5. Lektion Sabbat, den 29. April 2017


Nach der goldenen Regel leben

„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.“ (Matthäus 7, 12.)

„Die Herzensbildung beruht auf dieser goldenen Regel, die am getreuesten Jesus in seinem Wesen und Leben abgebildet hat.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 111.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 2, S. 136-138.

Sonntag 23. April

1. Die goldene Regel definieren

a. Was ist die „goldene Regel“? Matthäus 7, 12.


„Die Juden waren immer nur darauf bedacht, etwas zu empfangen. Sie machten sich viel Angst und Sorge um die Mehrung ihrer Macht, ihres Ansehens und des ihnen zu leistenden Dienstes. Christus aber lehrt, dass wir uns nicht um die Frage sorgen sollen, wieviel wir empfangen möchten, sondern wieviel wir geben können. Der Maßstab fremder Pflichten gegen uns ist mit dem Maß der von uns gegen die anderen erfüllten Pflicht gegeben. 
Versetze dich in des anderen Lage. Vergegenwärtige dir sein Fühlen, seine Schwierigkeiten, seine Enttäuschungen, seine Freuden und seine Leiden. Denke, du stecktest in seiner Haut, und dann tu ihm danach, wie du wünschest, dass in gleicher Lage dir getan würde. Dies ist ein rechtes Gesetz der Redlichkeit.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 111.

b. Was ist die Grundlage der goldenen Regel? Matthäus 22, 37-39.

„In deinem Leben sollst du zeigen, was es bedeutet, Gott von ganzem Herzen zu lieben und deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn du mit dem Gott der Weisheit und Liebe verbunden bist, wirst du dieser Welt darstellen, dass du nicht für diese vergängliche Welt lebst, sondern für die ewige, die nicht vergehen wird.“ – That I May Know Him, S. 90.

Montag 24. April

2. Sich um die weniger Begünstigten sorgen

a. Wem schulden wir das Vorrecht, die Evangeliumsbotschaft durch Wort und Beispiel zu predigen? Römer 1, 14. 15.


„Jeder, den die mannigfaltige Gnade Gottes zum Haushalter gemacht hat, wird aufgerufen, den in Unwissenheit und Finsternis befindlichen Menschen von seinem Gut mitzuteilen; denn wäre er an ihrer Stelle, so würde er ja auch gern am Segen teilhaben. … Von allem, was du um die Liebe Gottes weißt, ja von allem, was du an seinen reichen Gnadengütern mehr empfangen hast als der in tiefster Nacht und größtem Elend befindliche Mensch auf Erden, bist du diesem selben Menschen schuldig, etwas abzugeben.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 111. 112.

b. Um wen sollen wir uns in diesem Leben noch besonders bemühen? Jakobus 1, 27; Hiob 29, 15. 16.

„Was du mehr als deine Mitmenschen besitzt, setzt dich im Maße deines Überschusses in Schuld bei ihnen, den weniger Begünstigten. Besitzen wir Reichtum, verfügen wir über mancherlei Bequemlichkeiten, dann liegt uns die feierliche Pflicht ob, für elende Kranke, Witwen und Waisen zu sorgen, würden wir doch bei Umkehrung der Verhältnisse genau das gleiche von ihnen erwarten.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 112.
„An unserer Liebe und unserem Dienst für seine bedürftigen Kinder prüfen wir die Echtheit unserer Liebe für ihn.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 209.

c. Warum wurde Jesus von vielen Menschen nicht angenommen, als er auf dieser Erde lebte? Jesaja 53, 2. Was können wir von diesem biblischen Bericht lernen, wenn wir anderen helfen wollen?

„Anstatt nach einer bevorzugten Stellung für uns selbst zu trachten oder jemandem zu schmeicheln, der vielleicht hoch angesehen ist, sollten wir sehen, ob es nicht ein armes Kind gibt, das nicht begünstigt ist und dem keine besondere Zuneigung zuteil wird, und ihm unsere selbstlose Aufmerksamkeit schenken. Denjenigen, die besonders attraktiv sind, wird es nicht an Freunden mangeln. Andere aber, die nicht so hübsch aussehen, schüchtern sind und schwer neue Bekanntschaften machen, mögen dennoch besondere Charaktermerkmale besitzen und wurden auch durch das Blut Christi erkauft.“ – Our High Calling, S. 259.

Dienstag 25. April

3. Die Grundsätze des Gesetzes erfüllen

a. Wie lebte Jesus die Grundsätze des Gesetzes aus? Apostelgeschichte 10, 38.


„Wie sanft und lieblich erscheint uns doch der Heiland in seiner täglichen Lebensführung! Welche Güte umgab ihn! Seine Kinder werden desselben Geistes sein. Wem Christus innewohnt, den umgibt ein Hauch Gottes. Seine reinen weißen Kleider duften nach dem Garten des Herrn. Sein Antlitz strahlt das Licht des Ewigen wider und leuchtet auf dem Wege denen, die straucheln und müde geworden sind.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 111.

b. Was benötigen wir, um Christus nachzufolgen und Gott und unsere Mitmenschen lieben zu können? Lukas 9, 23; Galater 2, 20.

„Vom Menschen wird gefordert, Gott über alles zu lieben, das heißt mit ganzer Kraft, samt Leib und Seele, sowie seinen Nächsten wie sich selbst. Das kann nicht ohne Selbstverleugnung geschehen. Selbstverleugnung bedeutet, sich zu beherrschen, wenn Leidenschaft die Oberhand gewinnen will; der Versuchung, zu tadeln und kritisierende Worte zu sprechen, zu widerstehen; Geduld mit einem begriffsstutzigen Kind zu haben, dessen Verhalten schlimm und schwer zu ertragen ist; auf dem Posten der Pflicht zu stehen, wenn andere versagen, Verantwortung zu übernehmen, wo und wann man kann, nicht um Applaus zu ernten, auch nicht aus Berechnung, sondern um des Meisters willen, der jedem seiner Nachfolger ein Werk aufgetragen hat, das er mit unwandelbarer Treue verrichten soll. Selbstverleugnung heißt, andern Gutes zu tun, wenn wir geneigt sind, uns selbst zu dienen und auf unser eigenes Wohlergehen zu achten. Es bedeutet, uns geduldig und freudig um das Wohl anderer zu sorgen, obwohl unsere Anstrengungen scheinbar nicht geschätzt werden.“ – In Heavenly Places, S. 223.

c. Wie befähigt Jesus uns, seinem Beispiel zu folgen? Titus 2, 14.

„Unsere Annahme bei Gott ist nur durch seinen geliebten Sohn gesichert; gute Werke sind nur ein Ergebnis des Wirkens seiner sündenvergebenden Liebe. Gute Werke geben uns kein Ansehen, und wir haben nichts, das uns aufgrund unserer guten Werke erlaubte, Anteil an der Erlösung unserer Seelen zu beanspruchen. Erlösung ist Gottes freie Gabe an den Glaubenden, die einzig und allein um Christi willen vergeben wird.“ – Bibelkommentar, S. 302.

Mittwoch 26. April

4. Die Unliebsamen lieben

a. Wie können wir über den weltlichen Maßstab der Güte hinausgehen? Matthäus 5, 44-47.


„Christus wünscht, dass wir die lieben, die uns unterdrücken und uns wehtun. Wir dürfen dem Geist, den sie hegen, weder in Worten noch Taten Ausdruck verleihen, sondern sollen jede Gelegenheit nutzen, ihnen Gutes zu tun.“ – The Upward Look, S. 220.
„Er, der auf dem Berg der Seligpreisungen die Weisung erteilt hatte: ‚Liebet eure Feinde‘, (Matthäus 5, 44) erläuterte nun durch sein Handeln den Grundsatz: ‚Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern dagegen segnet.‘ (1. Petrus 3, 9.)“ – Das Leben Jesu, S. 251.

b. Wie können wir Christi Maßstab der Liebe praktisch ausleben? Sprüche 20, 22; 24, 29. 17; 25, 21. 22.

„Er verließ sein himmlisches Heim, um seinen Feinden das Brot des Lebens zu bringen. Von der Krippe bis zum Grabe ist er verleumdet und verfolgt worden. Trotzdem hat ihn das eben zu keiner andern Äußerung gezwungen als der, dass er liebend vergebe. Er hat durch den Propheten Jesaja gesprochen: ‚Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.‘ (Jesaja 50, 6.) Und weiter: ‚Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.‘ (Jesaja 53, 7.) Vom Kreuz auf Golgatha her klingt durch die Zeiten hindurch das Gebet für seine Mörder und das Hoffnungswort an den sterbenden Übeltäter.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 61.

c. Was geschieht mit denen, die anderen bereitwillig geben? Matthäus 7, 2 (zweiter Teil); Lukas 6, 38.

„Wir erhalten stets wieder, was wir gegeben haben. Was wir anderen an irdischen Segnungen zuteilwerden ließen, wird uns oft genug in ähnlicher Weise entgolten. In einer Notlage mag uns unsere Guttat mit himmlischer Münze vierfach zurückerstattet werden. Aber außerdem haben wir auch reichen Lohn schon in diesem Leben dadurch, dass die Liebe Gottes reicher auf uns einströmt, und das ist ja das Höchste, was uns an himmlischer Herrlichkeit und an himmlischen Gütern zuteilwerden kann.“ – Gedanken vom Berg der Seligpreisungen, S. 112.

Donnerstag 26. April

5. Ein selbstloser Dienst

a. Welche Einstellung ist nötig, um dem Beispiel Jesu im selbstlosen Dienst zu folgen? Philipper 2, 4.


„In wem die Liebe Christi wohnt, der wird nicht das Seine suchen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 110.
„Paulus war sehr besorgt darum, dass die Erniedrigung Christi gesehen und erkannt würde. Er war davon überzeugt, dass wenn Menschen dazu gebracht werden könnten, das erstaunliche Opfer zu betrachten, welches die Majestät des Himmels gebracht hatte, alle Selbstsucht aus ihren Herzen schwinden müsse.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 509.
„Ein jeder, der Christum als seinen persönlichen Heiland annimmt, wird nach dem Vorrecht verlangen, Gott zu dienen. Wenn er betrachtet, was Gott für ihn getan hat, so wird sein Herz mit unendlicher Liebe und anbetender Dankbarkeit erfüllt. Er ist bestrebt, seine Dankbarkeit dadurch zu beweisen, dass er seine Fähigkeiten in den Dienst Gottes stellt. Er verlangt danach, seine Liebe für Christum und für sein erkauftes Eigentum zu zeigen. Er trachtet nach Arbeit, Mühe und Opfer.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 510.

b. Was sollten wir bedenken, wenn wir als Gemeinde zusammenwirken? Römer 12, 16. 17; 1. Korinther 1, 10.

„Die Stärke des Volkes Gottes liegt in seiner Einheit mit Gott durch seinen eingeborenen Sohn und in der Einheit untereinander. Keine zwei Blätter eines Baumes gleichen einander haargenau; auch laufen die Gedanken aller Menschen nicht in dieselbe Richtung. Doch obwohl dies zutrifft, kann es Einheit in Verschiedenheit geben.“ – Bibelkommentar, S. 386.

Freitag 28. April

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was bedeutet es, die goldene Regel zu befolgen?
2. Wie bezieht sich die goldene Regel auf die Verkündigung der Evangeliumsbotschaft?
3. Wie kann ich Selbstverleugnung in der Praxis üben?
4. Wie offenbarte Jesus seine Liebe zu denjenigen, die ihn misshandelten?
5. Wie kann ich meine Liebe zu Jesus zeigen, wenn ich das große Opfer betrachte, das er für mich gebracht hat?

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