Johannes 12, 32.


„Wenn sich der Sinn des Menschen auf das Kreuz von Golgatha richtet, erkennt er mit seinem unvollkommenen Blick Christus am schändlichen Kreuz. Warum starb er? Als Folge der Sünde. Was ist Sünde? Die Übertretung des Gesetzes. Dann sind die Augen geöffnet, um den Charakter der Sünde wahrzunehmen. Das Gesetz ist gebrochen; aber das Gesetz kann dem Übeltäter nicht vergeben. Es ist unser Schulmeister, der uns zur Strafe verurteilt. Wo ist Hilfe? Das Gesetz treibt uns zu Christus, der ans Kreuz gehängt wurde, damit er seine Gerechtigkeit dem gefallenen, sündigen Menschen zugutekommen lassen konnte. Dadurch wurde es möglich, dass er seinem Vater den Menschen in seinem gerechten Charakter darstellen konnte.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 360.
„Jesus sieht die Schuld der Vergangenheit und spricht die Vergebung aus, aber wir dürfen ihn nicht entehren, indem wir seine Liebe anzweifeln. Das Gefühl der Schuld muss am Fuß des Kreuzes auf Golgatha abgelegt werden. Das Gefühl der Sündhaftigkeit hat die Quellen des Lebens und des wahren Glücks vergiftet. Jetzt sagt Jesus ‚Lege alles auf mich. Ich werde deine Sünden hinwegnehmen. Ich werde dir Frieden geben. Erniedrige nicht weiter deine Selbstachtung, denn ich habe dich mit dem Preis meines eigenen Blutes erkauft. Du bist mein. Deinen geschwächten Willen werde ich stärken; deine Gewissensbisse über die Sünde werde ich fortnehmen.‘ Dann wende dein dankbares Herz, zitternd vor Ungewissheit, zu ihm und verlasse dich auf die Hoffnung, welche dir gegeben wurde. Gott nimmt dein gebrochenes, reuevolles Herz an und schenkt dir Vergebung. Er bietet dir an, dich in seine Familie aufzunehmen, mit seiner Gnade deiner Schwachheit zu helfen, und der teure Erlöser wird dich Schritt für Schritt leiten, wenn du deine Hand in seine legst und dich von ihm leiten lässt.“ – That I May Know Him, S. 241.

b. Wie beeinflusst das unsere Einstellung und erhebt uns geistlich? Hiob 23, 16.

„Schaue, o schaue auf das Kreuz von Golgatha, erblicke das königliche Opfer, welches um deinetwillen leidet …
Der Sohn Gottes wurde verworfen und wegen deiner Vergehen verachtet. Kannst du im Anblick des Kreuzes, mit den Augen des Glaubens die Leiden Christi schauend, deine Leidensgeschichte und deine Versuchungen erzählen? Kannst du in deinem Herzen Vergeltung an deinen Feinden üben, solange von den blassen und zitternden Lippen das Gebet Christi für seine Spötter und Mörder ertönt: ‚Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun‘ (Lukas 23, 34)?“ – That I May Know Him, S. 65.

Donnerstag, 23. Dezember

5. Eine neue Kreatur

a. Wie beendet Paulus seinen Brief an die Galater? Galater 6, 15-18. Welchen Einfluss hatte dieser auf sie?


„Als [Paulus] das Evangelium Christi annahm, wurde er zu ‚einer neuen Kreatur‘. Er wurde verändert: Die Wahrheit, die in seine Seele eingepflanzt wurde, gab ihm einen solchen Glauben und solchen Mut als Nachfolger Christi, dass kein Widerstand ihn abbringen und kein Leiden ihn schrecken konnte.“ – Glaube und Werke, S. 31. 32.
„Die eindringlichen Worte der Ermahnung des Apostels blieben nicht fruchtlos. Der Heilige Geist wirkte mit großer Macht, und viele, die auf Abwege geraten waren, kehrten zu ihrem Glauben an das Evangelium zurück. Von nun an standen sie fest in der Freiheit, die Christus ihnen erworben hatte. In ihrem Leben offenbarte sich die Frucht des Geistes: ‚Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut; Keuschheit.‘ Gottes Name wurde verherrlicht, und viele wurden in jener Gegend den Gläubigen hinzugetan.“ – Das Wirken der Apostel, S. 384.

b. Wie soll dieser Brief auch unsere Herzen heute beeindrucken? Matthäus 16, 24-26.

„Kein Wunder, dass Paulus ausrief: ‚Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als allein des Kreuzes unsres Herrn Jesus Christus.‘ (Galater 6, 14.) So dürfen auch wir uns des Kreuzes rühmen, ja wir dürfen uns dem ganz hingeben, der sich für uns gab. Den Strahlenglanz des Lichtes von Golgatha auf unseren Angesichtern, können wir hinausgehen und es denen offenbaren, die noch in der Finsternis sind.“ – Das Wirken der Apostel, S. 209.

Freitag, 24. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Erkläre den Unterschied zwischen dem Predigtamt des Paulus und den falschen Lehrern aus Galatien.
2. Wie sollten mich die Ereignisse von Golgatha in besonderer Weise beeindrucken?
3. Warum ist es ein Segen, das Kreuz immer vor dem geistigen Auge zu haben?
4. Was geschieht mit unseren Problemen und Schwierigkeiten, wenn wir auf das Kreuz schauen?
5. Wie kann mich diese Botschaft beleben, wie es bei den Galatern geschah?

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