4. Lektion Sabbat, den 23. Oktober 2021


Wachsen in Einigkeit

Leittext: „Aber die Apostel und die Ältesten kamen zusammen, über diese Rede sich zu beraten.“ (Apostelgeschichte 15, 6.)

„Die trennende Wand zwischen den Juden und den Heiden war niedergerissen worden. Sie waren nicht mehr in verschiedenen Räumen. Die ungläubigen Heiden waren vereint mit den glaubenden Juden. Die Heiden verdrängten die Juden nicht von ihrem Platz, aber sie hatten teil an ihren Segnungen. Dadurch wurde die Mission Christi erfüllt.“ – The Signs of the Times, 25. August 1887.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 159-164. 187-198.

Sonntag, 17. Oktober

1. Ausgesandt zu einer Mission

a. Wie erkannte die Gemeinde auf offizielle Weise die Berufung des Paulus und Barnabas, nachdem sie ein Jahr in Antiochien verbracht hatten, indem sie sie aufforderte, neue Felder zu betreten? Apostelgeschichte 13, 1-3. Was sollte uns das lehren?


„Gott hatte das Wirken des Paulus und des Barnabas während des einen Jahres, das sie bei den Gläubigen in Antiochien verbrachten, reich gesegnet. Zum Predigtamt war allerdings noch keiner von beiden eingesegnet worden… Vor ihrer Aussendung als Missionare in die heidnische Welt wurden die Apostel durch Fasten, Beten und Handauflegung feierlich Gott geweiht.“ – Das Wirken der Apostel, S. 159. 160.
„Ein Ort nach dem andern muss besucht und eine Gemeinde nach der andern gegründet werden. Alle, die sich auf die Seite der Wahrheit stellen, werden zu Gemeinden zusammengeschlossen; und der Prediger geht in andere, ebenso wichtige Gebiete.
Sobald eine Gemeinde gegründet ist, muss der Prediger die Glieder zur Mitarbeit anleiten. Man kann sie belehren, wie sie mit Erfolg helfen können. Der Prediger sollte mehr von seiner Zeit dem Lehren als dem Predigen widmen. Er sollte die Menschen lehren, wie sie die Erkenntnis der Wahrheit verbreiten können.“ – Pacific Union Recorder, 24. April 1902.

Montag, 18. Oktober

2. Vermitteln und beteiligen

a. Was konnten Paulus und Barnabas über ihre Missionsarbeit bezeugen? Apostelgeschichte 14, 27. Wie sollten wir auch heute nach einer ähnlichen Erfahrung trachten? Sacharja 10, 1.


„Entschiedene Anstrengungen sollten dazu führen, neue Gebiete im Norden, Süden, Osten und Westen zu erschließen.“ – Evangelisation, S. 20.
„Unsere Prediger sollten sich nicht nur ständig in der Nähe unserer Gemeinden aufhalten und sie mit besonderer Fürsorge bewachen. Und unsere Gemeinden sollten nicht neidisch sein oder sich zurückgewiesen fühlen, wenn sie keine Unterstützung der Prediger erhalten. Sie sollten selbst die Pflicht auf sich nehmen und ernsthaft für die Seelen wirken. Die Gläubigen müssen ihre eigenen Wurzeln haben und fest in Christus gegründet sein, damit sie ihm zur Ehre Frucht tragen können. Wie ein einziger Mann müssen sie sich gemeinsam anstrengen, um ein Ziel zu erreichen – die Gewinnung von Seelen.
Alle, die die Wahrheit kennen, sollten ihr Wissen anderen kundtun. Wir müssen jetzt Männer ausbilden und sie ans Werk senden, indem wir ihnen jede Möglichkeit geben, die Wahrheit zu verbreiten. In dieser Zeit besteht ein großer Mangel an Arbeitern. Mengen von Männern und Frauen sollten zur Arbeit bewegt werden.“ – Australasian Union Conference Record, 1. August 1902.
„Bald wird die Zeit des Wirkens vorüber sein. Wer möchte nicht einen Anteil an diesem Abschlusswerk haben? Jeder kann etwas tun.“ – Historical Sketches, S. 173.

b. Beschreibe die Herausforderung, die sich schließlich Paulus und Barnabas stellte, und die Reaktion darauf. Apostelgeschichte 15, 1. 2; Galater 2, 1-5.

„Paulus beschreibt den Besuch in Jerusalem, um eine Übereinkunft zu gerade den Fragen herbeizuführen, die jetzt die Gemeinden in Galatien beunruhigen: Ob die Heiden sich der Beschneidung unterziehen und das Zeremonialgesetz halten sollten.“ – Bibelkommentar, S. 420.

c. Welchen Rat gab die Hauptversammlung der Gläubigen und welches Beispiel ist das für uns? Apostelgeschichte 15, 4-6.

„Brüder sollten sich miteinander beraten. In allen Teilen seines Werkes unterstehen wir Gottes Herrschaft.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 233.

Dienstag, 19. Oktober

3. Versammeln, um uns in Gottes Willen zu vereinen

a. Wie wurde die Hauptversammlung der Gläubigen fortgesetzt? Zu welchem Schluss kamen sie? Galater 2, 7-10; Apostelgeschichte 15, 7-14. 19. 20.


„[Der Besuch des Paulus in Jerusalem] ist der einzige Fall, in dem er sich dem Urteil der anderen Apostel unterstellte, welches er höher einschätzte als sein eigenes Urteil. Zuerst hatte er eine private Unterredung gesucht, in der er diese Angelegenheit in ihrer ganzen Reichweite den führenden Aposteln Petrus, Jakobus und Johannes darlegte. In weitsichtiger Weisheit schlussfolgerte er: Wenn diese Männer dazu gebracht werden konnten, die rechte Stellung einzunehmen, würde alles gewonnen sein. Hätte er diese Frage zuerst der Ratsversammmlung vorgelegt, würde es Meinungsverschiedenheiten gegeben haben. Ein starkes Vorurteil war bereits vorhanden, weil er die Beschneidung an den Heiden nicht durchgesetzt hatte, und dies würde viele veranlasst haben, sich gegen ihn zu stellen. So wäre das Anliegen seines Besuches hinfällig und seine Verwendbarkeit wäre größtenteils behindert gewesen. Doch die drei führenden Apostel, gegen die ein solches Vorurteil nicht bestand, nachdem sie selbst zur wahren Einstellung gewonnen wurden, legten diese Angelegenheit der Ratsversammlung vor und erzielten von allen eine Zustimmung in der Entscheidung, die Heiden von den Verpflichtungen des Zeremonialgesetzes zu entbinden.“ – Bibelkommentar, S. 420.

b. Welche Antwort wurde nach Antiochien zurückgesandt? Apostelgeschichte 15, 22-31.

c. Warum müssen alle Gläubigen aufmerksam im Gebet studieren und das Wort Gottes mit anderen teilen? 1. Petrus 3, 15; 2. Timotheus 4, 2-4.


„Zu allen Zeiten passt der Erzfeind seine Versuchungen den Vorurteilen und Neigungen derer an, die er irreleiten will. Im apostolischen Zeitalter verleitete er die Juden, das Zeremonialgesetz zu erhöhen, Christus aber zu verwerfen. Jetzt verführt er unter dem Vorwand, Christus zu ehren, viele vorgebliche Christen dazu, das Sittengesetz gering zu schätzen und zu lehren, dass Gottes Weisungen ungestraft übertreten werden dürften. Es ist die Pflicht eines jeden Dieners Gottes, diesen Verfälschern des Glaubens fest und entschieden entgegenzutreten und alle Irrtümer durch das Wort der Wahrheit furchtlos bloßzustellen.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 192.

Mittwoch, 20. Oktober

4. Eine Lernkurve

a. Was geschah als Petrus (von Jerusalem aus, wo er sich mit den Juden und ihren Vorurteilen beschäftigen musste) Antiochien besuchte? Galater 2, 11-13.


„Jerusalem war die Hauptstadt der Juden. In ihr begegnete man ausgeprägtestem Elitedenken und frommer Heuchelei. Die Judenchristen, die in der Nähe des Tempels lebten, dachten oft über die besonderen Rechte der Juden als auserwähltem Volk nach. Als sie nun feststellten, dass die Christengemeinde von den Zeremonien und Überlieferungen des Judentums abwich und infolgedessen die besondere Heiligkeit, die man den jüdischen Sitten beigelegt hatte, im Lichte des neuen Glaubens aus dem Auge verlieren würde, ärgerten sich viele über Paulus; denn ihm gaben sie im Wesentlichen die Schuld für diesen Wandel. Selbst manche Jünger wollten die Entscheidung des Konzils nicht ohne Weiteres annehmen. Einige eiferten für das Zeremonialgesetz und urteilten abfällig über Paulus, weil sie meinten, seine Einstellung zu den Forderungen des jüdischen Gesetzes sei zu oberflächlich.
Unter den gläubig gewordenen Nichtjuden aber erweckte die klare und an Folgen reiche Entscheidung des Konzils allgemein Vertrauen, sodass Gottes Werk gefördert wurde …
Als Petrus später Antiochien besuchte, gewann er durch sein weises Verhalten gegenüber den Bekehrten aus den Nichtjuden das Vertrauen vieler. Eine Zeitlang handelte er auch in Übereinstimmung mit dem ihm vom Himmel geschenkten Licht. Er überwand sein natürliches Vorurteil so weit, dass er mit den bekehrten Heiden sogar an einem Tische aß. Als aber Judenchristen von Jerusalem kamen, die für das Zeremonialgesetz eiferten, änderte Petrus unbesonnen sein Verhalten gegenüber den Bekehrten aus dem Heidentum. ‚Mit ihm heuchelten die anderen Juden, sodass auch Barnabas verführt ward, mit ihnen zu heucheln.‘ (Galater 2, 13.) Dieses Offenbarwerden von Schwäche bei denen, die als Leiter geehrt und geliebt worden waren, hinterließ einen schmerzlichen Eindruck bei den gläubig gewordenen Nichtjuden. Die Gemeinde drohte sich zu spalten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 195. 196.

b. Wie klärte Paulus diese Angelegenheit? Galater 2, 14.

„Paulus aber, der erkannte, welch verheerenden Schaden Petrus durch sein Doppelspiel der Gemeinde zugefügt hatte, tadelte ihn öffentlich, er habe seine wahre Gesinnung verborgen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 196.

Donnerstag, 21. Oktober

5. Eine Lehre für alle

a. Was sollten wir daraus lernen, wie Petrus den Tadel des Paulus annahm, und daraus, dass die Berichtigung öffentlich durchgeführt wurde? Psalm 141, 5; Sprüche 27, 5.


„In Antiochien versagte Petrus im Grundsatz der Aufrichtigkeit. Paulus musste dem unterhöhlenden Einfluss des Petrus von Angesicht zu Angesicht entgegentreten. Dies wird berichtet, damit andere daraus Nutzen ziehen und diese Lehre eine feierliche Warnung für Menschen in hohen Stellungen sei, sodass sie nicht in Aufrichtigkeit versagen, sondern sich eng an den Grundsatz halten …
Möge Gott jedem Menschen das Bewusstsein seiner eigenen persönlichen Hilflosigkeit geben, sein eigenes Lebensschiff geradewegs und sicher in den Hafen zu steuern. Die Gnade Christi ist jeden Tag lebenswichtig. Seine einzigartige Gnade allein kann unsere Füße vom Fallen retten.“ – Bibelkommentar, S. 421.
„Petrus sah ein, dass er falsch gehandelt hatte, und bemühte sich sofort, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen. Gott, der das Ende schon von Anfang an weiß, hatte es zugelassen, dass Petrus eine solche Charakterschwäche offenbarte, damit der so versuchte Apostel einsehen möge, dass in ihm nichts sei, wessen er sich rühmen könnte. Selbst die besten Menschen können sich irren, sobald sie sich selbst überlassen sind. Gott sah auch voraus, dass sich in späterer Zeit manche verleiten lassen würden, für Petrus und seine angeblichen Nachfolger Rechte zu beanspruchen, die allein Gott zukommen. Dieser Bericht von der Schwäche des Apostels sollte deshalb ein bleibender Nachweis seiner Fehlerhaftigkeit und der Tatsache sein, dass er keineswegs über den andern Aposteln stand …
Je größer die Verantwortung ist, die einem Menschen auferlegt wird, und je umfassender er Gelegenheiten hat, Weisungen zu erteilen und Macht auszuüben, desto mehr gerät er in die Gefahr, Schaden anzurichten, wenn er nicht sorgfältig dem Weg des Herrn folgt und im Einklang mit den Entscheidungen handelt, die die Gläubigen in gemeinsamer Beratung getroffen haben.“ – Das Wirken der Apostel, S. 196. 197.

Freitag, 22. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was sollten wir aus der scheinbar kurzen Zeit lernen, die Paulus in Antiochien verbrachte?
2. Warum leitet Gott sein Volk dazu, sich manchmal zu versammeln und manchmal zu verteilen?
3. Was kann ich daraus lernen, wenn die Gläubigen in ihrer Beratung zu einem anderen Entschluss kommen, als ich es erhofft hätte?
4. Wie mag ich in Gefahr sein, in die gleiche Falle zu tappen wie Petrus?
5. Was sollte ich in Erinnerung behalten, wenn ich wie Petrus, vielleicht auch öffentlich, getadelt werde?

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