6. Lektion Sabbat, den 9. November 2019


Nüchternheit

„Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet.“ (1. Petrus 4, 7-8.)

„Wir dürfen nicht für einen Augenblick in unserer Wachsamkeit nachlassen … Wir leben im großen Versöhnungstag. Das heilige Werk Christi, das er heute für Gottes Volk im himmlischen Heiligtum ausführt, sollte fortwährend unser Studium sein.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 547.

Zum Lesen empfohlen: Der große Kampf, S. 479-491.

Sonntag 3. November

1. Ein feierlicher Moment

a. Wodurch war bei den Hebräern die Zeit gekennzeichnet, wenn der Hohepriester seinen Dienst im Allerheiligsten ausübte? 3. Mose 16, 29. 30.


„Diesen Vorhang [am Eingang ins Allerheiligste] zu heben und unerlaubterweise in das heilige Geheimnis des Allerheiligsten einzudringen, bedeutete den Tod. Denn über dem Gnadenstuhl wohnte die Herrlichkeit des Heiligsten – eine Herrlichkeit, welche kein Mensch schauen und dabei leben konnte. An dem einen Tag im Jahr, der zum Dienst in dem Allerheiligsten bestimmt war, trat der Hohepriester mit Zittern in die Gegenwart Gottes, während Wolken von Weihrauch die Herrlichkeit vor seinem Angesicht verbargen. In den ganzen Tempelhöfen verstummte jeder Laut. Keine Priester dienten an den Altären. Die Menge der Anbeter, in ehrfurchtsvollem Schweigen gebeugt, flehten um die Barmherzigkeit Gottes.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 444. 445.
„Der Hohepriester betrat ihn stets mit Zittern, während das Volk in ehrfürchtigem Schweigen auf seine Rückkehr wartete. Ihre Herzen waren von ernstem Verlangen nach Gottes Segen erfüllt. Vor dem Gnadenthron sprach Gott mit dem Hohepriester. Blieb er ungewöhnlich lange im Allerheiligsten, bekamen die Menschen oft Angst und fürchteten, die Herrlichkeit des Herrn hätte ihn wegen ihrer oder seiner Sünden getötet.“ – The Spirit of Prophecy, Band 1, S. 274. 275.
„Die Gemeindeglieder sollten endlich damit beginnen, ihre Herzen in Demut und Reue zu erforschen, denn wir leben in der Zeit des ‚wahren Versöhnungstages‘. Sie bringt Entscheidungen mit sich, die unser ewiges Schicksal bestimmen.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 388.

Montag 4. November

2. Eine Veranschaulichung für uns

a. Wie spiegelt die Feierlichkeit des jährlichen Versöhnungsdienstes das gegenwärtige Werk unseres Hohepriesters im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums wider? 1. Korinther 10, 11; Zephanja 2, 1-3.


„Wir leben in der Zeit des großen Versöhnungstages. Im Schattendienst mussten alle, während der Hohepriester für Israel die Versöhnung erwirkte, ihre Seele kasteien, indem sie ihre Sünden bereuten und sich vor dem Herrn demütigten, damit sie nicht von dem Volk ausgerottet würden. In gleicher Weise sollten jetzt alle, die ihren Namen im Lebensbuch erhalten wollen, in den wenigen noch verbleibenden Tagen ihrer Gnadenzeit ihre Sünden bereuen und ihre Seele durch wahrhafte Buße vor dem Herrn demütigen. Das Herz muss einer tiefgehenden, gewissenhaften Prüfung unterzogen werden. Der leichtfertige, oberflächliche Geist, den so viele bekenntliche Christen an den Tag legen, muss abgetan werden. Es steht allen ein schwerer Kampf bevor, die die üble Neigung, nach Macht zu streben, überwinden sollen. Das Werk der Vorbereitung ist eine persönliche Aufgabe. Wir werden nicht scharenweise erlöst. Die Frömmigkeit und Reinheit des einen kann nicht das Fehlen dieser Eigenschaften bei einem andern ersetzen. Obgleich alle Völker vor dem Gericht Gottes erscheinen müssen, wird Gott doch den Fall jedes Einzelnen so gründlich und genau untersuchen, als gäbe es keine anderen Wesen auf Erden. Jeder muss bei seiner Prüfung ohne Flecken, ohne Runzel oder sonst etwas Derartiges gefunden werden.“ – Der große Kampf, S. 489. 490.

b. Welche Warnungen des Heilands beziehen sich vor allem auf die heutige Zeit? Markus 13, 33; Offenbarung 3, 3.

„Sehr ernst sind die mit dem Schlusswerk der Versöhnung zusammenhängenden Vorgänge, folgenschwer die damit verbundenen Tatsachen. Das Gericht geht jetzt im himmlischen Heiligtum vor sich. Schon viele Jahre wird dies Werk getan. Bald – niemand weiß wie bald – werden die Fälle der Lebenden behandelt werden. In der Ehrfurcht gebietenden Gegenwart Gottes wird unser Leben untersucht werden …
Geht dann das Untersuchungsgericht zu Ende, so wird das Schicksal aller Menschen zum Leben oder zum Tode entschieden sein. Die Gnadenzeit endet kurz vor der Erscheinung des Herrn in den Wolken des Himmels …
Die Gerechten und Gottlosen werden dann noch in ihrem sterblichen Zustand auf Erden leben: Sie werden pflanzen und bauen, essen und trinken und nicht wissen, dass die endgültige unwiderrufliche Entscheidung im himmlischen Heiligtum bereits gefallen ist.“ – Der große Kampf, S. 490.

Dienstag 5. November

3. Beachtung schenken

a. Welche Wahrheit muss besonders, im Geist eines jeden Christen, zu dieser Zeit der Weltgeschichte verfestigt sein? 1. Korinther 10, 12; 1. Petrus 4, 7.


„Die, welche Christum annehmen und in ihrer ersten Zuversicht sagen: ich bin gerettet, sind in Gefahr, ihr Vertrauen auf sich selbst zu setzen. Sie verlieren das Bewusstsein ihrer Schwäche und ihr beständiges Bedürfnis göttlicher Kraft aus den Augen … Unsere einzige Sicherheit liegt in einem beständigen Misstrauen gegen das eigene Ich und der völligen Abhängigkeit von Christo.“ – Christi Gleichnisse, S. 153.
„Es wäre gut für jeden von uns, den Spiegel – das königliche Gesetz Gottes – zur Hand zu nehmen und in ihm das Spiegelbild seines eigenen Charakters zu sehen. Wir sollten uns davor hüten, die Warnungen vor Gefahren und die Ermahnungen des Wortes Gottes unbeachtet zu lassen. Werden diese Warnungen nicht beachtet und die Charakterfehler nicht überwunden, dann überwältigen diese Fehler den, der sie hat, und er gerät in Irrtum, Abfall und offene Sünden. Wer den höchsten sittlichen Standard nicht erreicht, verliert bald die Kraft, den gegenwärtigen Stand zu bewahren.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 565. 566.
„Wenn wir uns gänzlich dem Willen Gottes unterwerfen, versetzen wir uns in eine günstige Lage und werden die Notwendigkeit einer entschiedenen Trennung von den Sitten und Gewohnheiten der Welt einsehen. Unser Maßstab soll nicht nur ein klein wenig höher als derjenige der Welt angesetzt werden. Der Unterschied muss klar und deutlich sichtbar sein.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 289.

b. Welche Warnung sollten wir dem Gebet Jesu zu seinem Vater entnehmen, welches seinen Plan für jeden von uns offenbart? Johannes 17, 17.

„Wenn du dich mit den Worten ‚Ich bin gerettet‘ bei den Sorglosen niederlässt und dabei die Gebote Gottes missachtest, wirst du auf ewig verloren sein. Es gibt eine Wahrheit in Jesus, die denen, die das Nichtstun und die Sorglosigkeit lieben, schrecklich ist. Andererseits gibt es eine Wahrheit in Jesus, die voll wohltuender Freude für den Gehorsamen ist. Es ist die Freude des Heiligen Geistes. So lass dich denn, um diese Freude zu erleben, dazu bewegen, dein Herz und deinen Verstand zu öffnen, damit du jeden Lichtstrahl erkennen mögest, der vom Throne Gottes her aufleuchtet.
Es ist jetzt nicht die Zeit, gleichgültig und sorglos zu sein und nur dem Vergnügen zu leben. Christus kommt mit Macht und großer Herrlichkeit. Bist du bereit? Hast du deine Sünden schon abgelegt? Lebst du als Antwort auf das Gebet Christi bereits in der Heiligung, die durch die Wahrheit geschieht?“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 335.

Mittwoch 6. November

4. Der Krankheit entfliehen

a. Welche Gesinnung erklärt Jesus leider als typisch für die letzte Ära in der Geschichte der Gemeinde, während er den Dienst im Allerheiligsten verrichtet? Offenbarung 3, 14-16.


„Botschafter wurden mit Warnungen, Tadel und Flehen gesandt. Gottes Diener haben geweint und gebetet über den lauwarmen Zustand der Gemeinde. Einige mögen erweckt werden, aber nur um wieder in die Bewusstlosigkeit ihrer Sünde und Gefahr zurück zu verfallen. Leidenschaft, Weltlichkeit, Arglist, neiderfüllter Stolz und der Kampf um Oberherrschaft machen unsere Gemeinden schwach und kraftlos. Einige der Botschafter Christi tragen eine schwere Last auf ihren Seelen, da ihre Botschaft von so vielen wie ein nutzloses Märchen behandelt wird. Der Blick Jesu durcheilte die Jahrhunderte und blieb auf unserer Zeit haften, als er sagte: „Wenn auch du an diesem Tag erkannt hättest, was zu deinem Frieden dient!“ (Lukas 19, 42; EB). Es ist immer noch dein Tag, du Gemeinde Gottes, die er zur Verwahrerin seines Gesetzes gemacht hat. Dieser Tag der Haushalterschaft und der Bewährung geht seinem Ende entgegen. Die Sonne sinkt schon im Westen. Kann es geschehen, dass sie untergeht und du noch nicht weißt, ‚was zu deinem Frieden dient?‘ Muss das unwiderrufliche Urteil gefällt werden: ‚Aber nun ist’s vor deinen Augen verborgen‘? Ich sage euch: Es gibt Grund zur Beunruhigung.“ – The Review and Herald, 2. November 1886.

b. Welchen ernsten Aufruf richtet der Herr an jeden von uns? Offenbarung 3, 17-21.

„Es ist die Zeit, Gott ernsthaft zu suchen, und zwar mit den Worten Jakobs: ‚Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.‘ Es wird nichts nützen, eine krampfhafte Anstrengung zu erbringen, um danach wieder in geistige Teilnahmslosigkeit zu verfallen und lauwarm zu werden. Die Vergangenheit mit dem geringen Erbarmen, mit den unbeachteten Warnungen, den unveränderten weltlichen Leidenschaften, den nicht umgesetzten Vorzügen, dem Seelentempel, der mit entweihten Schreinen gefüllt ist – alles ist in den Büchern des Himmels niedergeschrieben. Aber die feierlichsten Momente stehen noch vor dir. Aufgrund der vergangenen Nachlässigkeiten müssen deine Bemühungen ernsthaft sein.
Der Erlöser spricht zu seinem Volk: ‚So sei nun fleißig und tue Buße.‘ Es sind nicht die Diener, die du verworfen hast. Es sind nicht die Warnungen der Menschen, die du zurückgewiesen hast. Es sind nicht die von mir gesandten Propheten, denen du nicht zuhören wolltest, sondern es ist dein Heiland, deine einzige Hoffnung. Wenn ihr vernichtet werdet, dann seid ihr allein dafür verantwortlich.“ – The Review and Herald, 2. November 1886.

Donnerstag 7. November

5. Sich vor dem Herrn beugen

a. Wie unterscheiden sich die wahren Nachfolger Christi in den letzten Tagen von denen in der Welt? 2.Timotheus 3, 2 (erster Teil); Jakobus 4, 10.


„Werden sich unsere Gemeinden an diesem Versöhnungstag vor dem Herrn demütigen? Werden sie ihre Sünden hinwegtun, die das Gewand ihres Charakters beschmutzen und sie von Gott trennen? Die Gegenwart ist unser Tag der Heimsuchung. Schaut nicht auf eine in der Zukunft liegende angenehmere Zeit, in der das Kreuz, das getragen werden muss, leichter sein wird und wenn die Neigungen unseres Herzens leichter unterdrückt werden können. ‚Heute‘, sagt der Geist Gottes, ‚so ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht.‘ Macht euch heute an die Arbeit, sonst wird es eines Tages zu spät sein. Die Wirkung, die du jetzt hast, mag morgen vielleicht nicht mehr so stark sein. Satans Falle könnte über dir zuschnappen. Der Leuchter könnte von seinem Platz entfernt werden, und du bleibst in Dunkelheit. ‚Sehet zu, dass ihr den nicht abweiset, der da redet‘, sagt der wahre Zeuge, ‚Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.‘ Jede Warnung, jeder Tadel und jedes Flehen im Wort Gottes oder durch seine gesandten Botschafter ist ein Klopfen an der Herzenstür; es ist die Stimme Jesu, die um Eintritt bittet. Mit jedem unbeachteten Klopfen wird dein Entschluss zu öffnen schwächer und schwächer. Wenn die Stimme Jesu nicht sofort beachtet wird, dann wird sie im Geist mit einer Vielzahl anderer Stimmen vermischt, die Sorge der Welt und ihre Angelegenheiten, beanspruchen die Aufmerksamkeit, und die Überzeugung stirbt. Das Herz lässt sich schwerer beeindrucken, und verfällt in ein gefährliches Unwissen um die Kürze der Zeit und der großen Ewigkeit, die dahinterliegt. Der himmlische Gast steht an deiner Tür, während du Hindernisse aufstapelst, um seinen Zutritt zu versperren. Jesus klopft durch den Wohlstand, den er dir gibt. Er überschüttet dich mit Segnungen, um deine Treue zu prüfen, damit sie von dir an andere weitergereicht werden. Wirst du zulassen, dass deine Selbstsucht siegt?“ – The Review and Herald, 2. November 1886.

Freitag 8. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum war das Volk besorgt, wenn der Hohepriester für längere Zeit im Allerheiligsten blieb?
2. Warum ruft der gegenwärtige Versöhnungstag uns zu einer gewissen Feierlichkeit auf?
3. Welche Gesinnung legen die meisten vorgeblichen Christen trotzdem an den Tag?
4. Wie können wir von der Krankheit Laodizeas befreit werden?
5. Auf welche Art und Weise hat Jesus bereits in der Vergangenheit an meine Herzenstür geklopft?

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