3. Lektion Sabbat, den 19. Oktober 2019


Die Zeichen verstehen

„Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von obenan bis untenaus.“ (Matthäus 27, 50. 51.)

„Das Zerreißen des Vorhanges im Tempel zeigte, dass die jüdischen Opfer und Verordnungen nicht länger angenommen würden. Das große Opfer war gebracht und angenommen worden.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 252.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 250-255. 329. 330.

Sonntag 13. Oktober

1. Tägliche Weihe

a. Warum musste das Opfer Jesu am Kreuz notwendigerweise die Opfergaben ablösen? Hebräer 10, 9-12; Apostelgeschichte 3, 1. Warum ist das Morgen- und Abendopfer der Vergangenheit auch für uns heute noch von Bedeutung?


„Christus war der Begründer der ganzen jüdischen Ordnung. Die Bilder und Schatten, unter denen die Juden ihre Anbetung ausübten, deuteten alle auf den Erlöser der Welt hin.“ – The Signs of the Times, 25. Februar 1897.
„Die Stunden des Morgen- und Abendopfers sah man als heilig an; sie wurden für das ganze jüdische Volk zu bestimmten Gebetszeiten … Diese Gewohnheit ist den Christen Vorbild für ihre Morgen- und Abendandacht. Gott missbilligt zwar Zeremonien ohne den Geist der Anbetung, er sieht aber mit Wohlgefallen auf die, die ihn lieben und sich morgens und abends vor ihm beugen, um Vergebung ihrer Sünden zu erlangen und ihn um den notwendigen Segen zu bitten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 331.
„Wenn es je eine Zeit gab, in der jedes Haus ein Bethaus sein musste, dann ist das heute. So wie die Patriarchen in der Vergangenheit, sollten diejenigen, die bekunden, Gott zu lieben einen Altar errichten, um ihn anzubeten, wo auch immer sie ihr Zelt aufschlagen. Der Vater als Priester des Heimes sollte das morgendliche und abendliche Opfer darbringen, während sich die Frau und die Kinder im Gebet und Anbetung vereinen. In einem Heim, in dem Gott so verehrt wird, wird Jesus mit Freude verweilen.“ – The Bible Echo, 15. Dezember, 1893.

Montag 14. Oktober

2. Das Herz reinigen

a. Was ist die Bedeutung des Passahfestes für uns Christen? 1.Korinther 5, 7; Hebräer 7, 26. 27.


„Das Passahfest wurde zum Gedächtnis und als Vorbild gestiftet. Es sollte nicht nur an die Befreiung aus Ägypten erinnern, sondern auch hinweisen auf die wichtigere Erlösung von der Knechtschaft der Sünde, die Christus für sein Volk erwirken würde. Das zum Opfer gehörende Lamm stellt ‚Gottes Lamm‘ (Johannes 1, 29) dar, das unsere einzige Hoffnung auf Errettung ist. Der Apostel sagt: ‚Wir haben ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert.‘ (1. Korinther 5, 7.) Es genügte nicht, das Passahlamm zu schlachten, sein Blut musste an die Türpfosten gesprengt werden. So müssen die Verdienste des Blutes Christi für den Menschen angewandt werden. Wir müssen glauben, dass er nicht nur für die Welt, sondern für uns ganz persönlich gestorben ist, und die Wirksamkeit des versöhnenden Opfers für uns selbst in Anspruch nehmen...
Das Lamm sollte im Ganzen zubereitet werden, ohne einen seiner Knochen zu zerbrechen. Ebenso wurde dem Lamm Gottes, das für uns starb, kein Bein gebrochen (vgl. 2. Mose 12, 46; Johannes 19, 36). Damit wurde die Vollständigkeit des Opfers Christi bildlich dargestellt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 252.

b. Was symbolisierte das Ysop beim Passahfest? Psalm 51, 4. 9; 119, 9; 1. Petrus 1, 22.

„Der zum Sprengen des Blutes verwendete Ysop war das Sinnbild der Reinigung. Im Hinblick darauf wurde er bei Aussätzigen benutzt und bei denen, die sich durch das Berühren von Toten verunreinigt hatten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 252.
„Wir benötigen mehr als nur Sabbatreligion. Wir brauchen einen lebendigen Grundsatz und müssen täglich unsere persönliche Verantwortung fühlen. Dies wird von vielen gescheut, und die Frucht macht sich in Sorglosigkeit, Gleichgültigkeit und Mangel an Wachsamkeit und geistlicher Gesinnung bemerkbar. Wo ist die geistliche Gesinnung der Gemeinde? Wo sind die Männer und Frauen voll Glaubens und des Heiligen Geistes? Mein Gebet ist: Reinige deine Gemeinde, o Gott!“ – Zeugnisse, Band 1, S. 114.
„Die Religion, die von Gott kommt, ist auch die einzige Religion, die zu Gott führt. Um ihm in der richtigen Weise zu dienen, müssen wir durch den Geist Gottes neu geboren werden. Dieser wird unsere Herzen reinigen und unseren Sinn erneuern und uns die Fähigkeit schenken, Gott zu erkennen und zu lieben. Er wird in uns die Bereitschaft wecken, allen seinen Anforderungen gehorsam zu sein. Dies allein ist wahre Anbetung.“ – Das Leben Jesu, S. 172.
„Das Volk Gottes muss seine Seelen durch Gehorsam zur Wahrheit reinigen und vorbereitet sein, um bei seinem Kommen fehlerlos vor ihm zu stehen.“ – Evangelisation, S. 625.

Dienstag 15. Oktober

3. Ein heiliges Leben, eine heiliges Ritual

a. Erkläre, wie die Vollständigkeit des Opfers Christi dargestellt wurde. 2. Mose 12, 46; Johannes 19, 36.

b. Was hat die Tatsache, dass das Passahlamm nicht nur getötet, sondern auch gegessen werden sollte, mit Christus dem Passahlamm zu tun? 2. Mose 12, 8; Johannes 6, 53. 54. 63.

„Es genügt nicht, an die Vergebung unserer Sünden durch Christus zu glauben. Wir müssen aus seinem Wort ständig von ihm geistliche Kraft und Nahrung empfangen durch den Glauben … Die Nachfolger Christi sollen an seiner Erfahrung teilhaben. Dazu müssen sie das Wort Gottes empfangen und in sich aufnehmen, damit es die Triebkraft ihres Lebens und Handelns wird. Dann wird die Kraft Christi sie in sein Bild verwandeln, und sie werden göttliche Eigenschaften widerstrahlen. Ohne das Fleisch des Sohnes Gottes zu essen und sein Blut zu trinken, kann kein Leben in ihnen sein. Der Geist und das Werk Christi müssen auch Geist und Werk seiner Jünger werden.
Das Lamm sollte mit bitteren Kräutern gegessen werden, die an die Bitternis der ägyptischen Knechtschaft erinnerten. Wenn wir Christus zu unserer Speise machen, sollte es um unserer Sünde willen mit reuigem Herzen geschehen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 253.

c. Von welcher besonderen Zeremonie war das Passahfest ein Schatten, und welches zusätzliche Ritual wurde hinzugefügt? Markus 14, 16. 22-25; Johannes 13, 1-5. 13-15.

„Das Handeln Christi, als er die Füße seiner Jünger wusch, war heilig; der Grund für diese Tat war es, in ihnen durch die Erinnerung an das, was Christus für sie getan hatte, ein solches Empfinden hervorzurufen, dass sich keiner mehr über den anderen stellen würde. Dieses Ritual sollte einem jeden ein Verständnis für die Gefühle seines Mitbruders übermitteln …
Diese Anordnung spricht nicht auf die geistigen Fähigkeiten des Menschen an, sondern berührt das Herz. Seine moralische und geistige Natur hat dies nötig. Wenn es für seine Jünger nicht notwendig gewesen wäre, dann wäre es ihnen nicht als die letzte von Christus überlassene Anordnung in Verbindung mit dem heiligen Abendmahl mitgegeben worden.“ – The Review and Herald, 14. Juni 1898.

Mittwoch 16. Oktober

4. Abgesondert

a. Welche Einschränkung gab Gott bei der ursprünglichen Einsetzung des Passahfestes bezüglich der Menschen, die daran teilnehmen durften? Warum? 2. Mose 12, 43-48.


„[Der Herr] verlangte von Abraham und seinen Nachfolgern die Beschneidung, einen kreisförmigen Einschnitt in das Fleisch, zum Zeichen, dass Gott sie herausgeschnitten und sie von allen Völkern als seinen köstlichen Schatz abgesondert hatte. Mit diesem Zeichen gelobten sie feierlich, sich nicht mit anderen Nationen zu vermischen; wenn sie es jedoch täten, dann würden sie Ehrerbietung für Gott und sein heiliges Gesetz verlieren und würden wie die götzendienerischen Nationen werden, von denen sie umgeben waren.
Durch den Akt der Beschneidung stimmten sie feierlich zu, ihren Teil der Bedingungen zu erfüllen, die in dem Bund mit Abraham festgesetzt waren: dass sie von allen Nationen abgesondert und vollkommen sein sollten. Wenn die Nachfahren Abrahams sich von den anderen Nationen ferngehalten hätten, wären sie nicht zum Götzendienst verführt worden. Indem sie sich von anderen Nationen abgesondert hätten, wäre eine große Versuchung, sich ihren sündigen Gewohnheiten und ihrer Auflehnung gegen Gott anzuschließen, vermieden worden. Sie verloren ihren besonderen und heiligen Charakter in großem Maße durch die Vermischung mit den sie umgebenden anderen Nationen.“ – The Spirit of Prophecy, vol. 1, pp. 262. 263.

b. Welche Anweisung in der Zeit des Neuen Testaments ist – wie die Beschneidung im Alten Testament, ein Zeichen für die Trennung von der Welt und der Weihe für Gott? Kolosser 2, 6. 10-12; Galater 5, 6.

„Christus hat die Taufe als Zeichen des Eintritts in sein geistliches Reich eingesetzt. Er hat sie zu einer feststehenden Bedingung gemacht, die alle erfüllen müssen, die sich unter der Autorität des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes befinden und anerkannt werden möchten...
Die Taufe ist ein höchst feierlicher Verzicht auf die Welt. Die in dem dreifachen Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden, erklärten zu Beginn ihres christlichen Lebens öffentlich, dass sie den Dienst Satans verlassen haben und Glieder der königlichen Familie, Kinder des himmlischen Königs geworden sind. Sie haben dem Befehl gehorcht: ‚Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab … und rühret kein Unreines an.‘ Für sie ist die Verheißung erfüllt: ‚So will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.‘ (2. Korinther 6, 17. 18.)“ – Zeugnisse, Band 6, S. 97.

Donnerstag 17. Oktober

5. Eine feierliche Trennung von der Sünde

a. Welche Vorkehrung traf Jesus für das Passahfest? Wer nahm zusammen mit ihm an diesem Fest teil? Markus 14, 12-15.


„Das Abendmahl [sollte] nicht bloß gelegentlich oder nur jährlich abgehalten werden, sondern häufiger als das jährliche Passah. Diese heilige Handlung erinnert an ein weit größeres Ereignis als die Befreiung der Kinder Israel aus Ägypten. Diese Befreiung war ein Merkmal des großen Versöhnungstags, welchen Christus durch die Hingabe seines Lebens zur Erlösung seiner Nachfolger erwirkte.
Diese Verordnung sollte nicht etwas Exklusives sein, so wie es sich manche Menschen wünschten. Jeder muss öffentlich daran teilnehmen und auf diese Weise bezeugen: Ich nehme Christus als meinen persönlichen Erlöser an. Er gab sein Leben für mich, damit ich vom Tode erlöst werde.“ – The Faith I Live By, S. 302.
„Ich wurde zurückversetzt in die Zeit, in der Jesus seine Jünger alleine in das obere Gemach führte und zuerst ihre Füße wusch, ihnen danach von dem gebrochenen Brot zu essen gab, das seinen gebrochenen Leib darstellte, und Traubensaft, der sein vergossenes Blut versinnbildete. Ich sah, dass alle verständnisvoll vorangehen und dem Beispiel Jesu in diesen Dingen folgen sollten. Wenn sie an diesen Ritualen teilnehmen, sollten sie von den Ungläubigen so weit wie möglich getrennt sein.“ – The Review and Herald, 1. November 1850.

b. Was versinnbildete das ungesäuerte Brot? 1. Korinther 5, 6-8.

„Während des Passahfestes wurden die Leute angewiesen, allen Sauerteig aus ihren Häusern zu entfernen, gerade so, wie sie auch die Sünde aus ihrem Herzen hinaustun sollten.“ – Christi Gleichnisse, S. 94.

Freitag 18. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was zeigt heute mehr als je zuvor unser tägliches Bedürfnis nach Versöhnung?
2. Welche Parallelen hat der Ysop aus dem Passahfest in der heutigen Zeit?
3. Warum ist die Anweisung zur Demut so bedeutend für uns in diesen letzten Tagen?
4. Wie wiederholt sich heute die Vermischung mit den Unbeschnittenen?
5. Von was und von wem soll das Heilige Abendmahl getrennt werden?

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